Ein und vierzigstes Sonett. Nicht viel mehr durfte meinen Augen nahen ... ... Mehr' als ich's thu', wenn's auch die Huld nicht mehret, Würd' ich fürwahr noch ... ... zu Jaspis werden, Von Geiz und Wahn geschätzt zu hohem Preise; Und frey würd' ich vom Joche ...
Vier und zwanzigstes Sonett. Je mehr dem letzten Tage naht mein Leben, ... ... , Die irr' uns hat geführet schon so lange, Und Lachen, Weinen, Furcht und Zornes Toben. Dann werden klar wir sehn, wie oft ... ... Wehen Der Mensch sich zu dem Besseren erhoben, Und wie so oft es ihm vergeblich bange.
Einhundert ein und sechszigstes Sonett. Tagtäglich wandl' ich mehr ... ... heiße Sein Schattendach, eh' ich nicht schmäh' und preise Die tiefe Liebeswunde, schlecht verhangen. Nicht hoff' ich jemahls Rast von meinen Wehen, Bevor aus Knochen, Nerv' und Fleisch' ich eile, ...
... Bald wird verschwinden, was groß Wunder dünket. Verschloßne Schönheit blinket mehr und freuet. Gebenedey't der Schlüssel, der gekommen Zum Herzen, ... ... s wagen!« Spricht, die mich wund geschlagen und nun heilet, Die mehr das Herz als das Papier erfüllet, ...
Acht und vierzigstes Sonett. Vermöchtet ihr, durch abgewandte Schritte, ... ... sich lenken, Durch Hauptes Neigen und der Augen Senken, Verachtend die bescheidne, fromme Bitte, Euch wegzustehlen aus des Herzens Mitte, Worein Amor der Zweige mehr zu senken Vom ersten Lorbeer pflegt; – ich würde denken ...
... Stets liebt ich ihn und mag wohl jetzt noch lieben, Und werde lieben mehr von Tag zu Tagen Den süßen Ort, ... ... Amor sann, mich zu betrüben; Und bin entschlossen, Stund' und Zeit zu lieben, Da ...
Einhundert sieben und fünfzigstes Sonett. Wie Gott anschauen ist das ew'ge Leben, Und Niemand mehr da will, noch dürfte wollen, So, Herrinn, hat ... ... mehr; denn wenn sich manche nähren Nur vom Geruch und solches gilt für Wahrheit, Andre ...
Zweyhundert acht und zwanzigstes Sonett. Die Säule brach und Lorbeers grüner Bogen, ... ... Schatten meinem müden Geist beschieden; Hin ist, was nicht mehr zwischen Nord und Süden Nicht zwischen Morgenland und Indiens Wogen! Hast, Tod, mich um den Doppelschatz betrogen, Der stolz mich gehn und leben hieß in Frieden; Nicht ...
Zweyhundert sieben und siebenzigstes Sonett. Es floh'n, wie Hirsche, meine Tag' unbändig, Den Schatten gleich, und sah'n nicht mehr vom Glücke, Als wenig heitre Stunden, Augenblicke ... ... in des Himmels Auen, Mit ihrem Reiz mich stündlich mehr umwebet. Ich sinne nur, dieweil die ...
Zweyhundert und sechszehntes Sonett. Wenn frohe ... ... schmähen, nach dem Abend langen: Mehrt mir der Abend Thränen nur und Bangen, Ist mir der Morgen ... ... Recht drum segn' ich, die mir Ruhe geben, Und fürcht' und hasse, die mir Weh' bereiten.
Drey und dreyßigstes Sonett. Doch nun ihr süß demüthig Lächeln blühet, Nicht mehr verwehrt der seltnen Reiz' Entfaltung, Hebt seinen Arm zu eitler Mühewaltung ... ... sich von lauen Winden, Zum Ruder greift der Schiffer sonder Bangen, Und Blum' und Gras erblüht auf jeder Aue. Die bösen Sterne allerorts entschwinden, ...
Acht und fünfzigstes Sonett. Entspricht so End' als Mitte ... ... Durch Augen, die mir schmerzlich aufgegangen. So zehr' ich täglich mehr mich ab und schwinde So leis' und still, daß ich es nur erfahre, Und Sie, die sehend mir das Herz ...
Einhundert und siebentes Sonett. Je sehnsuchtsvoller ich die Flügel breite ... ... Will nur im sonn'gen Thal die Zeit verbringen, Wo unsre Fluthen mehr das Land umschlingen, Ehgestern ließ ich's weinend von ... ... langer Brauch uns vorgeschrieben, Sind selten wir und kurz beysammen blieben.
Einhundert drey und neunzigstes Sonett. Ich weint', itzt sing' ... ... gnügten zum Entfliehen. So tief war und so reich der Thränen Quelle, So weit das Ufer, ... ... Nicht Lorbeer, Palmen; Oehlbaums stille Reben Sendet das Mitleid mir und spendet Helle, Trocknet die Thrän' und will annoch mein Leben.
Einhundert neun und neunzigstes Sonett. Amor, ich irr', ... ... Vernunft, weil sich die Schmerzen mehren, Liegt wie von Weh bezwungen und gefangen. Zu zügeln pflegte ... ... Neue, Daß sie die rauh'sten Wege sucht zum Ziele; Und mehr der Himmelsgaben seltne Weihe In meiner Herrinn. Mache, daß ...
Sechs und fünfzigstes Sonett. Nicht Polyklet nach jahrelangem Spähen Und All', die mit ihm gleiche Höh' ... ... Was er da gab, nicht konnt' er mehr es geben, Als er empfunden Kält' und Wärme wieder, Und seine Augen Sterbliches nur sahen.
Sechs und achtzigstes Sonett. Verfolgt von Amor nach bekannten Weiten, ... ... Und sahe einen Schatten, den zur Seiten Die Sonne warf und an der Erd' entdecket Ich sie, die, wenn kein Truggebild mich necket, Mehr werth war, mit Unsterblichen zu schreiten. Ich ...
... und Leid gestaltet, Und will, daß Scham, Vernunft und scheues Bangen Die Hoffnung zügl ... ... Zum Herzen fliehet Amor da voll Grausen Und weint und zittert, lassend all' sein Treiben; Da birgt er sich und kommt nicht mehr nach außen. Was kann ...
Fünf und neunzigstes Sonett. Dem mitleidvollen Lied, in dessen ... ... so meinem Leben vorgeschrieben; Nur Tag und Stund' ich nicht verzeichnet sahe. Drum soll sich Euer Herz nicht mehr betrüben Und Würd'gern suchen, der den Kranz empfahe.
... er Jovis herbe Pfeile glühet, Der Donner bringt und Schnee, und Regen sprühet, Nicht Cäsar mehr noch Janus ehrt. Der Spaltung ... ... feindlich Steuer so als Taue. Aeol läßt Juno und Neptun empfinden Und uns in Zorn, daß sich zu ferner ...
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