Livingstone

[69] Livingstone (spr. líwwingst'n), David, Afrikareisender, geb. 19. März 1813 zu Blantyre bei Glasgow, ging 1840 als Missionar nach Südafrika, entdeckte 1849 den See Ngami, gelangte 1851 bis zum Liambai (dem obern Sambesi), drang 1852-56 über die Wasserscheide des Sambesi und Kassai über Kassansche nach Loanda und durchreiste dann den Kontinent von Loanda bis Quelimane, wobei er Nov. 1855 die Viktoriafälle des Sambesi entdeckte. Nach England zurückgekehrt, schrieb er »Missionary travels« (1857; deutsch 1858). Auf seiner vierten Reise, 1858-59, auf der ihn sein Bruder Charles L. begleitete, befuhr er den Schire und entdeckte (1859) den Schirwa- und Njassasee. 1864 heimgekehrt, schrieb er »Narrative of an expedition to the Zambesi« (1865; deutsch 1866). Zum brit. Konsul für Innerafrika ernannt, drang er 1867 den Rovuma aufwärts bis zum Lande des Kasembe, entdeckte 1868 den Bangweolosee, befuhr 1869 den Tanganjika, entdeckte bei Njangwe den Lualaba, wurde 1871 von Stanley in Udjidji aufgefunden, bereiste mit diesem den Tanganjikasee und begleitete ihn 1872 nach Unjanjembe, brach von hier wieder nach dem Reich des Kasembe auf, starb aber 1. Mai 1873 im Dorfe Tschitambo. Seine Leiche wurde 1874 in der Westminsterabtei in London beigesetzt. – Vgl. Blackie (deutsch, 2 Bde., 1881), Barth (3. Aufl. 1881), Noel (engl., neue Aufl. 1895), Stanley, »Wie ich L. fand« (3. Aufl. 1891).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 69.
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