dictator

[2137] dictātor, ōris, m. (dicto), I) der Befehlshaber, Diktator, a) als höchste Obrigkeit in den latinischen Städten (s. Spart. Hadr. 19, 1), in Lanuvium, Cic. Mil. 27: in Alba, Liv. 1, 23, 4: in Tuskulum, Liv. 3, 18, 2. – b) in Rom, zunächst der früher magister populi gen. Magistrat, Varro LL. 5, 82. Cic. de rep. 1, 63; de legg. 3, 9 u. 10; de fin. 3, 75; später als außerordentliche Obrigkeit, die nur bei dringenden Umständen, wo die Leitung des Staats Einheit erheischte und die Unterordnung aller übrigen Magistrate nötig schien, von einem Konsul oder von einem, der ähnliche Gewalt hatte, ernannt wurde, die höchste uneingeschränkte Gewalt beim Heere und im ganzen Staate besaß, gleichsam beide Konsuln vorstellte und daher 24 Liktoren vor sich hergehen ließ; ferner sich einen Amtsgehilfen, magister equitum gen., ernannte und, wenn die Absicht, in der man ihn ernannt hatte, erreicht war, dieses Amt niederlegte, bis endlich Sulla und Cäsar es lebenslänglich annahmen, pro dictatore esse, Liv.: dictatorem u. alqm dictatorem dicere, Cic., Caes. u. Liv., facere, Cic., creare, legere, Liv. Außerdem wurden auch Diktatoren zur Besorgung einzelner Geschäfte ernannt, wenn die Konsuln auswärts beschäftigt waren, dicere dictatorem comitiorum habendorum causā, clavi figendi causā, ludorum faciendorum causā, feriarum constituendarum causā, instaurandis feriis Latinis, quaestionibus exercendis, legendo senatui, Liv. – dictator als Beiname von Caesar u. Augustus gebraucht, als unumschränkte Herrscher, s. Aur. Vict. de vir. ill. 78, 10 (v. Cäsar); 79, 7 (v. Augustus). Flor. 2, 34, 65 [2137] (v. Augustus). – II) übtr., die oberste Behörde in Karthago, der Suffet, Column. rostr. im Corp. inscr. Lat. 1, 195. lin. 10. Cato origg. 4. fr. 12 (bei Gell. 10, 24, 7). Liv. 23, 13, 8 zw.: Plur., Frontin. 2, 1, 4.

Quelle:
Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. Hannover 81913 (Nachdruck Darmstadt 1998), Band 1, Sp. 2137-2138.
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