1. * Nieten , verb. reg. recipr. welches nur im Oberdeutschen üblich ist, sich bestreben, sich bemühen, sich sauer werden lassen. Sich über etwas nieten. Er hat sich viel genietet, er hat sichs sauer werden lassen. Sich zernieten. Mehrere Beyspiele führet ...
1. * Geilen , verb. reg. act. der Geilen berauben, castriren, verschneiden; ein im Hochdeutschen veraltetes Wort, wofür auch entgeilen, und nach einer gelindern Aussprache heilen, üblich war. Bey den Römern hieß ein verschnittener Priester der Cybele Gallus, und Matthesius ...
1. Sacken , verb. reg. welches nur im gemeinen Leben, besonders Niederdeutschlandes, als ein Reciprocum üblich ist, sich sacken, sich senken, sich aus Antrieb eigener Schwere nach und nach und unvermerkt niederwärts bewegen. Ein Haus hat sich gesackt, wenn es sich gesenkt ...
1. Höhlen , verb. reg. act. hohl machen, im Innern hohl ausarbeiten. Ein Beet, das du von Holz höhltest, Geßn. Der gehöhlte (hohle) Samenkopf der Feuerblume, ebend. Im gemeinen Leben ist dafür aushöhlen üblicher. Daher die Höhlung, S. solches ...
1. Säumen , verb. reg. act. von 3 Saum, der umgebogene Rand, mit einem solchen Saume versehen, am häufigsten bey den Nähterinnen, den Rand eines Zeuges umschlagen und fest nähen, damit es sich nicht ausfase. Ein Schnupftuch säumen. Nieders. inbördken, sömen ...
1. Bocken , verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte haben, von Bock, hircus. 1) Aus einem Naturtriebe nach dem Bocke verlangen, von den Ziegen. Die Ziege bocket. 2) Nach dem Bocke stinken, wofür im gemeinen Leben auch die Frequentativa bocksen ...
1. Ringen , verb. reg. act. welches unmittelbar von dem Hauptworte Ring abstammet. 1) Mit einem oder mehrern Ringen versehen; doch nur in einigen Fällen. Die Schweine, die Stuten ringen, S. Ringeln, ingleichen Beringen. 2) Einen Baum ringen, im Forstwesen ...
1. * Meiden , verb. reg. act. welches im Hochdeutschen veraltet ist, ehedem aber schneiden, und in engerer Bedeutung verschneiden, castriren bedeutete. Daher war Meide oder Meiden ehedem ein verschnittenes Pferd, ein Wallach, welches Wort viele Ausleger verkannt, und es bald ...
1. Marken , verb. reg. act. von 3. Mark, ein Zeichen. 1) Zeichnen, wo es noch in den Zusammensetzungen am häufigsten ist. Brandmarken, ein Zeichen der Schande einbrennen. Ein Feld, ein Gehölz abmarken, es mit den gehörigen Gränzzeichen versehen. Ausmarken ...
1. Kmmen , verb. reg. act. mit dem Haarkamme oder einem ähnlichen Kamme bearbeiten. Die Haare kämmen. Sich kämmen, seine Haupthaare. Die Wolle kämmen, wofür bey den Wollarbeitern das mehr Oberdeutsche kammen üblich ist. S. Krämpeln. Im Angels. caemban, ...
1. * Mäkeln , verb. reg. act. et neutr. welches im letztern Falle das Hülfswort haben erfordert. Es ist nur im gemeinen Leben einiger Gegenden, besonders Niedersachsens, üblich, wo es Makel, d.i. Fehler, aufsuchen und finden, Kleinigkeiten tadeln, bedeutet ...
1. Fitzen , verb. reg. act. von dem vorigen Hauptworte, nur in den gemeinen Mundarten. 1) In Fitze binden. Garn fitzen; Nieders. fissen. 2) Runzeln, verworrene Falten machen. Die Stirne fitzen. Etwas zusammen fitzen, unordentlich, flüchtig zusammen nähen. ...
1. Nickel , Genit. Nikels, der nur in den niedrigen Sprecharten einiger Gegenden übliche verkürzte männliche Taufnahme Nikolaus, welcher gemeiniglich von νικƞ, der Sieg, und λαος, das Volk, abgeleitet wird. Der Nickel, der Nikolaus. Andere Mundarten verkürzen diesen Nahmen vornen, da denn ...
1. Haaren , verb. reg. welches in doppelter Gestalt üblich ist. 1) Als ein Activum, die Haare abschaben, bey den Gärbern. 2) Als ein Neutrum, mit dem Hülfsworte haben, die Haare fahren lassen, verlieren. Das Wildbret haaret, wenn es zu ...
1. * Mehren , verb. reg. act. welches theilen bedeutet, Griech. μειρειν, aber im Hochdeutschen verlatet ist, und nur noch in einigen Gegenden vorkommt, besonders in dem zusammen gesetzten abmehren, abtheilen. Abgemehrte, abgefundene, abgetheilte, Kinder. Daher die Abmehrung, die ...
1. Büttel , eine Endung, welche an den eigenthümlichen Nahmen verschiedener Orte in Niedersachsen angetroffen wird; z.B. in Wolfenbüttel, Ritzebüttel u.s.f. Es ist das Diminutivum von Bode, Bude, im Wallisischen Buth, ein Gebäude, oder Haus. Auch das Angels. ...
1. * Hêcken , verb. reg. act. welches in einigen Gegenden für hacken, Nieders. hicken, mit dem Schnabel beißen, ingleichen für beißen, stechen überhaupt, üblich ist. Und heckt ihn stets der Reue Angel, Hans Sachs. In welcher Bedeutung ...
1. Pêlzen , verb. reg. act. welches nur im gemeinen Leben für schlagen, prügeln, üblich ist. Jemanden pelzen, ihn abpelzen, auspelzen. Nicht von dem Hauptworte Pelz, sondern als ein Seitenverwandter von dem Lat. pullare, ein Intensivum von dem veralteten fillen ...
1. Rädern , verb. reg. act. von Rad, mit dem Rade zerschmettern. Man wird gerädert, wenn man überfahren und von den Rädern eines Wagens zerschmettert wird. am üblichsten ist es von derjenigen Art der Lebensstrafe, wo die Glieder mit einem Rade zerschmettert werden ...
1. Faseln , verb. reg. neutr. mit dem Hülfsw. haben. 1) Sein Geschlecht fortpflanzen, gebären, besonders von Schweinen, in den gemeinen Mundarten. Die Sau hat gefaselt, hat Junge geworfen. 2) Figürlich, sich vermehren. Daher das im gemeinen Leben übliche ...
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