An einen Freund, der wegen einer ungetreuen, eitlen, verschwenderischen Frau Klage führte Du kannst dem Frühling nicht Halt gebieten Und nicht der ungetreuen Frau. Der Nordwind saust um deine Stirn. Geh, geh von dannen. Hast du Geld, so stiehlt es ...
An einen Freund Es eilen in schimmernden Reihen dahin Die lächelnden Horen mit flüchtigem Sinn, Und alles entschwindet, und alles entweicht, Wie luftiger Nebel den Fluren entsteigt; Die Rose, die früh mit Auroren erblüht, Verwelket, wenn Zynthia ...
An einen Jüngling 1764. Mein junger Freund! die schnellen Jahre weichen. Des Lebens Lenz ist kürzer, als man glaubt. Der Wangen Zier, die Morgenrosen gleichen, Kaum aufgeblüht, wird von der Zeit geraubt. Und dennoch nimmt kein and' ...
An einen Freund Ein Schiffer irrt, durch Sturmesnacht getrieben, Der Wogen ... ... geblieben, Doch fehlt der Reise Wichtigstes: ein Ziel! Da sieht er einen Stern durchs Dunkel blinken, Froh ordnet er darnach den irren Lauf, ...
An einen Bardenfreund 1 Weit wohnt Sined von euch. Manches Gebirg erhebt Uns zu trennen sein Haupt mächtig, und mancher Fluß Rauscht entzwischen, o Wälder, Die mein kindlicher Fuß betrat! In den Tagen des Herbst's, wenn ...
Auf einen Granatapfel, der in Berlin zur Reife gekommen war 1749. Find' ich dich hier in deiner grünen Krone? Zerspaltest du die purpurrothe Brust An dieser Sonn'? o Liebling der Pomone! O Proserpinens Apfel! die mit Lust Und Wollust ...
An einen Helden Du eilst nicht, leichte Lorbeer'n nur zu greifen, Um müßig dann des Lobes Trank zu schlürfen. Wenn siebenfach Trophäen dir sich häufen, Wirst du der That, wie dein die Welt bedürfen. So viel zu können, ...
An einen Greis Ein halb Jahrhundert lang hast du geleeret Des Weines und der Liebe Freudenbecher; Mutwillig Liebender, unmäß'ger Zecher, Zum Maß hat dich das Alter erst bekehret. Doch bleibest du, wo Traubenflor sich nähret, Wo ...
Auf einen Giftbecher »Dir war noch nie so froh und leicht wie heute, wo der Hoffnung letzter Schein freundlich verdämmernd von dir weicht, und dir aus meinem kühlen Wein aufquillt des Todes Sicherheit von nun an bis in Ewigkeit.« ...
An einen Freund über Poesie 1764. Immer locken sie mich die viel zu gefälligen Musen! Immer schleichet ihr Reiz Tief in mein übelverwahrtes Gemüth! In Mitte der Arbeit, Unter der Schüler Gedräng' Hebt sich ihr Ruf: Wann stimmst du ...
Um einen Pfennig Zu Hofe ruft viel frohe Gäst' ... ... Drum keucht der Zöllner hinterher: »Und wieder einen Pfennig!« Jetzt hält er den Reitermantel fest, Den ihm in ... ... entdeckt Den Höcker, nicht mehr vom Mantel versteckt: »Und aber einen Pfennig!« Was ...
Ueber einen kranz Die rosen, lieb, in deinem kranz seind rot, wie deiner lefzen glanz; die frischen gilgen sich vergleichen hie deiner zart und glatten hand, und dan das güldinklare band muß deines krausen haars gold weichen. ...
An einen Wacholderbaum Denn wenn der Westwind in dich fiel, schien mir dein nadelscharfes Rauschen als dieser gottverfluchten Heide auserlesen Saitenspiel.
[Auf einen Becher] als Geschenk an einen Afrikareisenden Gott gab den Quell, Die Dankbarkeit den Becher.
An einen Baum ... und die ewigen Bahnen Lächelnd über uns hin zögen die Herrscher der Welt, Sonne und Mond und Sterne, und auch die Blitze der Wolken Spielten, des Augenblicks feurige Kinder, um uns, Aber in unsrem Innern, ein ...
Lehren an einen jungen Dichter Des Friedens Mutter ist Bescheidenheit, Und Scham des Barden beste Feierzier. Mein Sohn! ich tadle Lobbegierde nicht. Lob ist der Seelenstachel beß'rer Art, Und ohne diesen Stachel schlummerten Die größten Thaten der Vergangenheit, Die ...
An einen Rangsüchtigen Wien im May 1786. Bene qui latuit, bene vixit. Ovid. Freund, willst du, Thoren gleich, die, um vergnügt zu seyn, Der wandelbaren Gunst des blinden Glücks bedürfen, Erträumter Möglichkeit ...
An einen Freund Noch seh' ich deine schwermutsvollen Augen, Dein blaß Gesichtchen und den herben Zug, Den deine Lippen auch als Mann behielten. Wir hatten, Knaben, in die Waldesschatten Uns scheu zurückgezogen von den Spielen, Und sprachen ...
Auf einen angenehmen Hund Galantel, welch ein Glück! hat seine Frau erfreuet, Galantel, welchem sich kein Sirius vergleicht, Galantel, der den Preiß der Trefligkeit erreicht, Galantel, dem die Gunst der Sternen viel verleihet, Galantel, den man izt mit Majoran ...
Auf einen Schmeichler A. Warum beugt Thomas stets den Rücken? B. Mir dünkt: er fühlt's, er muß sich bücken.
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»Es giebet viel Leute/ welche die deutsche poesie so hoch erheben/ als ob sie nach allen stücken vollkommen wäre; Hingegen hat es auch andere/ welche sie gantz erniedrigen/ und nichts geschmacktes daran finden/ als die reimen. Beyde sind von ihren vorurtheilen sehr eingenommen. Denn wie sich die ersten um nichts bekümmern/ als was auff ihrem eignen miste gewachsen: Also verachten die andern alles/ was nicht seinen ursprung aus Franckreich hat. Summa: es gehet ihnen/ wie den kleidernarren/ deren etliche alles alte/die andern alles neue für zierlich halten; ungeachtet sie selbst nicht wissen/ was in einem oder dem andern gutes stecket.« B.N.
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