Eilftes Sonett. Wenn unter andern Frau'n sich eingefunden Amor manchmahl in ihren schönen Zügen, Wie Jed' an Reiz ihr da muß unterliegen. So wächst das Sehnen, das mich hält umwunden. Dann segn' ich so den Ort, als Zeit ...
Siebenzigstes Sonett. Klagt Frau'n und Amor klag' in euren Chören, Klagt, Liebende, ihr auch in allen Landen; Denn todt ist jener, der so ganz verstanden, Euch, weil er lebt' auf Erden, hoch zu ehren. Auch mir ...
Zweyhundert zwey und zwanzigstes Sonett. Welche der Frau'n nach hohem Ruhme strebet, Den Weisheit, Kraft, Holdseligkeit begründen, Wird ihn in meiner Feindinn Augen finden, Welche die Welt als meine Frau erhebet; Wie Ehre sich erwirbt, in Gott sich ...
Zweyhundert acht und achtzigstes Sonett. Bey tausend Frau'n sah' eine Solch' ich stehen, Daß Liebeszagen an das Herz mir rückte, Als ich in echtem Bilde sie erblickte, Von Ansehn gleich den Geistern sel'ger Höhen. Nichts war an ...
Einhundert acht und achtzigstes Sonett. Zwölf Frau'n, Sterne vielmehr, froh, unbegleitet, In Züchten müd', sah' ich, und mitten ragen Die Sonn', auf einem Schifflein all' getragen, Wie keines wohl durch Fluthen jemahls gleitet; Nicht gleichet ihm ...
Zweyhundert sieben und siebenzigstes Sonett. Es floh'n, wie Hirsche, meine Tag' unbändig, Den Schatten gleich, und sah'n nicht mehr vom Glücke, Als wenig heitre Stunden, Augenblicke, Die ...
Zweyhundert und siebenzigstes Sonett. Nicht Sterne, die durch heitre Höh'n sich schwingen, Noch feste Kiele über stillen Wellen, Noch durch die Flur bewehrte Kampfgesellen, Noch durch die Büsche muntern Wildes Springen, Noch frische Bothschaft von erwünschten Dingen, ...
V. Auf einen Sieger im Ballonspiel. (1824.) Des Ruhmes ... ... dann mit Macht Das Griechenbanner und das Griechenschwert Führt' in der Meder Reih'n, die schreckensbleichen, Und in die Flucht sie schlug, daß durch die Nacht ...
V. Zur Zeit, wann schnell der Himmel niedergleitet Gen Westen, und der Tag zu Menschen fliehet, Die dort vielleicht erwarten seine Helle, – Wenn da in fernem Land' allein sich siehet Ein altes pilgernd Mütterchen, so schreitet Behend sie vorwärts ...
Carlo Goldoni Komödie • Der Diener zweier Herren Entstanden 1745, Uraufführung wahrscheinlich 1746 in Mailand, Erstdruck: Florenz 1753. Hier in der Übers. v. Friedrich Ludwig Schröder, Halle a.d.S.: Verlag von Otto Hendel [o.J.].
Dante Alighieri Epos • Die Göttliche Komödie Entstanden ca. 1307–1321. Erstdruck: Foligno 1472. Hier nach der Übers. v. Karl Witte, Berlin: Askanischer Verlag, [1916].
Ludovico Ariosto Epos • Der rasende Roland Erstdruck Ferrara 1516, erweiterte Fassung 1521. Hier nach der Übers. v. Alfons Kissner, Berlin: Propyläen-Verlag, 1922.
Giacomo Leopardi Lyrik • Gesänge Erstdruck: Florenz (Piatti) 1831. Erweiterte Fassung: Neapel (Starita) 1835. Hier nach der Übers. v. Paul Heyse.
Alessandro Manzoni Roman • Die Verlobten Frühe Fassung entstanden zwischen 1821 und 1823. Erstdruck der weiter bearbeiteten Fassung: Mailand (Ferrario) 1825 (Bd. ... ... 2) und Mailand (Ferrario) 1826 (Bd. 3). Hier in der Übers. v. Emilie Schröder.
Francesco Petrarca Lyrik • Canzoniere Erstdruck: Venedig 1470. Hier nach der Übers. v. Carl Förster.
Giovanni Boccaccio Novellensammlung • Das Dekameron Erstdruck: Venedig 1470. Hier nach der Übers. v. Karl Witte, München: Winkler-Verlag, 1964.
... so Viel Vom fernsten Horizont zu schau'n verwehrt. Und wenn ich sitz' und um mich blicke, träum' ... ... Jenseits der niedern Schranke, und das Herz Erschauert mir vor Grau'n. Und hör' ich dann Den Wind erbrausen im Gezweig, vergleich' ...
... ewig mir den ersten Wahn erneu'n; Der Sonne Licht, das mit verhaßten Strahlen Die That enthüllte, werd' ich bebend scheu'n. Mir selbst ein ew'ger Schrecken, werd' ich ... ... ruft er aus: O holdes Antlitz, mindernd Des Todes Grau'n, doch mein Geschick nicht lindernd! ...
... seiner Krone, Vor allen Feldherr'n als ihr Feldherr gehn. Er naht, vorahnend, dem verdienten Lohne ... ... Und nicht nur sie: die Tapfersten bemühten Sich insgesammt mit kecken Prahlerei'n; Sie alle schworen ihr, sie alle glühten, Der ... ... Nein, auf der Tugend mühevollem Hügel, Auf steilen Höh'n wohnt unser höchstes Gut. Dem wird ...
... sie zurück, daß frei die Flügel sei'n, Denn Lieb' ist schließlich nichts als Tollheit, süße; Da stimmen ... ... ihr, daß Wunsch und Hoffnung stets hienieden Vergänglich, flüchtig, ohne Wesen sei'n. So hat sein weises Wort sie denn geschieden Vom blut'gen ...
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