Landauer, Gustav

[381] Landauer, Gustav, geb. 1870 in Karlsruhe.

Von F. Mauthner beeinflußt, von dessen Skeptizismus er zur Mystik, zum Panpsychismus übergeht. Die Welt ist eine »unendlich komplizierte Kreuzung psychischer Herrschaftssyteme« (vgl. Nietzsche). Der Raum ist rein subjektiv, die Zeit ist als »Form unserer Ichgefühle« ebenfalls subjektiv, zugleich aber, da das Wirkliche selbst subjektiv, psychisch ist, real. Die körperliche Welt ist eine »Metapher unserer Sinne«, ein »Symbol, ein Zeichen für etwas, das gleicher Art ist mit unserem Seelenleben«. Das Individuum ist »das Aufblitzen des Seelenstroms«, ein Glied des »Seelenflutens«, das man Welt nennt. Körper und Geist sind innerlich »Seelenweise«. Das gemeinsame Ich der Individuen ist des unendliche All mit seinem steten Würden und an sich rein intensiven Zuständen.

SCHRIFTEN: Skepsis und Mystik, 1903, u. a.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 381.
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