† Ausnarren , verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte haben, aufhören zu narren, d.i. ausschweifend zu seyn, in der niedrigsten Sprechart. Crispus meynt, wer in der Jugend ausgenarrt, sey klug bey Jahren, Logau.
Aufkehren , verb. reg. act. 1) Mit dem Besen ... ... die Höhe kehren. Die Goldschmiede kehren die Buckeln auf, wenn sie die Buckeln, d.i. die Platten zu den Knöpfen, in der Auke zu kleinen Schüsselchen schlagen ...
Abstämmen , verb. reg. act. 1) Im Forstwesen, von dem Stamme sondern, d.i. abhauen. Einen Baum abstämmen. 2) Mit dem Stämmeisen wegnehmen, absondern, bey den Tischlern. Daher die Abstämmung. In einigen Mundarten lautet dieses Zeitwort auch abstammen.
Abhorchen , verb. reg. act. nach dem Munster des Zeitwortes ... ... durch Horchen erfahren oder lernen. Sie hat uns alle unsere Geheimnisse abgehorcht, Weiße. O wenn die frohen Lieder dir gefielen, die meine Muse oft den Hirten abhorcht! ...
Ankleiben , verb. reg. act. mit einem Kleber, d.i. einer zähen Feuchtigkeit, an etwas befestigen, ankleben machen. Einen Zettel ankleiben. Ein Papier an die Wand ankleiben. Daher die Ankleibung. Von dem Unterschiede zwischen ankleben und ankleiben, S. Kleben und ...
Abflègeln , verb. reg. act. bey einigen Landwirthen, Früchte von verschiedener Art und Länge, wie z.B. Weitzen und Linsen, welche unter einander gebauet worden, vermittelst des Flegels, d.i. durch Dreschen, von einander absondern.
Auskörnen , verb. reg. act. die Körner heraus brechen oder ... ... nehmen; doch nur in der figürlichen Bedeutung, für auslesen, aussuchen. Eine ausgekörnte, d.i. auserlesene Waare, wo man doch wohl richtiger ausgekernte sagen würde. S. ...
Böswillig , -er, -ste, adj. et adv. einen bösen Willen, d.i. die Absicht zu schaden, habend; ein im Hochdeutschen ziemlich ungebräuchliches Wort, welches aber schon bey dem Pictorius vorkommt, und auch im Holländischen bekannt ist.
Auskramen , verb. reg. act. den Kram, d.i. die Waaren auslegen. Waaren auskramen. Figürlich und zugleich mit einiger Verachtung, aus Prahlerey sehen lassen, zeigen. In einer Rede seine ganze Gelehrsamkeit auskramen. Daher die Auskramung.
Baumstark , adj. et adv. im gemeinen Leben, sehr stark, d.i. groß und dick von Leibe. Ein baumstarker Mensch.
Aufpappen , verb. reg. act. 1) Mit Pappe, d.i. einem aus Mehl bereiteten Kleister, auf etwas befestigen. Daher die Aufpappung. 2) † Ein Kind aufpappen, es mit Pappe oder Brey groß ziehen.
Aushäften , verb. reg. act. völlig fertig häften. So werden bey den Tuchscherern die fertigen Tücher ausgehäftet, d.i. mit Bindfaden gehäftet. Auf ähnliche Art pflegen auch die Buchbinder die Bücher auszuhäften. Daher die Aushäftung.
Ánwḯschen , verb. reg. act. durch Wischen, d.i. schnelles und gelindes Berühren, an die äußere Fläche einer Sache bringen. Einem Koth anwischen. Daher die Anwischung.
* Ausrühren , verb. reg. act. in der Landwirthschaft, durch Rühren heraus bringen. Die Erbsen rühren sich aus, d.i. fallen bey vieler Bewegung aus den Hülfen. Daher die Ausrührung. S. ...
Bekrippen , verb. reg. act. welches nur in den Marschländern üblich ist, mit einer Krippe, d.i. einem geflochtenen Zaune versehen. Einen Deich, ein Ufer bekrippen. Daher die Bekrippung.
Blattlahm , adj. et adv. welches bey den Jägern so viel als buglahm, d.i. auf den Vorderfüßen lahm bedeutet, und nur von den Hunden gebraucht wird; von Blatt, der Bug. S. Buglahm.
Abcedīren , verb. reg. neutr. mit haben, in der Musik, die Noten mit den ihnen zukommenden Buchstaben c, d, e etc. absingen; Ital. solfeggiare, auch solmisiren.
Bespannen , verb. reg. act. mit einem Gespanne, d.i. Zugviehe, versehen. Einen Wagen mit Pferden, mit Ochsen bespannen. Ein wohl bespannter Wagen. Daher die Bespannung.
Búschicht , -er, -este, adj. et adv. einem Busche gleich. Ein buschichtes Gewächs, Buschichte, d.i. verworrene Haare.
Búschrêge , plur. die -n, auf den Buschherden, ein lebendiger Vogel, welcher auf dem Läuferplatze gereget, d.i. auf und nieder gezogen wird.
Buchempfehlung
Julian, ein schöner Knabe ohne Geist, wird nach dem Tod seiner Mutter von seinem Vater in eine Jesuitenschule geschickt, wo er den Demütigungen des Pater Le Tellier hilflos ausgeliefert ist und schließlich an den Folgen unmäßiger Körperstrafen zugrunde geht.
48 Seiten, 3.80 Euro
Buchempfehlung
Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für den zweiten Band eine weitere Sammlung von zehn romantischen Meistererzählungen zusammengestellt.
428 Seiten, 16.80 Euro