Schnellpresse

[648] Schnellpresse, Buchdruckmaschine, welche mittels Zylinders druckt und durch mechan. Kraft bewegt wird; Erfinder ist Friedr. König (s.d.). Die einfache S. leistet die zehnfache Arbeit (1000-1400 Abdrücke in der Stunde) von 2 geübten Handpressendruckern. Die Druckform ruht auf einem Fundament, das unter einem Farbwerk hindurch unter den Zylinder geführt wird, während gleichzeitig daselbst, durch Greifer geführt, der zu bedruckende Bogen anlangt; derselbe wird bedruckt wieder abgeführt, und das Fundament geht wieder zurück. Doppelmaschinen mit 2 Farbwerken und 2 Zylindern (neueste Konstruktion mit 1 Zylinder) bedrucken beim Rückgang einen zweiten Bogen, liefern also die doppelte Anzahl in gleicher Zeit; Komplettmaschinen bedrucken den Bogen auf beiden Seiten während des Hin- und Hergangs. Für große Auflagen (Zeitungen, Prospekte etc.) werden Rotations- und Zwillingsrotationsmaschinen verwendet; dieselben drucken von Stereotypplatten, die um Zylinder gelegt sind, auf endlosem Papier, welches zwischen den Stereotyp- und Druckzylindern hindurchgeführt, in Bogen geschnitten und meist gefalzt ausgelegt wird, 12-96.000 Exemplare in der Stunde vierseitig Zeitungsformate. Zweifarbenmaschinen liefern gleichzeitig zweifarbigen Druck mittels zweier Farbwerke, Zweitouren- und Chromotypiemaschinen besitzen Zylinder- und Tischfärbung und führen den Bogen mit der bedruckten Seite nach oben aus, werden daher vorzugsweise zum besten Illustrations- und Farbendruck benutzt.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 648.
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