Mamiani, Terenzio

[448] Mamiani, Terenzio, geb. 1799 in Pesaro, mehrmals Minister, Prof. in[448] Turin, gest. 1885 in Rom. M. ist der Begründer der Zeitschrift »Filosofia delle scuole italiane«.

M., der anfangs von Galluppi beeinflußt war, bildete später die Lehren Rosminis und Giobertis zu einer idealistischen Philosophie aus, welche offizielle Geltung an den Universitäten erhielt. Das höchste Prinzip, welches allen anderen Grundbegriffen vorausgeht, ist das der Identität, welche etwas Objektives, das absolute Sein bedeutet. Dieses wird durch geistige Anschauung unmittelbar erfaßt und ist die Grundlage aller Wahrheit und alles besonderen Seins. Das Absolute tritt in eine Reihe von Ideen auseinander, die ebenso viele notwendige Wahrheiten bedeuten und Bedingungen der Erkenntnis der Dinge sind, deren Existenz unmittelbar mit der des Ich durch die Hemmung, die dieses erleidet, erfahren wird. Die Erkenntnis ist das Produkt des Zusammenwirkens der Dinge und des Bewußtseins, in welchem das Absolute wirksam ist.

SCHRIFTEN: Del rinnovamento della filosofia italiana, 1834. – Dell' ontologia del metodo, 1841. – Dialoghi di scienza prima, 1846. – Confessioni di un metafisico, 1865. – Teoria della religione e dello stato, 1868. – Compendio e sintesi della propria filosofia, 1876, u. a. – Vgl. L. FERRI, Sulla vita e le opere di T. M., Rivista ital. filos., 1886.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 448-449.
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