Der Tummelplatz , des -es, plur. die -plätze, ein Platz, wo Pferde und Reiter getummelt, d.i. durch heftige Bewegungen abgerichtet werden. Ingleichen, ein Platz, wo sich zwey Parteyen gebalget, geraufet, geschlagen, ...
Der Wachtelhund , des -es, plur. die -e, eine Art Hunde, welche dazu abgerichtet sind, den Wachteln und Rebhühnern so lange vorzustehen, bis sie gefangen oder geschossen werden; der Hühnerhund.
Der Afterschlag , des -es, plur. inusit. im Forst- und Zimmerwesen, die Äste und Wipfel der abgehauenen Bäume; der Abraum, Afterzagel, S. diese Wörter. An einigen Orten auch ...
Die Tageschicht , plur. die -en, eben daselbst, diejenige Schicht, d.i. abgetheilte Arbeit, welche bey Tage geschiehet; zum Unterschiede von der Nachtschicht. Von der Arbeit der Bergleute am Tage, d.i. außer der Grube, zum Unterschiede von der ...
Die Glückshaube , plur. die -n, in dem gemeinen Aberglauben, wenn bey der Geburt die Haut, in welcher das Kind liegt, zu stark ist, als daß sie zur rechten Zeit zerreißen könnte, weil das ein glückliches Kind werden soll.
Die Seidenmühle , plur. die -n, eine Maschine, vermittelst welcher eine große Menge auf Spulen oder Rollen gesponnener Seide auf Ein Mahl abgehaspelt, und zugleich gezwirnet werden kann; die Zwirnmühle, der Seidenrheder.
Die Sommerwolle , plur. car. in der Landwirthschaft, diejenige Wolle, welche den Schafen ... ... im Sommer gewachsen ist, und ihnen im Herbste abgenommen wird; zum Unterschiede von der Winterwolle, welche ihnen im Frühlinge abgeschoren wird.
Der Plunderkram , des -es, plur. inus. der Kram, d.i. Handel mit Plunder, oder abgetragenen Kleidern und abgenutztem Hausrathe; der Trödelkram. Auch der Plunder selbst, so fern er ein Gegenstand des Handels ist, wird zuweilen Plunderkram genannt.
Die Scheidebank , plur. die -bänke, im Bergbaue, die Bank oder der Tisch, worauf das aus den Gruben gezogene Erz geschieden, d.i. mit dem Scheidefäustel zerschlagen, und das gute Erz von dem tauben abgesondert wird.
Die Winterwolle , plur. car. in der Landwirthschaft, diejenige Wolle, welche den Schafen den Winter über wächset, und ihnen im Frühlinge abgeschoren wird; zum Unterschiede von der Sommerwolle.
Der Zweckhàmmer , des -s, plur. die -hämmer, bey den Grobschmiden, ein Spitzhammer mit einer abgekürzten Spitze und einer halben Kugel auf derselben, Zierrathen mit demselben auf dem Eisen zu machen.
Der Brúnnscher , des -s, plur. ut nom. sing. bey den Pergamentmachern, ein Gefäß mit Kalkwasser, die abgehaarten Kalbfelle darin zu brunnen, d.i. zu erweichen.
Das Múschelgold , des -es, plur. car. das mit Honig abgeriebene Blattgold, welches in Muschelschalen aufbehalten, und zum Illuminiren und Mahlen gebraucht wird; Muschelsilber, abgeriebenes Blattsilber.
Der Darrenstaub , des -es, plur. car. in der Brauerey, dasjenige, was von dem fertigen Malze vor dem Schroten durch Sieben abgesondert wird, und aus Staub, Spreu u.s.f. bestehet.
Die Wachsschêre , plur. die -n, ein Werkzeug, einen Wachsstock darum zu winden, so daß das brennende Ende vermittelst einer metallenen Schere von dem übrigen abgesondert ist.
Die Falkenkappe , plur. die -n, eine lederne Kappe, welche man dem Falken über das Gesicht ziehet, wenn er abgerichtet wird, damit er stille sitze; die Falkenhaube.
Der Schießstand , des -es, plur. die -stände, derjenige Stand oder abgetheilte Raum, aus welchem die Schützen nach der Scheibe schießen.
Das Stoppelgras , des -es, plur. inusit. eben daselbst, dasjenige Gras, welches nach abgehauenem Getreide in den Stoppeln wächset.
... 1) Eine Art Gespenster, welche nach dem Aberglauben der Bergleute gewisse Berge bewohnen, wirklich einen Leib haben, klein von Statur ... ... nach dem Brennen zu geschwinde in das Kalte kommen, werden in den Schmelzhütten gleichfalls Bergmännchen genannt, weil man sie abergläubiger Weise für eine gute Vorbedeutung eines ...
... alten Rechtslehrer (eigentlich von Syrischer Abkunft, und eben daher auch überhaupt dem heidnischen Aberglauben ergeben, und ein heftiger Feind der Christen), welcher mehrere Ehrenstellen verwaltete, ... ... . Von seinen sehr vielen juristischen Schriften sind sehr viele Excerpte in die Pandekten aufgenommen, und eben daher uns bekannt worden.
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