Anstrengung

[48] Anstrengung besteht in Spannungs- und Widerstandsempfindungen + Gefühlen passiver und activer Art, die eine Willensintention, insbesondere die Betätigung unserer Muskeln begleiten. Die Anstrengung ist nach SIGWART »ursprünglich ein intensiveres Wollen, mit dem sich aber sofort die Gefühle verknüpfen, welche die höchste Spannung unserer Muskeln begleiten« (Kl. Schr. II2, S. 131). – M. DE BIRAN sieht im »effort voulu« die Quelle des Ich- und[48] Objectsbewußtseins (s. d.). In jedem freiwilligen Bewegungsact sind zu unterscheiden die »résistance organique«, »sensation musculaire« und »force hyperorganique« (Oeuvr. inéd. p. par Cousin I, 217). A. BAIN leitet die »sensation of effort« aus den »trial movements« (Probebewegungen) her, welche das Ich macht, um ein Lustgefühl zu erlangen. Vgl. L. DUMONT, Vergn. u. Schmerz, S. 147 ff.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Band 1. Berlin 1904, S. 48-49.
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