Cylinder

[491] Cylinder, ein dem Griechischen entlehnter Ausdruck, ist der Name eines geometrischen Körpers, welcher in seiner einfachsten Gestalt eine völlig runde Walze von überall gleichem Umfange bildet. Seine obern und untern Flächen, die Grundflächen genannt, sind also Kreise, und wenn diese durch mehre grade, einer durch die Mittelpunkte derselben gezogenen graden Linie parallele Linien verbunden würden, müßten die letztern sich nothwendig selbst parallel sein; würde daher eine grade Linie, welche diese Kreise verbände, von den Berührungspunkten der Kreislinien aus durch alle folgende Punkte derselben geführt, bis sie die Berührungspunkte wieder erreicht hätte, so würde sie die Oberfläche des Cylinders beschrieben haben und in jeder Lage mit ihrer ursprünglichen und allen übrigen Lagen, also mit sich selbst parallel gewesen sein. Im Allgemeinen entsteht daher der Cylinder, wenn eine grade Linie sich selbst parallel durch die einander folgenden Punkte einer gegebenen, in sich selbst zurückkehrenden krummen Linie herumgeführt wird.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 491.
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