Dritter Aufzug Ein mit Lorbeerbäumen besetzter Vorhof, und in einiger ... ... auf dorischen Säulen ruhend. HERKULES allein. Die Sonne neigt sich. Müd' und ruhbedürftig Betret ich deinen wohl bekannten Vorhof, Gastfreyes Haus! ...
In der Fremde Schon bin ich müd zu reisen, Wärs doch damit am Rand! Vor Hören und vor Sehen Vergeht mir der Verstand. So willst du denn nach Hause? Ach nein, nur nicht nach Haus! Dort ...
Sommernacht Nun laßt uns wieder preisen Die große prächtige Sommernacht ... ... schweren Feuertrank! Nun laßt uns wieder jubeln! Wir sind ja gar nicht müd und krank. Nun laßt uns wieder dichten Den wildesten tollsten Bacchantengesang! ...
An Wien (als das Gerücht ging, ich schriebe einen Hannibal) Willst du von Hannibal ein Lied? Bin ich denn sein noch Meister? In deinen Mauern ward er müd, Du Kapua der Geister!
Nr. 8. Arie. ADAM. Der Teufel hol' die Schererei! Es ist gar kein Profit dabei, Man rennt und läuft sich müd und matt Und wird dabei nicht froh noch satt. Bald heißt ...
Der Panther Im Jardin des Plantes, Paris Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe so müd geworden, daß er nichts mehr hält. Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe und hinter tausend Stäben keine Welt. Der ...
Das Mütterchen Ein altes Mütterchen kam, müd vom Tragen, – Sie trug von Fallholz wohl die schwerste Last – Den Weg daher, den jüngst wir eingeschlagen Zu Waldeswirtschaft und Erfrischungsrast. Sie wünschte freundlich, trotz der Rückenplagen, Uns: »Guten Tag, ...
... schließlich doch den heißersehnten Schuß gewährt hatte, müd' ins Palais Dippel zurück. Der gewaltsame Nervenreiz der überstandenen Erregung blieb nicht ... ... geschlossen, so hörte er Schipper mit lauter Stimme sagen: »Heut muß er müd sein, der Franzl! Er hat sich verteufelt plagt. Und gut hat ...
Schlummer Dies Eine laß mir, dunkler Geist der Nacht, dies Eine laß mir: Schlummer, bis zum Ende, – wann müd ich mich von Tag und Menschen wende, traumlosen Schlummer, der vergessen macht. Des Lebens Tag ist spielend überwunden; doch wenn das ...
Neunter Auftritt Lips und Kathi. KATHI mit Lips durch die Mitte eintretend. Ich kann mir's denken, daß Euer Gnaden müd sind, wer g'wohnt is in Equipagen z' fahrn, und nur auf ...
Nur Vergessen Diese Wangen, diese bräunlich bleichen, Dieses dunkle ... ... dicht und schwer gezogen; Dieser Wimpern nachtgefärbter Samt; Dieser Leib, so müd zurückgebogen; Diese Hände, weich und glutdurchflammt! – Aus dem Herzen ...
Am Rhein ob Ragaz Winde kühl die Höh bestreichen Ob des jungen Rheines Land, Weiße Wolkenflöckchen schleichen Müd an grauer Felsenwand. Tal hat überwölkt sich leise, Höchste Kuppe sacht ...
Der Stationsberg ..... Die Nacht, in der sich Alles seltsam verändert, Menschen müd und leblos wie versteinern, und Steingebilde zu phantastischem Leben erwachen. Lenau Eines Abends kam ich spät ermüdet in ein unterfränkisches Dorf, dessen Name mir entfallen ist. ...
Die Ostereier der Reiserbuben Die Reiserbäuerin von Haagrain sitzt am Rührfaß, ... ... Schwungrad und stützt dazu den linken Ellbogen auf den Deckel des Fasses und das Haupt müd in die Hand, die gemach Perle um Perle des Rosenkranzes an der pichigen ...
Frieden Ich flüchte aus dem Marktgedränge, Das mich zu Tod hat müd gemacht, In deine traumumlaubten Gänge, In deine süße dunkle Enge, O schattenscheue stille Nacht! Das Trostgeschmiege deiner Schleier Deck um dies angstverzehrte Herz, ...
Reis-Abendlied Nach der Singweise: Jesu! der Du meine Seele, ... ... du Arbeitstille Nacht! Nun der Mond hat angeglommen, Nun der Tag mich müd gemacht. Komm, erquicke meine Glieder, Gib mich mir durch Ruhe ...
Stille Liebe Könnt' ich dich in Liedern preisen, Säng ... ... Lied, Ja, ich würd' in allen Weisen Dich zu singen nimmer müd. Doch was immer mich betrübte, Ist, daß ich nur immer ...
Nacht Des Parkes weite Räume Umflort die stille Nacht; ... ... Stern; Verstummt ist schlummertrunken Das Leben nah und fern. So müd', so nachtumfangen, So lautlos bist auch du, Als wärst du ...
... leuchtet und blüht, Das wonnige Leben, nicht werd' ich es müd! Ich lausche den Rhythmen der rauschenden Welt, Die klangvoll am ewigen ... ... mir noch fruchtet und trägt, Das wonnige Leben, nicht werd' ich es müd, Der Baum meiner Freude, nicht sei er zersägt!
Elegie Jüngst schaute von Tages Lasten Ich müd in den Abend hinein, Die glühenden Strahlen verblaßten In milden Mondenschein; Und hoch am Himmelsbogen, Aus Dämmrung tauchend empor, Kam friedlich angezogen Der Sterne goldner Chor. Mit ...
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Die beiden »Freiherren von Gemperlein« machen reichlich komplizierte Pläne, in den Stand der Ehe zu treten und verlieben sich schließlich beide in dieselbe Frau, die zu allem Überfluss auch noch verheiratet ist. Die 1875 erschienene Künstlernovelle »Ein Spätgeborener« ist der erste Prosatext mit dem die Autorin jedenfalls eine gewisse Öffentlichkeit erreicht.
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Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Dass das gelungen ist, zeigt Michael Holzingers Auswahl von neun Meistererzählungen aus der sogenannten Biedermeierzeit.
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