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Bonhoeffer, Dietrich
Dietrich Bonhoeffer (* 4. Februar 1906 in Breslau; † 9. April 1945 im KZ Flossenbürg) war ein dt. ev.-luth. Theologe, profilierter Vertreter der Bekennenden Kirche u. Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Schon kurz nach Adolf Hitlers Machtergreifung nahm er deutl. Stellung gegen die nat.-soz. Judenverfolgung u. engagierte sich früh im Kirchenkampf gegen die Deutschen Christen u. den Arierparagraphen. 1940 erhielt er Redeverbot u. 1941 Schreibverbot. Am 5. März 1943 wurde er verhaftet u. nach zwei Jahren als einer der letzten mit dem 20. Juli 1944 in Verbindung gebrachten Gegner Hitlers hingerichtet. Bonhoeffer war ein sehr eigenständiger Theologe, der die Bedeutung der Bergpredigt u. Nachfolge Jesu bes. betonte u. persönlich vorlebte. In seinen Gefängnisbriefen entwickelte er Visionen für eine künftige Ökumene an der Seite der Armen u. Gedanken zu einer nichtreligiösen Interpretation von Bibel u. Gottesdienst.
Bonifatius, Winfried
Bonifatius, Wynfreth (Winfried, * 672/675 in Crediton in der Nähe von Exeter im damaligen Kleinkönigtum Wessex, der heutigen Grafschaft Devon, im SW Englands; † 5. Juni 754 oder 755 bei Dokkum in Friesland ), war einer der wichtigsten Missionare u. Kirchenreformer im Frankenreich u. wird “Apostel der Deutschen” genannt.
Boning, Wigald
Wigald Boning (* 20. Januar 1967 in Wildeshausen) ist ein dt. Komiker, Komponist, Musiker, Moderator u. Journalist. Boning wurde vor allem durch die Comedy-Sendung RTL Samstag Nacht u. das Musikprojekt Die Doofen an der Seite von Olli Dittrich einem breiten Publikum bekannt.
Bonität
B. ist ein Synonym für Kreditwürdigkeit. B. ist als eine Eigenschaft einer natürlichen oder juristischen Person Basis für die Entscheidung Dritter, dieser Person Kredit einzuräumen. Je besser die B. von Dritten beurteilt wird, desto einfacher ist es für die Person, sich Kredit zu verschaffen.
Bonjour (Apple)
B. (franz. für “Guten Tag!”), ehem. Rendezvous (franz. für “das Treffen”) ist eine Implementierung des Zeroconf-Systems von Apple. B. implementiert Multicast DNS (mDNS), DNS-SD sowie IPv4LL. mDNS u. DNS-SD sind Apple-Entwicklungen, die zur Anerkennung als offene Standards freigegeben wurden. Es beschreibt eine Technik, die die automat. Erkennung von Netzwerkdiensten in IP-Netzen bereitstellt.
Bon Jovi
B. J. ist eine Rockband aus New Jersey (USA). 2003 feierte die Band ihr 20-jähriges Jubiläum u. hat mit der Anzahl verkaufter Alben die 100-Millionen-Marke überschritten.
Bon Jovi, Jon
Jon Bon Jovi (* 2. März 1962 als John Francis Bongiovi jr. in Perth Amboy, New Jersey) ist ein US-amerikan. Sänger, Gitarrist u. Komponist der Rockgruppe Bon Jovi sowie Schauspieler.
Bonn
Die Bundesstadt B. ist eine Großstadt mit über 300.000 Ew. an beiden Ufern des Rheins im S Nordrhein-Westfalens. Von 1949 bis 1990 war B. Hptst. u. bis 1999 Regierungssitz der BR Deutschland. Nach dem Umzug von Parlament u. Teilen der Bundesregierung nach Berlin haben heute in der “Bundesstadt” noch sechs Bundesministerien ihren ersten Dienstsitz, die anderen einen Zweitsitz. Außerdem sind in B. 16 Organisationen der Vereinten Nationen (UN) u. drei DAX-Unternehmen ansässig.
Bonnie und Clyde
B. u. C. (Bonnie Elizabeth Parker, * 1. Oktober 1910 in Rowena, Texas; † 23. Mai 1934 im Bienville Parish, Louisiana; Clyde Chestnut Barrow, * 24. März 1909 in Telico, Texas; † 23. Mai 1934 im Bienville Parish, Louisiana) waren US-amerikan. Kriminelle, deren Leben das Vorbild für den gleichn. Film von 1967 abgab, einen der bekanntesten Filme seiner Zeit. Man schätzt, dass sie für 13 Morde, etwa ein Dutzend Bankraube u. ungezählte Überfälle auf Läden u. Tankstellen verantwortl. waren.
