Assassinen

[110] Assassīnen (ursprünglich Haschschâschîn, d.i. dem Haschisch Frönende), Name eines Zweigs der schiitischen polit.-religiösen Sekte der Ismaïliten in Persien und Syrien, deren Stifter Hasan ibn Sabbah seit 1090 von seinen Anhängern in der Burg Alamut bei Kaswin umgeben war. Rasch anwachsend wußten die A. eine Anzahl fester Schlösser in ihre Gewalt zu bringen und durch Gewalttaten sich ihren Nachbarn furchtbar zu machen. Das Oberhaupt des Ordens war der Scheich al-Dschebel, d.h. Fürst der Berge (bei den Abendländern fälschlich der »Alte vom Berge«), der seit Mitte des 12. Jahrh. in der festen Burg Ulleika im Libanongebirge residierte. Ihre Macht dauerte bis Ende des 13. Jahrh.; doch bestehen noch jetzt im Orient bis nach Indien (die Chodschas) Reste des Ordens als Geheimsekte.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 110.
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