339 »Gaudeamus igitur. « – Die Freude muß auch für die ... ... sittliche Natur des Menschen auferbauende und ausheilende Kräfte enthalten: wie käme es sonst, daß unsere Seele, sobald sie im Sonnenschein der Freude ruht, sich unwillkürlich gelobt »gut ...
162 Die dramatischen Sänger. – »Warum singt dieser Bettler?« – Er versteht wahrscheinlich nicht zu jammern. – »Dann tut er recht: aber unsere dramatischen Sänger, welche jammern, weil sie nicht zu singen verstehen – tun sie ...
164 Zugunsten der Kritiker . – Die Insekten stechen, nicht aus Bosheit, sondern weil sie auch leben wollen: ebenso unsere Kritiker; sie wollen unser Blut, nicht unseren Schmerz.
299 Die Ermüdung des Geistes . – Unsere gelegentliche Gleichgültigkeit und Kälte gegen Menschen, welche uns als Härte und Charaktermangel ausgelegt wird, ist häufig nur eine Ermüdung des Geistes: bei dieser sind uns die anderen, wie wir uns selber, gleichgültig oder lästig.
209 Sich des Reichtums schämen. – Unsere Zeit verträgt nur eine einzige Gattung von Reichen, solche, welche sich ihres Reichtums schämen . Hört man von jemandem, »er ist sehr reich« so hat man dabei sofort eine ähnliche Empfindung wie beim Anblick einer widerlich ...
333 Für die »Wahrheit« sterben . – Wir würden uns für unsere Meinungen nicht verbrennen lassen: wir sind ihrer nicht so sicher. Aber vielleicht dafür, daß wir unsere Meinungen haben dürfen und ändern dürfen.
242 Die Freunde als Gespenster. – Wenn wir uns stark verwandeln, dann werden unsere Freunde, die nicht verwandelten, zu Gespenstern unserer eignen Vergangenheit: ihre Stimme tönt schattenhaft-schauerlich zu uns heran – als ob wir uns selber hörten, aber jünger, härter, ungereifter. ...
309 Gegen sich Partei ergreifen. – Unsere Anhänger vergeben es uns nie, wenn wir gegen uns selbst Partei ergreifen: denn dies heißt, in ihren Augen, nicht nur ihre Liebe zurückweisen, sondern auch ihren Verstand bloßstellen.
222 Die Leidenschaft im Mittelalter. – Das Mittelalter ist die Zeit der größten Leidenschaften. Weder das Altertum noch unsere Zeit hat diese Ausweitung der Seele: ihre Räumlichkeit war nie größer, und nie ist mit längeren Maßstäben gemessen worden. Die physische Urwald-Leiblichkeit von ...
... . – Das bisher von uns Verschwiegene erfahren mitunter gerade unsere neuesten Bekannten zuerst: wir meinen dabei törichterweise, ... ... uns, um das Opfer unseres Aussprechens so stark zu empfinden, und verraten unsere Geheimnisse an andere, ohne an Verrat zu denken: so daß wir vielleicht darüber unsere alten Bekannten verlieren.
86 Das Zünglein an der Waage . – Man lobt oder tadelt, je nachdem das eine oder das andre mehr Gelegenheit gibt, unsere Urteilskraft leuchten zu lassen.
11 Vor diesem Bilde der Menschenwelt, welches bestimmt ist, das heute ... ... Mittelalter und Neuzeit abzulösen, wird auch eine neue und, wie ich glaube, für unsere Zivilisation endgültige Antwort auf die alte Frage möglich: Was ist Geschichte? ...
248 Trostrede eines desperaten Fortschritts . – Unsere Zeit macht den Eindruck eines Interim-Zustandes; die alten Weltbetrachtungen, die alten Kulturen sind noch teilweise vorhanden, die neuen noch nicht sicher und gewohnheitsmäßig und daher ohne Geschlossenheit und Konsequenz. Es sieht aus, als ob ...
11 Die Freiheit des Willens und die Isolation der Fakta. – Unsere gewohnte ungenaue Beobachtung nimmt eine Gruppe von Erscheinungen als eins und nennt sie ein Faktum: zwischen ihm und einem andern Faktum denkt sie sich einen leeren Raum hinzu, sie isoliert jedes Faktum ...
... , auf die Vernunft in ihm hinzuhorchen, als unsere Vorfahren. Tatsächlich sind nun alle unsere Sinne eben dadurch, daß sie sogleich nach der Vernunft, also ... ... Furchtbaren, Geheimnisvollen hat sich damit erstaunlich erweitert: unsere Musik bringt jetzt Dinge zum Reden, welche früher keine Zunge ...
197 Die Schriften von Bekannten und ihre Leser . – Wir lesen Schriften von Bekannten (Freunden und Feinden) doppelt, insofern fortwährend unsere Erkenntnis daneben flüstert: »das ist von ihm, ein Merkmal seines inneren Wesens, ...
§ 27. Nutzen der Begriffe. Unsere Vernunft, oder das Denkvermögen, hat, wie in Obigem gezeigt worden, zu ihrem Grundwesen das Abstraktionsvermögen, oder die Fähigkeit, Begriffe zu bilden: die Gegenwart dieser im Bewußtseyn ist es also, welche so erstaunliche Resultate herbeiführt. Daß ...
Biographie Arthur Schopenhauer 1788 ... ... zureichenden Grunde«. Der Satz vom zureichenden Grunde in seiner allgemeinen Fassung lautet: »Alle unsere Vorstellungen stehen untereinander in einer gesetzmäßigen und der Form nach a priori bestimmbaren ...
... erklären, sehe man rückwärts: zu panegyrisch gegen unsere Zustände wird man gewiß nicht, vielleicht muß man es aber tun, um ... ... etwas, nicht einmal in einer Verkehrtheit, wie die Franzosen sie gezeigt haben. Unsere Museen füllen sich; ich empfinde immer Ekel, wenn ich reine nackte Figuren ...
Vorrede 1 In diesem Buche findet man einen »Unterirdischen« an der ... ... heute noch, der sie nicht um ihre Hilfe anginge (man höre zum Beispiel selbst unsere Anarchisten reden: wie moralisch reden sie, um zu überreden! Zuletzt heißen sie ...
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