Zerstreutheit

[838] Zerstreutheit (totale) ist der Zustand planlos wechselnder Aufmerksamkeit (s. d.). partielle Zerstreutheit ist mit der Concentration (s. d.) der Aufmerksamkeit auf ein Gebiet verbunden. Nach EBBINGHAUS besteht die Zerstreutheit in dem »Zurücktreten und Unwirksambleiben solcher seelischen Gebilde, deren Hervortreten man nach Lage der jeweiligen Einwirkungen auf die Seele hätte erwarten sollen« (Grdz. d. Psychol. I, 575). Nach KREIBIG ist Zerstreutheit jener Zustand, für welchen »ein rasches, planloses Hin und Herwandern schwach concentrierter, unwillkürlicher Aufmerksamkeit über verschiedene sich zufällig darbietende Objecte charakteristisch ist« (Die Aufmerks. S. 29). Nach KÜLPE ist die Zerstreutheit »nur ein Zeichen großer Concentration« (Gr. d. Psychol. S. 447).

Quelle:
Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Band 2. Berlin 1904, S. 838.
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