Der Fahnenträger Die Andern fühlen alles an sich rauh und ohne Anteil: Eisen, Zeug und Leder. Zwar manchmal schmeichelt eine weiche Feder, doch sehr allein und lieb-los ist ein jeder; er aber trägt – als trüg er eine Frau ...
Austria Erit in Orbe Ultima Flicke, flicke, flicke zu! Aus dem Stiefel ward ein Schuh. Willst du nicht nach neuem Leder sehen, Müßt ihr endlich barfuß gehen.
An Neunundneunzig von Hundert Ihr schwatzt befrackt hoch vom Katheder ... ... alter und von neuer Kunst, Von Fleischgenuss und Sinnenbrunst, Und gerbt nur Leder, altes Leder! Ihr lasst um jede Attitüde Ein weissgewaschnes Hemdchen wehn, ...
Intermezzo Blonder Ritter Blonder Ritter, blonder Ritter, Deine Blicke, ... ... Helmes Eisengitter, Durch die Brille gläsern funkeln. Hinterm Ohre, statt vom Leder, Zornig mit verwegner Finte Ziehst du statt des Schwerts die Feder, ...
81. Gesetzlinge Juristen sind wie Schuster, die zerren mit den Zähnen Das Leder, sie die Rechte, daß sie sich müssen dehnen.
117. Grabschrifft eines Schusters Künte man das Leben strecken, wie man kan das Leder dehnen, Hätt ich, daß ich hier nicht läge, trauen künnen meinen Zähnen.
Was hast du dann zu dem Schustersbuben gesagt? Schusterbue! Flick mir die Schuh, Gieb mirs Leder auch dazu, Es ist kein Gerber in der Stadt, Der ein solches Leder hat. Ein lustiger Bu Braucht oft ein paar Schuh, ...
21. Auff die bekneidete Lucidam Lucida, du schöner Schwan, dran zu tadeln keine Feder, Wann du nur nicht wie der Schwan drunter decktest schwartzes Leder!
Auf einen litterarischen Händelsucher Ich? Gegen ihn vom Leder ziehn? – Dabei gewönn' er; ich verlöre! Denn meine Fuchtel adelt' ihn, Sie aber käm' um ihre Ehre.
39. Der alten Deutschen Schrifft Der Deutschen ihr Papier War ihres Feindes Leder; Der Degen war die Feder; Mit Blute schrieb man hier.
[Manvarten wolte man mit Handschuh nächst begaben] Manvarten wolte man mit Handschuh nächst begaben/ Sie sprach: Ich will das Fleisch und nicht das Leder haben.
57. Friede wird geglaubt, wann er wird gefühlt Der Fried ... ... , ietzunder in der Feder; Der Krieg liegt aber noch dem Bauer auff dem Leder. Das Ohr weiß nur vom Fried und sonst kein einig Sinn; Weiß ...
X. Die Schnitter. Milon. Fleißiger Bauer des Felds, was ... ... zu verwachen aus Liebe? Milon. Mög's auch nimmer! der Hund lernt Leder zu fressen am Riemlein. Battos. Aber ich, Milon, bin beinah' ...
Peter Kunrad De Summerabend lockt Herr Paster rut. He stoppt ... ... stelln sik sachten in en runne Reeg; De Stumme, de opt Markt mit Leder handelt, De Burn gewöhnlich anfat bi de Knöp (He weer en bleken ...
Γνωϑι σαυτον Da steh ich nun, ich armer Thor ... ... Jene Werke, die nun – nach Jahrhunderten! – In Bücher gedruckt und in Leder gebunden Von jenen weissen, tannenen Brettern Eure grossen, goldgedruckten, ...
Herbst Die Faune treten aus den Wäldern alle Des Herbstes ... ... wohnen im Geäst. Sie schaun herauf Ihr Rücken glänzt vom Baden Wie Leder braun und wie von Öl genäßt. Sie brüllen wild und langen ...
... Heid, so öben se hier sik de Leder. Jüst as Anngreten noch snack, do scholl der ant Finster en ... ... mitünner bi'n Discher – Niederträchti un nett, un lehr uns de nüdligsten Leder. Jümmer gung he inn Rock mit en goldroth Band umme Mütz rum ...
Hahnenkampf Ach, wie vieles muß man rügen, Weil es ... ... die Ohren Hat es Hieb auf Hieb gesetzt. Manche Feder aus dem Leder Reißen und zerschleißen sie, Und zum Schlusse ruft ein jeder ...
Kurze Wichs Kurze Wichs, du bist mei Freid Wegen ... ... liebt ein jeder, Diar rhö holi da jua Jodelt's dir vom Leder. Kurze Wichs! – Hei, wie das knallt, Wenn ich ...
Drunkenheit Kont ihr mich dan sunst gar nichts fragen, ihr ... ... gib mir dafür ein messer her; ho, Schweizer, kotz kreuz, zeuch von leder und Schweizer gleich streb nu nach ehr! wolan, ihr dapfere soldaten ...
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