Welgel, Erhard

[806] Welgel, Erhard, geb. 1625 in Weida, seit 1653 Prof. der Mathematik in Jena, gest. daselbst 1699. = Gegner der Scholastik, der die mathematische Methode auf die Logik anwendet, bzw. das Rechnen als logische Tätigkeit bestimmt. Im Wollen unterscheidet er Denk- und Werkwillen. Nur Gott ist ein wahres Wesen, die endlichen Dinge sind an sich nichts. Das Nichts, als Fähigkeit, etwas in sich haben zu können, ist der Raum. Die Zeit ist die Zahl der Änderungen. – Ein Schüler W.s war Leibniz; von ihm beeinflußt sind Chr. Wolff und Rüdiger.

Schriften: Analysis Aristotelica ex Euclide restituta, 1658. – Idea totius encyclopaediae, 1671. – Universi corporis pansophici prodromus de gradibus humanae cognitionis, 1672. – Universi corporis pansophici caput summum, 1673. – Metaphysica pantologica, 1673. – Ethica Euclidea, 1674. – Cosmologica, 1680. – Aretalogistica oder der Grund aller Tugenden, 1687. – Philos. mathematica, 1693, u. a. – Vgl. FR. BARTHOLOMÄI, E. W., Zeitschr. f. exakte Philos. IX, 1871.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 806.
Lizenz: