Sozinianer

[729] Soziniāner, die Anhänger der Lehren des Lälius Socīnus (eigentlich Sozzini, geb. 1525 zu Siena, erst Jurist, dann Theolog, gest. 1562 zu Zürich) und seines[729] Neffen Faustus Socinus (geb. 1539 zu Siena, gest. 1604 in der Nähe von Krakau. Sie erkannten nur das N. T. als Quelle der vernunftmäßig zu deutenden Offenbarung an, lehrten statt der Dreieinigkeit Einheit (unĭtas) Gottes (daher Unitarier). In Polen seit 1579 verbreitet und geduldet, aber seit 1627 von den Jesuiten bedrängt und 1648 vertrieben, behauptete sich der Sozinianismus schließlich nur in Siebenbürgen (ca. 60.000 Seelen). Sein Bekenntnis ist der Rakauer Katechismus (Catechismus Racovĭense, 1605). Die engl. und amerik. Unitarier (s.d.) sind unabhängig von den S. entstanden. – Vgl. Fock (2 Bde., 1847).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 729-730.
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