Schlacht bei Seckenheim


Schlacht bei Seckenheim.

30. Juni 1462.

[627] Kurfürst Friedrich von der Pfalz hatte 1100 Reisige und 2000 Fußknechte und griff mit diesen den Markgrafen von Baden, den Grafen von Württemberg, die Bischöfe von Metz und Speier, die sein Land verwüsteten, in dem Winkel zwischen Neckar und Rhein überraschend an. Er hatte auch die Bauern der Landschaft aufgeboten und erhebliche Überlegenheit. Bei dem ersten Zusammenprall der Reisigen kam der Kurfürst selbst zu Fall, und die Seinigen wichen etwas zurück. Das Fußvolk aber, von dem ausdrücklich berichtet wird, daß es in gevierten Haufen aufgestellt sei und lange Spieße hatte, und unter denen eine Anzahl Schweizer Söldner waren, unter Hans Waldmann von Zürich, hielt dem Angriff der feindlichen Ritter stand,583 und das Eingreifen[627] weiterer pfälzischer Ritter, die bisher noch nicht ins Gefecht gekommen waren, entschied die Schlacht.

Auf pfälzischer Seite fielen nur 8 Mann, auf der Gegenseite 45. Der Markgraf, der Graf von Württemberg und der Bischof von Metz fielen in Gefangenschaft, der Markgraf und der Bischof, sein Bruder, beide schwer verwundet. Dadurch, daß die Verbündeten mit dem Rücken in dem Winkel des Rhein und Neckar standen, war die Flucht fast abgeschnitten.[628]

Quelle:
Hans Delbrück: Geschichte der Kriegskunst im Rahmen der politischen Geschichte. Berlin 1923, Teil 3, S. 627-629.
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