Krankenwacht Dumpfe Stille braut und braut rings im Haus, – zuweilen nur leiser Stundenschlag der Uhr und ein geisterhafter Laut wie ein banges, tiefes Stöhnen . . . Nicht der Wind, der nächtlich singt, – ach, ein ...
... des hellen, Da mich der Winde leiser Zug Sanft über die entschlafnen Wellen An diese stille Küste trug ... ... hohen Schiff ans Ufer trat? Wie wehte da vom Bergesgipfel Ein leiser Hauch willkommner Ruh'! Wie rauschten der Zypressen Wipfel Mir den ...
Die Heidelberger Ruine Freundlich grünen diese Hügel, Heimlich rauscht es durch den Hain, Spielen Laub und Mondenschein, Weht des Todes leiser Flügel. Wo nun Gras und Staude beben, Hat in froher ...
[Auf Dornen oder Rosen hingesunken?] Auf Dornen oder Rosen hingesunken? – – Ob leiser Atem von den Lippen fließt – – Ob ihr der Krampf den kleinen Mund verschließt – – Kein Öl die Lampe? – oder keinen Funken? – Der ...
Heimkehr Leiser schwanken die Aeste; Der Kahn fliegt uferwärts; Heim kehrt die Taube zum Neste; Zu dir kehrt heim mein Herz. Genug am schimmernden Tage, Wenn rings das Leben lärmt, Mit irrem Flügelschlage Ist es ...
Schwungkräfte der Menschheit A. Die Zeit macht Menschen; sie nur, sie allein Ist's, die mit leiser Hand humanisirt. Was waren unsre Vordern? Was sind wir? Und, o wie weiter wird die Nachwelt sehn! Wie weiter wirken ...
Die Lautenstimmer Schlummernd jüngst in Waldesraum Hatt ich einen hübschen ... ... sich in der Hecke, Etwas klimpert im Verstecke. Das Gesträuch mit leiser Hand Teilt ich, bis das Nest ich fand: Kinder, rings ...
Letzte Bitte Immer leiser wird mein Schlummer, Nur wie Schleier liegt mein Kummer Zitternd über mir. Oft im Traume hör' ich dich Rufen draus vor meiner Tür, Niemand wacht und öffnet dir, Ich erwach' und weine bitterlich. ...
Der Frühlingsabend Ueber des Frühlings Blüthen funkelt Hesper, Leiser wandelt des Abends linder Odem Durch des Hügels Blumen und durch der Haine Dämmernde Wipfel. Golden vom Schimmer lichter Westgewölke, Ruht im Thale des See's kristallner Spiegel, ...
Cuculus Canorus Noch liegt ein leiser Hauch von Schnee Hoch in des Bergwalds Schatten: Doch warm schon auf die Matten, Vom sonn'gen Bühl herab zum See, Scheint der April so helle: Hinfort! Aus finstrer Zelle! Ei ...
Im Hause Thoma (Für Frau Thoma.) Stiller Heiterkeit ein Glanz, Leisen Glückes leiser Tanz, Schaffens frohe Kraft, Heitrer Liebe stille Hut, Schalkheit auch, das Kleinod gut, Und die Meisterschaft. Alles dies in ...
Auf dem Anstand An Ernst Curtius. Grau ist der Morgen, streif'ge Nebel wallen, Ein leiser Regen spinnt sich trüb und kalt; Die roten Blätter seh' ich langsam fallen - Jagdwetter schien's, drum zogen wir zu Wald. Schon ...
Die Biene Biene, dich könnt' ich beneiden, Könnte Neid im Frühling wachsen, Wenn ich dich versunken sehe, Immer leiser leiser summend, In dem rosenrothen Kelche Einer jungen Apfelblüthe. Als die ...
Anastasius Grün Viel hab' ich oft im Herzen, in dem ... ... wahren, Du solltest mir es herrlich offenbaren, Was mir nur fern ein leiser Hauch geklungen. Die Würde hast du mit der Kraft verschlungen, ...
Die schlimmen Monarchen Euren Preis erklimme meine Leier – Erdengötter – die der süßen Feier Anadyomenens sanft nur klang; Leiser um das pompende Getöse, Schüchtern um die Purpurflammen eurer Größe Zittert der ...
Das Opfer des Frühlings Sah ich je ein Blau, wie droben ... ... Nicht in Augen, sanft gehoben, Nicht in Veilchen, still gebückt! Leiser scheint der Fluß zu wallen Unter seinem Widerschein, Vögel schweigen, und ...
Die Schwalbe und der Storch Die Schwalbe. Freund, ... ... Sieh dort am schwarzen Kirchhofthore Den Jäger mit gespanntem Rohre, Ein leiser Druck, so sind wir hin! Der Storch. Ich flöhe ...
Lied, am Sprudel in Carlsbad zu singen Chor. Rausche leiser, edle Quelle, Unser Lied ertönet dir, Schweigend kamen wir zur Stelle, Aber singend scheiden wir. Gabst nicht du die Stimm' uns wieder, Die zu ...
II FRÜHLINGSWENDE Vor keinem windeszug bebt der hain. In der frühe fiel leiser regen .. Nun rinnt der blätter feuchte zu tropfen Und tränkt die erde in kleinen pausen. Die sonne versucht mit feinen strahlen Der eichen dichtes dach zu durchdringen ...
Geisterspuk Woher das räthselhafte Grauen, Das nächtig meine Seele ... ... Verlangen, Mit eis'gem Ernst betrachten kann. Daß wie ein leiser Klang der Leier Schwand, was unsterblich ich geglaubt, Das wirft den ...
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Schon der Titel, der auch damals kein geläufiges Synonym für »Autobiografie« war, zeigt den skurril humorvollen Stil des Autors Jean Paul, der in den letzten Jahren vor seiner Erblindung seine Jugenderinnerungen aufgeschrieben und in drei »Vorlesungen« angeordnet hat. »Ich bin ein Ich« stellt er dabei selbstbewußt fest.
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Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Michael Holzinger hat für den zweiten Band sieben weitere Meistererzählungen ausgewählt.
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