Geheimes Über meines Liebchens Äugeln Stehn verwundert alle Leute; ... ... der Wissende, dagegen Weiß recht gut, was das bedeute. Denn es heißt: ich liebe diesen, Und nicht etwa den und jenen. Lasset ...
Die Planetenbewohner Mit süßen Grillen sich ergötzen, Einwohner in Planeten ... ... man aus sichern Gründen schließt, Daß Wein in den Planeten ist: Das heißt zu früh bevölkern. Freund, bringe nur zuerst aufs reine, ...
[Den Küchenjungen nehmt ihr krumm] Den Küchenjungen nehmt ihr krumm, Leon, ihr wißt, so heißt er. Doch ist er, wär er noch so dumm, Noch lang kein Küchenmeister.
[Dichter nenn ich dich gleich mir] Dichter nenn ich dich gleich mir. Dichten heißt zumeist doch eben, In fremdem Dasein eignes leben, Und da, errötend, weich ich dir.
3. Selige Grüße Bläulicher Flieder. Ist das ein Grüßen! Wirbelnde Lieder Wehen herüber, – Stürben lieber. Seligsein – und das heißt büßen.
Müllers Abschied Mündlich. Da droben auf jenem Berge, ... ... Da schauen wohl alle Frühmorgen Drey schöne Jungfrauen heraus; Die eine, die heißt Elisabeth. Die andre Bernharda mein, Die dritte, die will ...
Zum Jahrmarkt Zum Jahrmarkt! heißt die Losung heut. Eisele, beisele, bum! 1 Drauf haben wir uns lang gefreut. Da kann man kaufen, hören, seh'n, Und ohne Geld nach Hause geh'n. Krambuden ...
Das Mädchen und der Tod Dies flüssig grüne Gold heißt Gift und tötet. Wie gut es riecht: wie wenn der wilde Wind In den Akazienbäumen irr sich fängt, Dann geht man still im Mond auf weichen Blüten ... Vielleicht ist Totsein solch ein ...
Ein Jäger Ich kenn einen Jäger, man heißt ihn »Tod«: Seine Wang ist blaß, sein Speer ist rot, Sein Forst ist die Welt, er zieht auf die Pirsch, Und jaget Elen und Edelhirsch. Im Völkerkrieg, auf blutigem ...
Erhebung Meine Seele, laß die Flügel Näher zu der Sonnen gehn Und zerreiß den trägen Zügel, Der dich heißt gefangen stehn! Sei der Welt nicht allzuhold; Denn ihr Grund ist ...
... neigtest Dein Herz. Wenn Du es wüßtest, Was bangen heißt In einsamen Nächten, Umschauert vom Sturm, Da Niemand tröstet ... ... Du kämest zu mir. Wenn Du es wüßtest, Was leben heißt Umhaucht von der Gottheit Weltschaffendem Athem, Zu ...
[Gervinus auf seinem Hollsten Wege] Gervinus auf seinem Hollsten Wege ... ... auf der Hand. Nur eins ist, das man tadeln könnte, Es heißt, sie haben ihn nicht gekannt. Das nimmt den Prügeln die Pointe.
Die Eulen Der Uhu, der Kauz und zwo Eulen Beklagten erbärmlich ihr Leid: Wir singen; doch heißt es, wir heulen: So grausam belügt uns der Neid. Wir hören der Nachtigall Proben, Und weichen an Stimme nicht ihr. ...
[Um Recht und Folgen ängstlich nie] Um Recht und Folgen ängstlich nie, Heißt unsern Zeitei Energie.
108. Auf Lorchen Lorchen heißt noch eine Jungfer. Wisset, die ihrs noch nicht wißt: So heißt Lucifer ein Engel, ob er gleich gefallen ist.
Das neue Märchen Einmal atmen möcht ich wieder In dem ... ... strenger Geist der Lieder Fällt mir in die Saiten gleich. Freiheit heißt nun meine Fee, Und mein Ritter heißet Recht ; Auf denn ...
... bald das Alter in das Grab! Das heißt wol schlecht gelebt die kurtzen Augenblicke, In welchen viel Verdruß, vermischt mit schlechtem Glücke, Und lauter Unbestand sich zu erkennen gab! Das heißt wol schlecht gewohnt, wenn uns der Wander-Stab Nie aus den Händen ...
Vollmondnacht Herrin, sag, was heißt das Flüstern? Was bewegt dir leis die Lippen? Lispelst immer vor dich hin, Lieblicher als Weines Nippen! Denkst du deinen Mundgeschwistern Noch ein Pärchen herzuziehn? »Ich will küssen! Küssen! ...
Der Wächter in der Mitternacht »Loset, was i euch will ... ... Zwölfi gschlage.« Wie still isch alles! Wie verborgen isch, was Lebe heißt, im Schoß der Mitternacht uf Stroß und Feld! Es tönt kei Menschetritt ...
Am neuen Jahre Er ruft der Sonn und schafft den Mond, ... ... darnach zu teilen; Er schafft es, daß man sicher wohnt, Und heißt die Zeiten eilen; Er ordnet Jahre, Tag und Nacht; Auf! ...
Buchempfehlung
Im Jahre 1758 kämpft die Nonne Marguerite Delamarre in einem aufsehenerregenden Prozeß um die Aufhebung ihres Gelübdes. Diderot und sein Freund Friedrich Melchior Grimm sind von dem Vorgang fasziniert und fingieren einen Brief der vermeintlich geflohenen Nonne an ihren gemeinsamen Freund, den Marquis de Croismare, in dem sie ihn um Hilfe bittet. Aus dem makaberen Scherz entsteht 1760 Diderots Roman "La religieuse", den er zu Lebzeiten allerdings nicht veröffentlicht. Erst nach einer 1792 anonym erschienenen Übersetzung ins Deutsche erscheint 1796 der Text im französischen Original, zwölf Jahre nach Diderots Tod. Die zeitgenössische Rezeption war erwartungsgemäß turbulent. Noch in Meyers Konversations-Lexikon von 1906 wird der "Naturalismus" des Romans als "empörend" empfunden. Die Aufführung der weitgehend werkgetreuen Verfilmung von 1966 wurde zunächst verboten.
106 Seiten, 6.80 Euro
Buchempfehlung
Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für diese preiswerte Leseausgabe elf der schönsten romantischen Erzählungen ausgewählt.
442 Seiten, 16.80 Euro