Gefecht bei Frechen.

1257.

[387] Im Jahre 1257 brach ein Kampf zwischen der Stadt und ihrem Erzbischof Konrad von Hochstaden aus. Nachdem schon einige Gefechte stattgefunden, ließ der Erzbischof alle Straßen, die nach Köln führten, besetzen und schnitt der Stadt die Zufuhr zu Wasser und zu Lande ab, um sie durch Hunger zur Übergabe zu zwingen. Einer der Herren, die als Bundesgenossen der Stadt in ihrem Dienst standen, Dietrich von Falkenburg, übernahm das Kommando über die Bürger und forderte sie auf, hinauszuziehen[387] und den Feind zu verjagen, da es eine Schande für die Stadt sei, sich durch 400 Feinde die Straßen sperren zu lassen. Die Bürger erklärten sich bereit, ihm zu folgen, und bei Frechen griff man die Bischöflichen an; nach Hagen hätten die Kölner gesiegt, indem Flakenburg selbst, der sich anfänglich zurückgehalten und seine Kräfte geschont hatte, die Entscheidung brachte; die nachfolgenden Ereignisse machen jedoch, wie Ennen bemerkt, keineswegs den Eindruck, als ob die Kölner einen wirklichen Sieg erfochten hätten. Wenn die Erzbischöflichen wirklich nicht stärker als 400 Mann gewesen sind, so würde das die Kriegstüchtigkeit der Kölner in sehr üblem Licht erscheinen lassen. Man darf wohl annehmen, daß Dietrich, um die Bürger zu ermutigen, die Zahl der Gegner erheblich zu gering gegriffen hat. Immerhin bleibt es ein Zeugnis, daß die kriegerische Leistung der Stadt nur gering war.


Quelle:
Hans Delbrück: Geschichte der Kriegskunst im Rahmen der politischen Geschichte. Berlin 1923, Teil 3, S. 387-388.
Lizenz: