F. Gedenktage der diasporischen Zeit.

[577] 32) Der Trajanstag: 12. Adar (29). Vergl. darüber 4. Band der Geschichte, 2. Aufl. 445 fg [jetzt 3. Aufl. 413 ff.]

33) Das Ende der Hadrianischen Verfolgung: 29. Adar (35). Vergl. darüber das. 185 fg. [jetzt 3. Aufl. S. 171.]

Dazu noch die zwei folgenden:

34) Das kleine Pascha, 14. Ijar (4).

35) Die Einweihung der Mauern Jerusalems unter Nehemia (o. S. 563).

Soweit die Motivierung der Gedenktage und die Erklärung der Kalenderchronik des Megillat Ta'anit, die, wie ich mir schmeichle, durchweg sprach- und situationsgemäß und durch Belege aus anderweitigen Quellen bestätigt ist. Ich habe also keinen Anstand genommen, diesen historischen Kalender als vollgiltige Quelle zu benutzen. Über die Zeit, in welcher die Gedenktage, die früher nur in dem Gedächtnisse des Volkes gelebt haben, gesammelt und niedergeschrieben sind, gibt der Talmud selbst Aufschluß. Der Anreger der Sammlung war jener Eleasar ben Anania, der wegen so mancher Taten sich berühmt gemacht hat, vergl. Note 26. Die erinnerungsreichen Halbfeiertage sind noch im dritten Jahrhundert der christlichen Zeit beobachtet worden, wie sich aus den Kontroversen j. Ta'anit II, 13, p. 15 und b. Rosch ha-Schano, p. 18 b ff. ergibt. Erst im vierten Jahrhunderte unterschied man die Purim- und Tempelweihetage von den übrigen; jene seien für immer zu beobachten, diese aber seien fallen zu lassen.


Quelle:
Geschichte der Juden von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Leipzig 1906, Band 3.2, S. 577.
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