Forflage, Karl

[185] Forflage, Karl, geb. 1806 in Osnabrück, Prof. in Jena, gest. 1881. F. ist besonders von Kant, Fichte und Beneke beeinflußt. Er lehrt einen »transzendenten Pantheismus«, nach welchem Gott das absolute Ich, der Urgeist ist, in welchem alle Einzel-Ichs enthalten sind. Die Substanzen sind[185] »ewige Produkte ewig wirkender Kräfte«. Die Seele ist ein Triebwesen. Das Bewußtsein kommt durch eine »Triebhemmung« zum Vorstellungsinhalt erst hinzu; es ist die Richtung des Triebes auf eine antizipierte Anschauung. Es gibt einen unbewußten Trieb, unbewußte Assoziationen usw. Die seelische Grundkraft, aus der durch Umwandlung Aufmerksamkeit. Frage, Überlegung usw. hervorgehen, ist der Trieb. Das Subjekt ist »ein Grundtrieb nach Manifestation seiner selbst«, Selbsterhaltungstrieb. Die Befriedigung des Triebes ist die Lustempfindung, Die Begriffe sind Produkte der »Denktriebe«.

SCHRIFTEN: Die Lücken des Hegelschen Systems, 1832. – Darstellung und Kritik der Beweise für das Dasein Gottes, 1840. – Genetische Geschichte der Philosophie seit Kant, 1852. – System der Psychologie, 1855. – Acht psychol. Vorträge, 1868. – Sechs philos. Vorträge, 1869; 2. A. 1872. – Vier psychol. Vortrage, 1874. – Beitrage zur Psychologie, 1875.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 185-186.
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