Ist Weltfriede möglich? Telegraphische Antwort auf eine amerikanische Rundfrage (1936) ... ... nur Unterschiede in Worten. Es ist eine gefährliche Tatsache, daß heute nur die weißen Völker vom Weltfrieden reden, ... ... Denker und Idealisten das tun – sie haben es zu allen Zeiten getan –, ist es wirkungslos. Wenn aber ...
93 Was ist Wahrheit? – Wer wird sich den Schluß der Gläubigen ... ... sein, denn sie leugnet Gott. Folglich ist sie nicht aus Gott; folglich ist sie nicht wahr – denn Gott ist die Wahrheit.« Nicht der Schluß, sondern die Voraussetzung enthält den ...
124 Was ist Wollen! – Wir lachen über den, welcher aus seiner Kammer tritt, in der Minute, da die Sonne aus der ihren tritt, und sagt: » ich will , daß die Sonne aufgehe«; und über den, welcher ein Rad nicht aufhalten ...
249 Wer ist denn je allein! – Der Furchtsame weiß nicht, was Alleinsein ist: hinter seinem Stuhle steht immer ein Feind. – Oh, wer die Geschichte jenes feinen Gefühls, welches Einsamkeit heißt, uns erzählen könnte!
118 Was ist denn der Nächste! – Was begreifen wir denn von unserm Nächsten als seine ... ... Wir begreifen nichts von ihm als die Veränderungen an uns , deren Ursache er ist, – unser Wissen von ihm gleicht einem hohlen geformten Raume. Wir legen ...
451 Wem ein Hofnarr nötig ist . – Die sehr Schönen, die sehr Guten, die sehr Mächtigen erfahren fast nie über irgend etwas die volle und gemeine Wahrheit – denn in ihrer Gegenwart lügt man unwillkürlich ein wenig, weil man ihre Wirkungen empfindet und diesen ...
... daß sie gerade ihnen nützlich sein müßten? Es ist doch kein Beweis gegen die Wahrheit einer Pflanze, wenn festgestellt wird, ... ... harmlosen, freud- und friedenvollen Seelen (wie es die des Aristoteles war) da ist, ebenso wie diese wohl auch nur imstande sein werden, sie ... ... , Trockenheit und Unmenschlichkeit zum Vorwurf machen: es ist dies das Urteil der Kranken über die Spiele der Gesunden ...
416 Wo ist der schlimmste Feind ? – Wer seine Sache gut führen kann und sich dessen bewußt ist, ist gegen seinen Widersacher meist versöhnlich gestimmt. Aber zu glauben, daß ... ... und zu wissen, daß man nicht geschickt ist, sie zu verteidigen, – das macht einen ingrimmigen und ...
222 Wo Fanatismus zu wünschen ist . – Phlegmatische Naturen sind nur so zu begeistern, daß man sie fanatisiert.
Neuntes Hauptstück Was ist vornehm?
... Wozu ein grober Intellekt nütze ist . – Die christliche Kirche ist eine Enzyklopädie von vorzeitlichen Kulten und Anschauungen der verschiedensten Abkunft und deshalb so ... ... kann. Nicht das Christliche an ihr, sondern das Universal-Heidnische ihrer Gebräuche ist der Grund für die Ausbreitung dieser Weltreligion; ihre Gedanken, ...
468 Das Reich der Schönheit ist größer . – Wie wir ... ... und bei Regenhimmel sich entfaltet. Ist es denn verboten, den bösen Menschen als eine wilde Landschaft ... ... und als ein Flecken in der Natur uns Pein macht? – Ja, es ist verboten: bisher war es ...
398 Woran der Hitzigere zu erkennen ist . – Von zwei Personen, die miteinander kämpfen, oder sich lieben oder sich bewundern, übernimmt die, welche die hitzigere ist, immer die unbequemere Stellung. Dasselbe gilt auch von zwei Völkern.
340 Der Augenschein ist gegen den Historiker . – Es ist eine gut bewiesene Sache, daß die Menschen aus dem Mutterleibe hervorgehen: trotzdem lassen erwachsene Kinder, die neben ihrer Mutter stehen, die Hypothese als sehr ungereimt erscheinen; sie hat den Augenschein gegen sich. ...
345 Unser Glück ist kein Argument für und wider . – ... ... nur eines geringen Glücks fähig: es ist ebensowenig ein Einwand gegen ihre Weisheit, daß diese ihnen nicht mehr Glück geben könne, als es ein Einwand gegen die Heilkunst ist, daß manche Menschen nicht ...
1. Deutschland ist keine Insel Hat heute irgendein Mensch der weißen ... ... – vier Dutzend Leute fühlen sich dem schon längst gewachsen – und alles ist schön und gut. Aber Deutschland ist keine Insel. Kein zweites Land ist in dem Grade handelnd oder leidend in das ...
274 Was ist dir das Menschlichste? – Jemandem Scham ersparen.
48 »Erkenne dich selbst« ist die ganze Wissenschaft. – Erst am Ende der Erkenntnis aller Dinge wird der Mensch sich selber erkannt haben. Denn die Dinge sind nur die Grenzen des Menschen.
290 Eins ist not. – Seinem Charakter »Stil geben« ... ... als man denkt – genug, daß es ein Geschmack ist! – Es werden die starken, herrschsüchtigen ... ... erst ist der Mensch überhaupt erträglich anzusehen! Wer mit sich unzufrieden ist, ist fortwährend bereit, sich dafür zu rächen: wir anderen werden seine ...
308 Sich nicht auf den Handel verstehen, ist vornehm . – Seine Tugend nur zum höchsten Preise verkaufen oder gar mit ihr Wucher treiben, als Lehrer, Beamter, Künstler, – macht aus Genie und Begabung eine Krämer-Angelegenheit. Mit seiner Weisheit soll ...
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