Interpolation nennt O. LIEBMANN das Verfahren, durch Denkzutaten den lückenhaften Wahrnehmungszusammenhang der Natur zu einem einheitlichen Zusammenhang zu machen (Die Klimax d. Theorien 1884).
Phosphoristen heißen die Anhänger einer schwedischen romantischen Philosophie und Litteratur ( ... ... Zeitschrift »Phosphorus« (1810/13). Zu ihnen gehören ATTERBOOM, PALMBLAD, HAMMARSKÖLD u. a. (vgl. ÜBERWEG-HEINZE, Gr. d. Gesch. d. Philos. IV 9 , 505 f.).
Objectivation : Objectwerdung, Vergegenständlichung. SCHOPENHAUER besonders spricht von den verschiedenen Stufen der Objectivation des Dinges an sich, des Willens (s. d.) (W. a. W. u. V. I. Bd., § 17 ff.. II. Bd ...
Ordo ordinans : das activ Ordnende, das Ordnungsprincip, die ordnende Weltvernunft ... ... . B. VAN HELMONT, Causae et init. rer. nat. p. 32 f.). J. G. FICHTE nennt so Gott (s. d.).
Psychogenesis (Psychogonie, psychê, genesis ): Werden , Entwicklung der Seele beim Kinde (PREYER u. a.), des Bewußtseins überhaupt (vgl. DESSOIR, Doppel-Ich S. 43). Vgl. Kinderpsychologie .
Irascibilität und Concupiscibilität ( thymoeides, epithymêtikon bei PLATO, Republ. IV, 441 B; Tim. 77 B): Ausdrücke für die activ-wollende und die passiv – begehrliche Seelenfunction (ALCUIN, ALBERTUS MAGNUS, THOMAS u. a.).
Mitbewegungen sind Bewegungen , welche teils als Nachahmung (s. d.), teils rein reflectorisch, durch Übertragung einer Erregung von sensorischen auf motorische Bahnen entstehen (vgl. WUNDT, Grdzg. d. physiol. Psychol. I 3 , 106 f.).
Vernunftwille ist der vernünftige, besonnene, von Ideen (R. d.) geleitete Wille , der Wille aus und zur Vernunft . – Nach S. LAURIE ist der »willreason« die Quelle der Sittlichkeit (Philos. of Eth. 1866).
Ideomotorisch bedeutet seit CHARPENTIER (1883) die Bewegungskraft von Vorstellungen u.s.w. ohne Vermittlung des Willens. Ideomotorische Tendenz hat nach RIBOT u. a. jeder Bewußtseinszustand (Mal. de la Volonté p 3 ff.).
Pansatanismus nennt O. LIEBMANN (Anal. d. Wirkl. 2 , S. 230) das pessimistische System SCHOPENHAUERS, die »Caricatur« des Pantheismus (weil der Allwille alogisch ist).
Retentiveness : Bewahrungsvermögen als Bedingung des, Gedächtnisses (s. d.): BAIN (Ment. und Moral . Scienc. II, 82, 85, ff.), STOUT (Handb. d. Psychol.. Anal. Psychol. I, 254 ff.) u. a.
Pflanzenseele (ARISTOTELES, LEIBNIZ, ROBINET, FECHNER, Nanna 1848, ULRICI ( Leib u. Seele S. 348), E. v. HARTMANN, BR. WILLE u. a., s. Panpsychismus , Seele .
Reflex egoism nennt L. F. WARD den Egoismus im engeren Sinne (Pure Sociol. p. 424).
Hypostasieren : vergegenständlichen, zu einem selbständigen, substantiellen Wesen machen. Besondere Hypostasierungen finden sich bei PLATO, bei den Gnostikern (s. d.), bei HEGEL u. a.
Mitschwingung unbewußter Vorgänge , Dispositionen (LAZARUS, WUNDT u. a.) s. Unbewußt .
Epiphänomenon (HUXLEY, MAUDSLEY u. a., »surajouté«: RIBOT) s. Psychisch , Bewußtsein .
Allbewußtsein : das göttliche Gesamtbewußtsein (FECHNER, PAULSEN, auch WUNDT, RÜLF u. a.).
Emphaseologie : Lehre vom Ausdruck (A. BAUMGARTEN).
... 1894, S. 118 ff.), UPHUES, PALÁGYI u. a. (s. Logik ). Gegner des erkenntnistheoretischen ... ... (s. d. u. A priori . vgl. aber dort F. A. LANGE u. a.). – G. E. SCHULZE bemerkt: »Die ...
... Zeit ) unmittelbar sich ergebenden, alle Erfahrung formal a priori bestimmenden Grundsätze . Anticipation ist eine » Erkenntnis , wodurch ich dasjenige, was zur empirischen Erkenntnis gehört, a priori erkennen und bestimmen kann« (Kr. d. r. V. S. 103). Anticipiert können aber nur »die reinen Bestimmungen ...
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