Albumin

[36] Albumīn, Eiweißstoff, im Eiweiß (Albumen) der Vogeleier (Eier-A.) und in fast allen Säften des tierischen und pflanzlichen Körpers vorkommender Proteïnkörper (s.d.), im reinen Zustande eine blaß bernsteinfarbene, leicht zu einem weißlichen Pulver zerreibliche, in Wasser, aber nicht in Alkohol oder Äther lösliche Masse ohne Geruch und Geschmack. Erhitzt man eine wässerige verdünnte Lösung, so gerinnt das A. und scheidet sich in Form von feinen Flocken aus; bei einer starken, konzentrierten Auflösung schließt es das Wasser in seine Poren ein und bildet mit ihm eine feste Masse (z.B. bei hartgekochten Eiern). Das geronnene A. ist in Wasser unlöslich, in Essig- und Phosphorsäure wenig, in Alkalien leicht löslich. Mit Basen (z.B. Metalloxyden) bildet A., wie die übrigen Eiweißstoffe, Verbindungen (Albumināte). Die albuminhaltigen Körper dienen als wichtige Nahrungsmittel, in der Technik zum Klären, Appretieren, Grundieren beim Vergolden, mit Kalk gemischt zum Kitten, zur Befestigung von Farbstoffen in der Zeugdruckerei, zur Herstellung von Albuminpapier und zum Überziehen von Glasplatten für photogr. Zwecke (jetzt meist durch Kollodium verdrängt), sowie als wirksames Gegengift bei vielen Vergiftungen, bes. bei Sublimatvergiftung. – Vgl. Finkler und Lichtenfelt (1902).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 36.
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