16. Minne hält, das wilde Kind, Einen Brauch, wie blind sie fahre, Daß ihr vierundzwanzig Jahre Lieber stets als vierzig sind; Altersfrost und graue Haare Treiben sie zur Flucht geschwind. Bei des Herzens Rosenfest Gilt ...
ERSTE FOLGE · FÜNFTES HEFT · 1893 Vor dem sommerlichen verlassen der stadt nehmen wir von unsern lesern urlaub und danken ihnen für die häufigen zeichen ernster teilnahme und eines geneigten ergänzens unsrer bestrebungen. Wiewol die bis jezt erschienenen beiträge der zahl nach gering, auch ...
ZWEITE FOLGE · ERSTES HEFT · 1894 Wir eröffnen die zweite folge unsrer blätter mit unveränderter führung und den bereits ausgesprochenen ansichten. obzwar nun nach und nach auch die grösseren dem schrifttum zugetanen kreise diese hefte in augenschein genommen dünkt es uns noch müssig für deren ...
DRITTE FOLGE · FÜNFTES HEFT · 1896 Insofern dürfte dieses unternehmen bald aus seinen schranken heraustreten als ... ... sie nicht schändet so wenig wie den weisen von gestern dies: dass ihm was heut eines schülers eigentum ist nicht zu ergründen gelang. wir lobten in ihnen ...
DRITTE FOLGE · ZWEITES HEFT · 1896 Mit ernst und heiligkeit ... ... einer ungenügenden form bereits verraten habt. Einigen dichtern an dieser stelle: wir loben euch dass ihr uns wenig von euren schönen ansichten und viel von euren schönen liedern gegeben habt. denn eure schönen ansichten ...
ZWEITE FOLGE · ZWEITES HEFT · 1894 Nicht bloss in zeiten des übergangs sind die schwankenden bohrenden andeutenden sätze den schulmässig feststehenden vorzuziehen: sie sind die sibyllinischen zeichen aus denen die jugend ihre tiefste anregung empfängt. NIEDERGANG (dekadenz) in verschiedener hinsicht ist eine erscheinung ...
DRITTE FOLGE · VIERTES HEFT · 1896 Die ursachen die unser volk und heutiges geschlecht zur aufnahme ... ... . Wie erfinderisch die mittelmässigkeit wird wenn es gilt sich zu verhüllen! – Hält man uns nun die dichtung von bauern und bäuerinnen entgegen die alle kunst in ...
[Du hast des adlers blick der froh zur sonne] Du hast des adlers blick der froh zur sonne Sich wendet – abwärts nur zu schlag und biss. Du kommst von derer zunft die strick und geissel Erfanden für das allzu feile ...
120. Halt dich nur still; Gott streiten will! Wenn dich der Feind anficht ... ... der Festung nur, Gott selber wird dich decken! Veracht den Feind getrost und halt in Gott dich still, Er kann ja dem nichts tun, wer selbst ...
Sie hält ihn für ihr Kleinod 1 O du Kleinod meiner Sinnen, Schönste Perle, feinstes Gold. Jesu, dem ich herzlich hold, Den ich suche zu gewinnen, Soll es denn noch lange währen, Daß ich deiner muß entbehren? ...
ZWEITE FOLGE · FÜNFTES HEFT · 1895 Im verwichenen jahr wurde uns von einigen lesern zugeflüstert dass sie jezt wo wir werke vorzüglicher vertreter der verschwisterten künste angeschlossen hätten auch den erklärenden teil unseres unternehmens gern erweitert sähen. sie bemässen des öfteren nach ihrer eignen die ...
10. Heut da kommt mir ein fremdes Gesicht aufs Zimmer.» ... ... nisten sich ein in den Stuhl. Salva venia, aber es ist halt säuisch im Süden; Ich vor allen, ich bin sehr an das ... ... ein anderes Ding. – »Ja, schauen's, ich hatt' ein Magenleiden, und zehn Ärzte, die ...
273. Dein Starksein hält nur auf Selbstgehn bringt viel Müh und Klagen; So geht's langsam, liebes Kind. Laß dich von der Mutter tragen, Dann geht's sanft und doch geschwind!
3 Es klagt Panard: »Habt ihr gesehn Die Stätte, wo Er ruht? So könnt ihr meinen Schmerz verstehn Und meines Zornes Glut. Der keiner Quelle, noch so rein, Beim größten Durst genaht, Ihn, dem kein ...
4 Erschlafft im Schlafe kindischen Glaubens, hast du lang genug jetzt, duldendes Volk, geruht. Ermannet euch – und eurer Ketten rostige Reife, sie werden brechen! Nicht länger betend winselt in leere Luft, auf dieser Erde wirkt und ...
3. Nun hast du, Flüchtling, uns verlassen, Und Licht und Lust floh mit dahin ... ... wild ein Strom von Tränen Erleichternd aus den Augen stürzt. O hätt' ich niemals kosten dürfen Vom Kelch, der mir mein Selbst entrafft! ...
42. Du liebst und schweigst – O hätt ich auch geschwiegen, Und meine Blicke nur an dich verschwendet! O hätt ich nie ein Wort dir zugewendet, So müßt ich keinen Kränkungen erliegen! ...
202. Herr, rede, dein Knecht hört Ei halt nur all das Deine stille, Gedanken, Lüste, Werk' und Wille Ganz innig außer Zeit und Ort: Da redet dir das ew'ge Wort!
543. Hört man Jemand Unbekannten vor der Thüre herumtappen, namentlich Nachts, wo es eine Hexe sein könnte, pflegt man zu sagen: »Ass Gott verşprich, wâs dappet då?« Indelhausen.
43. Ich stand auf einem Berg, da hört' ich singen Zur Linken plötzlich ernste, trübe Lieder; Ein Opfer war es für die Erde wieder, Ich kannte wohl der Glocke dumpfes Klingen. Zur Rechten sah ich einen Säugling bringen; Wie eines ...
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Die beiden »Freiherren von Gemperlein« machen reichlich komplizierte Pläne, in den Stand der Ehe zu treten und verlieben sich schließlich beide in dieselbe Frau, die zu allem Überfluss auch noch verheiratet ist. Die 1875 erschienene Künstlernovelle »Ein Spätgeborener« ist der erste Prosatext mit dem die Autorin jedenfalls eine gewisse Öffentlichkeit erreicht.
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Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Michael Holzinger hat für den zweiten Band sieben weitere Meistererzählungen ausgewählt.
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