Britannia

[269] Britannĭa, antiker Name für das heutige England und Schottland. Den Mittelmeervölkern war B. schon seit dem 6. Jahrh. v. Chr. bekannt, aber erst seit der Zeit Julius Cäsars, der 56 und 55 v. Chr. von Gallien aus zwei Züge nach B. unternahm, genauer; unter Kaiser Claudius 43 n. Chr. ward ein Teil von B. röm. Provinz, doch dauerten die Kämpfe fort. Ihre größte Ausdehnung nordwärts bis zum heutigen Firth of Clyde und Firth of Forth erreichte sie unter Domitian 85 n. Chr. durch Agricola. Hadrian zog die Nordgrenze bis zum Solway Firth zurück und legte eine jetzt noch erkennbare Befestigungskette an, Antoninus Pius schob sie wieder vor und sicherte sie durch den sog. Piktenwall, der künftighin die Provinz von Kaledonien (B. barbăra) schied. In der Mitte des 5. Jahrh. n. Chr. wurde die Provinz von den Angelsachsen (s.d.) erobert. Die Bewohner (Britanni, Britōnes) waren Kelten. (S. Großbritannien und Irland.)

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 269.
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