Bonobo
Der B. oder Zwergschimpanse (Pan paniscus) ist eine Primatenart aus der Familie der Menschenaffen (Hominidae). Gemeinsam mit dem Gemeinen Schimpansen bildet er die Gattung der Schimpansen (Pan). Von seinem bekannten Verwandten unterscheidet er sich durch sein friedlicheres Verhalten u. eine zierlichere Statur. Er ist aber trotz der Bez. “Zwergschimpanse” annähernd gleich groß.
Bonsai
B. ist eine alte fernöstl. Art der Gartenkunst. Nach altem chin. Verständnis ist B. die Kunst, eine Harmonie zwischen den Naturelementen, der belebten Natur u. dem Menschen in miniaturisierter Form darzustellen. Der B.-Baum ist ein in einem Pflanzgefäß gezogenes Bäumchen, das durch Kulturmaßnahmen klein gehalten u. in eine gewünschte Wuchsform gebracht wird.
Bonsai Kitten
B. K. (bonsaikitten.com – momentan nur über den Mirror-Link verfügbar) ist eine seit 2000 existierende Website, die behauptet, so genannte Bonsai-Katzen zu verkaufen. Der Betreiber der Seite gibt vor, Kätzchen mehrere Monate in kleine Glasbehälter zu sperren, wodurch die Tiere die Form der Behälter annähmen.
Boogie Nights
B. N. ist ein Spielfilm von 1997. Er porträtiert die pornograf. Filmszene der späten 70er u. frühen 80er Jahre aus Sicht des jungen Pornostars “Dirk Diggler”.
Bootcamp
Ein B. ist ein Trainingslager für Rekruten, die dort eine Grundausbildung erhalten, weiter gibt es Bootcamps zur Erziehung von Straffälligen oder Jugendlichen.
Boot Camp (Software)
Seit der Veröffentlichung von Mac OS X (Version 10.5) am 26. Oktober 2007 wird B. C. in der Version 2.0 zusammen mit dem Betriebssystem ausgeliefert. Der Download für vorherige Versionen von Mac OS X ist nicht mehr verfügbar.
Booten
Als B. ([ˈbuːtən]; von engl.: to boot oder to bootstrap), Hochfahren oder auch einfach Starten bezeichnet man das Laden des Betriebssystems eines Computers, wie es beispielsweise nach dem Einschalten erforderlich sein kann.
Booth, John Wilkes
John Wilkes Booth (* 10. Mai 1838 bei Bel Air, Maryland; † 26. April 1865 bei Bowling Green, Virginia) war ein US-amerikan. Schauspieler, der heute allein als Mörder Abraham Lincolns bekannt ist. Zu seiner Zeit war er ein populärer Darsteller, der als Sympathisant der Südstaaten unzufrieden mit dem Ergebnis des Sezessionskrieges war.
Bootleg
Der Begriff B. bezeichnet im Deutschen nicht autorisierte Tonaufzeichnungen, die zumeist bei Konzerten entstanden sind. Häufig spricht man auch synonym von Schwarzpressung oder Raubpressung. Der Begriff leitet sich vom englischen "bootleg" (Stiefelschaft) her. Im Stiefelschaft wurden Schnapsflaschen über die Grenze geschmuggelt, woraus die Zweitbedeutung to bootleg = schmuggeln entstand.
Bor
B. ist ein chem. Element im Periodensystem der Elemente mit dem Symbol B u. der Ordnungszahl 5. Das dreiwertige, seltene Halbmetall kommt angereichert in einigen abbauwürdigen Lagerstätten vor. B. existiert in mehreren Modifikationen. Amorphes B. ist ein braunes Pulver. Vom kristallinen B. sind mehrere allotrope Modifikationen bekannt.
Bora Bora
B. B. ist eine Insel, die zur Gruppe der Gesellschaftsinseln in Französisch-Polynesien gehört. Zusammen mit Huahine, Raiatea u. Maupiti zählt sie geografisch zu den “Inseln unter dem Winde” im Süd-Pazifik u. liegt etwa 260 km nordwestlich von Tahiti bei 151° 44' West u. 16° 29' Süd. B. B. als Inselgruppe hat eine Fläche von ca. 32 Quadratkilometern.
Borat (Film)
B. ist ein US-amerikan. Mocku- mentary aus dem Jahr 2006. Der “Hit-and-Run”-Stil der Filmemacher führte dazu, dass sie mit dem Gesetz in Konflikt gerieten. Der Hauptdarsteller Sacha Baron Cohen erhielt einen Golden Globe für seine Leistung.
Borax
B., auch als Tinkal, Natriumborat oder unter seiner chem. Bez. Dinatriumtetraborat-Decahydrat bekannt, ist ein eher selten vorkommendes Borat-Mineral aus der Mineralklasse der Gruppenborate. Es wird für Glasuren auf Steingut, Keramik, Porzellan u. Glas verwendet u. findet Anwendung in Seife, in Wasserenthärtern u. als Perborat in Waschmitteln.
