Das Wêlt-System , des -es, plur. die -e. 1. Die Lehre von den sämmtlichen Welt- oder Himmelskörpern, ihrer Lage, und ihren Verhältnissen gegen einander. Das Tychonische, Copernicanische Welt-System. 2. Eine körperliche Abbildung desselben im Kleinen.
2. * Die Mehrung , plur. die -en, ein ... ... , z.B. in Österreich, übliches Wort, eine Cloak, oder einen Canal zu Abführung der Unreinigkeiten, eine Abzucht, in Meißen eine Schleuse, zu bezeichnen. Es scheinet ...
... plur. ut nom. sing. eine anständige, besonders bey den Handwerkern übliche Benennung des Abdeckers, weil das offene Feld seine Werkstätte ist; der Freymann, Kaviller, Meister, und in der niedrigen Sprechart der Schinder. Der Feldmeister hat Mieth- oder Halbmeister unter sich ...
Die Klōsterfrau , plur. die -en, in den Nonnenklöstern, eine Person weiblichen Geschlechtes, welche die Ordensgelübde abgeleget hat, und sich eigentlich dem Gottesdienste widmet, die Klosterjungfer, die Nonne im engern Verstande; zum Unterschiede von den Klosterschwestern. S. Frau.
Die Nêbenstunde , noch häufiger im Plural, die -n, diejenige Zeit, in welcher man von seinen ordentlichen Amts- oder Berufsgeschäften befreyet ist, denselben ohne deren Nachtheil abbrechen kann; Horae subcisivae. Etwas in den Nebenstunden verrichten. Seine Nebenstunden gut ...
Das Freygerinne , des -s, plur. ut ... ... an den Mühlen und Teichen ein Gerinne, welches, wenn das Wasser im Überflusse vorhanden ist, aufgehoben wird, damit es frey abfließen könne, ohne das Wasser zu berühren; der Freylauf, der Freyschutz. S. auch Freyarche.
Der Communicánt , des -en, plur. die -en, Fämin. die Communicantinn, eine Person, welche das Abendmahl empfängt. S. das folgende.
Die Wēgezehrung , plur. die -en, was man zur Zehrung auf dem Wege, d.i. auf der Reise, gebraucht, wofür doch Zehrgeld üblicher ist. Im Oberdeutschen wird das Abendmahl, welches man einem Kranken reicht, die heilige Wegezehrung genannt.
Die Communiōn , plur. inus. aus dem mittlern Lateine Communio. 1) Die Gemeinschaft, gemeinschaftlicher Besitz, im gemeinen Leben. 2) Das Abendmahl und dessen Austheilung. Communion halten, dasselbe austheilen. Zur Communion gehen, dasselbe zu empfangen.
Der Nickelkönig , des -es, plur. die -e, im ... ... oder eine metallische Masse, welche man erhält, wenn man den in Säuren aufgelöseten Kupfernickel abdunsten lässet, und die metallischen Theile wieder herstellet. S. 2 Nickel.
Der Fallmeister , des -s, plur. ut nom. sing. in einigen Oberdeutschen Gegenden, eine anständige Benennung des Abdeckers, weil er nur mit gefallenen Thieren umgehet; die Fallhütte, dessen Wohnung.
Die Rêgenkrinne , plur. die -n, in der Säulenordnung, eine kleine Krinne oder Rinne unter der Kranzleiste, weil sie gleichsam zur Abführung des Regenwassers dienet; die Regenrinne.
Der Ggenbesūch , des -es, plur. die -e, ein Besuch, der in Ansehung, oder aus Höflichkeit gegen einen von dem andern erhaltenen Besuch abgeleget wird.
Der Scháttenriß , des -sses, plur. die -sse, die Abbildung eines Körpers, und in engerer Bedeutung eines Gesichtes, nach dem Schatten; Franz. Silhouette.
Der Glücksritter , des -s, plur. ut ... ... sing. eigentlich ein irrender Ritter, welcher auf gut Glück, d.i. in Erwartung vortheilhafter Glücksfälle in der Welt herum irret. In weiterer Bedeutung, ein jeder Mensch, der auf Abenteuer ausgehet. Zuweilen auch eine scherzhafte glimpfliche Benennung eines Spitzbuben.
Der Wasenmeister , des -s, plur. ut nom. sing. im Oberdeutschen eine anständige Benennung des Abdeckers und in weiterm Verstande auch wohl des Scharfrichters. Entweder weil er gemeiniglich außer den Städten auf dem ...
Die Kinderschuhe , sing. inus. welches nur in der R.A. üblich ist, die Kinderschuhe abgeleget haben, das Kinderalter zurück geleget haben, nicht mehr ein Kind seyn. Von der gleichbedeutenden R.A. die Kinderschuhe ausgetreten haben, siehe Austreten.
Der Richtpfênnig , des -es, plur. die -e, in den Münzen, ein Gewicht, welches den 65536sten Theil einer Mark ausmacht, und wornach das Gewicht der Münzen eingerichtet, d.i. bestimmt wird.
Der Rasenmeister , des -s, plur. ut nom. sing. eine anständige Benennung des Abdeckers oder Schinders, weil er seine Arbeit auf den Angern und Rasen verrichtet; im Oberdeutschen Wasenmeister.
Der Miethmeister , des -s, plur. ut nom. sing. ein nur bey den Abdeckern übliches Wort, wo der Halbmeister, welcher dem Feldmeister untergeordnet ist, auch der Miethmeister genannt wird.
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