Die Haferstoppel , plur. die -n, die Stoppeln von dem abgemäheten Hafer; so wohl von einzelnen Stoppeln, als auch collective, und zwar hier so wohl im Singular allein, als im Plural allein. Der Wind wehet über die Haferstoppel, sagt man, wenn ...
Die Kǟfermúschel , plur. die -n, eine versteinerte zweyschalige Muschel, welche die Gestalt eines Kegels hat, der in drey gestreifte Erhöhungen abgetheilet ist, welche einem Käfer nicht unähnlich sehen. Sie wird von andern ...
Das Ohrenschmalz , des -es, plur. inus. eine gelbe fettige und dicke Feuchtigkeit, welche von den kleinen gelben Drüsen im Gehörgange abgesondert wird, um diesen schlüpfrig zu erhalten. Es ist ein Fett, welches die ...
Die Polterkammer , plur. die -n, eine Kammer, in welcher man altes, abgenutztes Hausgeräth verwahret, von dem polternden Schalle, mit welchem das Hantieren in derselben verbunden ist; die Rumpelkammer, Plunderkammer, Dreßkammer. Ein solcher Kasten wird der Polterkasten, Rumpelkasten u.s. ...
Der Monathsstein , des -es, plur. die -e, ein ... ... worden, gegraben ist, und welchen man in einen Ring gefasset, aus einem gewissen Aberglauben noch an einigen Orten am Finger zu tragen pflegt. Ein solcher Ring wird alsdann ein Monathsring genannt.
Der Kreuzpfênnig , des -es, plur. die -e, eine Art alter, mit einem Kreuze bezeichneter Pfennige, welche zuerst 1022 im Würzburgischen geschlagen wurden, und von gemeinen Leuten noch jetzt zu allerley Aberglauben gebraucht werden.
Die Geisterlehre , plur. die -n, die Lehre von den Kräften der Geister, Pneumatologia, welche einen Theil der Weltweisheit ausmacht; ingleichen ein Buch, worin diese Lehre abgehandelt worden. S. Geist 5.
Der Traubenhagel , des -s, plur. inusit. ein Nahme derjenigen Cartätschen, welche in der Gestalt eines abgekürzten Kegels mit einer Schnur umwunden werden, und fast die Gestalt einer Traube haben.
Der Hirschziemer , des -s, plur. ut nom. sing. das Hintertheil von dem Rücken des Hirsches, nach abgelöseten Keulen; der Hirschzimmer, Hirschzämmer, Hirschzeimer, Hirschzimmel. S. Ziemer.
Die Abendandacht , plur. die -en. 1. Die andächtige Gemüthsfassung am Abend; ohne Plural. Seine Abendandacht halten 2. Eine erbauliche Betrachtung am Abend, ingleichen das Abendgebeth.
Der Êrbschlüssel , des -s, plur. ut nom. sing. ein geerbter Schlüssel, dergleichen man noch jetzt zu allerley Aberglauben zu mißbrauchen pflegt.
Der Rumpelkasten , des -s, plur. ut nom. sing. ein Kasten, worin man altes abgenutztes eisernes Geräth und anderes Gerümpel verwahret.
Der Mórgenbesūch , des -es, plur. die -e, ein Besuch, welcher des Morgens abgestattet wird.
Die Ackerscholle , plur. die -n, ein von dem Pfluge abgelösetes Stück Erde, eine Erdscholle.
Die Siegmannswurz , Siegmarwurz, oder das Siegmannskraut, Siegmarkraut, plur. ... ... Linn. genannt wird, weil sie dem gemeinen Aberglauben zu Folge, fest und unverletzlich machen, und den Sieg verschaffen soll; Siegwurzel, Heilwurz, Hülfwurz. Um eben dieses Aberglaubens willen, wird an andern Orten sowohl die Augenpappel, das Fellriß, Malua Alcea Linn. als ...
... die Grobschmiede zu ihren Arbeiten gebrauchen, dergleichen diejenigen Holzkohlen sind, welche mit Wasser abgelöschet worden, ehe das Feuer die Holzfasern völlig zerrissen hat. Eben diesen Nahmen führen auch die glänzenden schwarzen und schwarzbraunen Steinkohlen von einem festen Gewebe, welche auch Pechkohlen heißen und vor andern zur ...
... plur. ut nom. sing. das Zeichen eines erfochtenen Sieges. Ein Siegeszeichen aufrichten, 1 Sam 15, 12. Besonders werden die Fahnen, Pauken und andere dem besiegten Feinde abgenommene Geräthschaften Siegeszeichen genannt. In den bildenden Künsten sind es Waffen und Kriegsgeräthe, welche zum Zeichen des erfochtenen Sieges an einem Pfahl hängend oder gesteckt vorgestellet werden, Trophäen.
... , des -en, plur. die -en, eine von der Obrigkeit abgeordnete Person, welche den Versammlungen eines Handwerkes beyzuwohnen, und dessen Bestes zu besorgen hat; ein Handwerks-Deputirter, in Straßburg Gaffelherr, in Nieders. Morgensprachsherr, von Morgensprache, feyerliche Versammlung, in Lübeck Weddeherr.
Der Drūdenbúsch , des -es, plur. die -bǘsche, bey dem Oberdeutschen Pöbel, verwickelte in einander gewachsene Zweige eines Baumes oder Strauches, mit welchen man ehedem allerley Aberglauben getrieben; in andern Gegenden Alpruthen, im Nieders. Marentakken. S. Alpruthe.
... Die Statthalterey , plur. die -en. 1. Das einem Statthalter anvertraute Gebiet, doch nur in einigen Fällen. So sind die Länder des Bischofs zu Strasburg in vier Statthaltereyen abgetheilet. Von ganzen Provinzen ist dieses Wort nicht üblich. 2. Die Wohnung, ...
Buchempfehlung
Stifters späte Erzählung ist stark autobiografisch geprägt. Anhand der Geschichte des jungen Malers Roderer, der in seiner fanatischen Arbeitswut sich vom Leben abwendet und erst durch die Liebe zu Susanna zu einem befriedigenden Dasein findet, parodiert Stifter seinen eigenen Umgang mit dem problematischen Verhältnis von Kunst und bürgerlicher Existenz. Ein heiterer, gelassener Text eines altersweisen Erzählers.
52 Seiten, 4.80 Euro
Buchempfehlung
Im nach dem Wiener Kongress neugeordneten Europa entsteht seit 1815 große Literatur der Sehnsucht und der Melancholie. Die Schattenseiten der menschlichen Seele, Leidenschaft und die Hinwendung zum Religiösen sind die Themen der Spätromantik. Michael Holzinger hat elf große Erzählungen dieser Zeit zu diesem Leseband zusammengefasst.
430 Seiten, 19.80 Euro