Faröer

[10] Faröer sind eine zwischen 61°20' – 62°30' N. Br. und 9°25'– 10° 5' Ö. Länge in der Nordsee liegende Inselgruppe, welche ihren Namen wahrscheinlich durch die Normänner von den wilden Schafen (Faar), die sie hier fanden, erhielt. Sie gehört gegenwärtig zu Dänemark, und die 25 größern und kleinern Inseln, aus denen sie besteht, umfassen 231/3 ! M. Die Inseln sind von Felsenriffen und gefahrvollen Meeresstrudeln umgeben; sie sind sämmtlich sehr felsig, aber doch größtentheils bewohnt. Das Klima ist im Allgemeinen rauh, der Sommer sehr kurz, aber der lange Winter nicht sehr streng. Die 6000 Einwohner beschäftigen sich am meisten mit Schafzucht, Strumpfstrickerei, Wollenweberei, Fischerei und Vogelsang. Der letzte ist namentlich auf Eidergänse gerichtet, deren Federn so beliebt sind. Da die Seevögel in den steil vom Meere aufsteigenden Felsen nisten, so müssen die Vogelfänger die Felsen erklettern oder sich von oben zu den Nestern an Stricken herablassen, was beides mit großen Gefahren verknüpft ist. Die größte der Faröer ist Stromöe, welche sechs ! M. und 1600 Einw. hat, und auf welcher die Hauptstadt Thorshavn mit 600 Einw. liegt.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 10.
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