Abstract, Abstrahieren

[858] Abstract, Abstrahieren. Nach GARVE heißt Abstrahieren »mehrere Empfindungen miteinander vergleichen, das, was in ihnen ähnlich ist, bemerken, dieses in einen Begriff sammeln und das Übrige alles, was unähnlich war, weglassen« (Samml. einig. Abh. I, 36. vgl. SUABEDISSEN, Grdz. d. Lehre von d. Mensch. S. 114. V. COUSIN, DU vrai, p. 42 ff.). Nach SCHUPPE ist concret »dasjenige, was räumlich und zeitlich oder doch wenigstens zeitlich bestimmt ist und in dieser Bestimmtheit seine Unterscheidbarkeit hat« (Grdz. d. Eth. S. 390). Nach MEINONG ist abstract jeder Begriff, der als das Resultat einer Abstraction erscheint. concret ist jeder Begriff, an dem noch nichts derartiges vorgegangen ist (Hume-Stud. I, 18). Nach LIPPS sind Abstracta die durch differenzierende und zerlegende Analyse heraushebbaren Teilgegenstände (Leitfad. d. Psychol. S. 115). Die Abstraction ist eine Seite der Apperception (ib.). Vgl. C. GÖRING, Syst. d. krit. Philos. I, 234. HAGEMANN, Psychol., S. 87 ff.. RABIER, Psychol. p. 299 ff., 305 ff.. RIBOT, L'évol. d. idées génér.. JAMES, Princ. of Psychol. I, 505 ff.. BALDWIN, Handb. of Psychol. I, p. 273 f.. H. CORNELIUS, Einl. in d. Philos. S. 236. MAUTHNER, Sprachkrit. I, 163 ff. (Nominalist. Standpunkt).

Quelle:
Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Band 2. Berlin 1904, S. 858.
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