Schwartzkopff, Paul

[665] Schwartzkopff, Paul, geb. 1849 in Stettin, Gymnasialprofessor in Wernigerode. = S. ist von Lotze u. a. beeinflußt. Die Erkenntnis geht von der inneren Erfahrung aus und führt zu einem kritischen Realismus, nach welchem die Empfindungen Zeichen für die Dinge an sich sind. Substanz und Kausalität werden innerlich erfahren. Das Selbst erlebt sich als Substanz, als innere metaphysische Einheit. Die Dinge sind ebenfalls Einheiten, die in ihren Komplexen als Körper erscheinen. Die Einheit des Welt-Ichs erzeugt sowohl die Einzelsubjekte wie deren außersubjektive Welt und faßt diesen Dualismus in seiner höheren Einheit zusammen. Gott ist immanent und transzendent zugleich, selbstbewußter, persönlicher Geist, lebendige Allursache (Panentheismus). Alle Individuen sind lebendig, innerlich; die Seele ist ein innerer Mittelpunkt des Lebens.

SCHRIFTEN: Der Ursprung der Sprache, 1875. – Die Freiheit des Willens, 1885. – Das Leben nach dem Tode, 2. A. 1901. – Beweis für das Dasein Gottes, 1901. – Das Leben als Einzelleben und Gesamtleben, 1903. – Die Weiterbildung der Religion, 1903. – Gott in uns und Gott außer uns, 1905. – Was ist Denken?, 1906. – Das Wesen der Erkenntnis, 1909. – Ist die Seele eine Substanz? Zeitschrift für Philos. Bd. 134. – Für und wider den Monismus, Archiv für syst. Philos. XVII, 1911, u. a.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 665.
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