Kavallerie

[952] Kavallerīe (frz. cavalerie) oder Reiterei, die Truppenart, die zu Pferde kämpft, bes. geeignet zum Sicherheits- und Nachrichtendienst, zu weitgehenden Streifzügen, zur Verfolgung des Feindes und zum schnellen Angriff (Attacke), war im Mittelalter die vorherrschende Waffengattung, indem die schwergepanzerten Ritter mit ihrem Gefolge den Kern des Heers bildeten, trat mit der Vervollkommnung der Feuerwaffen im 16. Jahrh. ihren Vorrang an die Infanterie ab, den sie vergeblich durch Ablegung der schweren Rüstung (Reste bei den Kürassieren) und Annahme der [952] Feuerwaffen zu behaupten suchte. Gegenwärtig unterscheidet man nach dem Pferdeschlag und der Bewaffnung: schwere (Kürassiere), mittlere (Ulanen, in Frankreich auch die Dragoner) und leichte K. (Husaren, Dragoner, Chevaulegers, Chasseurs, Kosaken, Jäger zu Pferde). Taktische Einheit der K. ist die Eskadron (Schwadron). Die deutsche K. ist mit Lanze, Karabiner, Stichdegen bewaffnet. – Vgl. Beck (1875), Prinz Hohenlohe-Ingelfingen (2. Aufl. 1886), von Pelet-Narbonne (4. Aufl. 1897; 5. Aufl. 1901 fg.).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 952-953.
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