Borchert, Wolfgang
Wolfgang Borchert (* 20. Mai 1921 in Hamburg; † 20. November 1947 in Basel) war ein dt. Schriftsteller. Er ist einer der bekanntesten Autoren der Trümmerliteratur, jener kurzlebigen Literaturepoche nach dem Zweiten Weltkrieg, die vom Zusammenbruch der Städte, von Familienstrukturen u. den Traumata des Krieges geprägt ist.
Bordeaux
Die Universitätsstadt B. ist politisches, wirtschaftliches u. geistiges Zentrum des französ. Südwestens. Ihre etwa 230.000 Ew. nennen sich Bordelais. Berühmtheit hat die Stadt insbes. durch den Bordeauxwein u. ihre Küche erlangt, aber auch durch ihr bauliches u. kulturelles Erbe. B. ist Sitz der Präfektur des Dép. Gironde u. Hptst. der Region Aquitaine, ferner Sitz eines Erzbischofs u. eines dt. Konsulats.
Bordeaux (Weinbaugebiet)
Das Weinbaugebiet  B., auf französ. Bordelais, ist das größte zusammenhängende Anbaugebiet der Welt für Qualitätswein. Es gibt etwa 4.000 Châteaux genannte Weingüter, die die weltberühmten Weine erzeugen. Ein differenziertes System von subregionalen u. kommunalen Appellationen u. Klassifikationen schafft unter ihnen eine qualitative Hierarchie. Die einzelnen Lagen spielen demgegenüber eine untergeordnete Rolle. Ihre Stelle nimmt das Château ein, zu dem sie gehören.
Bordell
Ein B. (von frz. bordel “Bretterhütte", Synonym Freudenhaus), ist ein Gebäude oder Teil eines Gebäudes, in dem (überwiegend) Frauen sexuelle Dienstleistungen gegen Entgelt (Prostitution) anbieten. Seit der Novellierung des Prostitutionsgesetzes 2002 gilt “Förderung der Prostitution” in Deutschland nicht mehr als Straftatbestand. Dennoch kann ein Bordellbetreiber strafrechtlich verfolgt werden, z. B. sobald die Prostituierten in wirtschaftl. Abhängigkeit von ihm stehen, dieser in ihre Tätigkeit dirigistisch eingreift oder er Minderjährige beschäftigt oder ihnen Zutritt gewährt.
Borden, Steve
Steven James Borden (* 20. März 1959 in Omaha, Nebraska) ist ein US-amerikan. Wrestler u. Schauspieler. Er ist vor allem unter seinem Ringnamen Sting bekannt u. hat in seiner Karriere eine Vielzahl an Titeln in verschiedenen Ligen, insbes. aber bei World Championship Wrestling, gehalten.
Border-Collie
Der B. ist eine von der FCI (Nr. 297, Gr. 1, Sek. 1) anerkannte Rasse von Arbeits- u. Hütehunden aus Schottland, Großbritannien.
Borderline-Persönlichkeitsstörung
Die B. (abgekürzt BPS), auch emotional instabile Persönlichkeitsstörung genannt, ist die im psychologischen u. psychiatr. Umfeld am häufigsten diagnostizierte Persönlichkeitsstörung. Die Bereiche der Gefühle, des Denkens u. des Handelns sind beeinträchtigt, was sich durch negatives u. teilweise paradox wirkendes Verhalten in zwischenmenschl. Beziehungen sowie im gestörten Verhältnis zu sich selbst äußert. Die BPS wird immer von weiteren Belastungen begleitet, darunter Dissoziative Störungen, Endogene Depressionen u. verschiedene Formen von Selbstverletzendem Verhalten (SVV). Darüber hinaus bestehen hohe Komorbiditäten mit anderen Persönlichkeitsstörungen, dabei am häufigsten die Ängstliche Persönlichkeitsstörung u. die Narzisstische Persönlichkeitsstörung.
Bordihn, Tina
Tina Bordihn (* 29. Juni 1973 in Düsseldorf) ist eine dt. Schauspielerin.
Borealer Nadelwald
Der boreale Nadelwald, auch borealer Wald oder boreale Nadelwaldzone genannt, ist die am nördlichsten gelegene Vegetationszone der Erde, in der das Wachstum von Wäldern möglich ist. Dieser Waldtypus entsteht in der kaltgemäßigten Klimazone u. existiert daher ausnahmslos auf der Nordhalbkugel. Die entspr. Waldform wird in Nordeurasien auch Taiga genannt. Nördlich von der borealen Nadelwaldzone befindet sich die Tundra, im S schließen sich kühlgemäßigte sommergrüne Laubwälder oder Waldsteppen an. Das Ökosystem der borealen Nadelwaldzone bildet die größten zusammenhängenden Wälder der Erde.
Boreanaz, David Patrick
David Patrick Boreanaz (* 16. Mai 1969 in Buffalo, New York) ist ein US-amerikan. Schauspieler.
Borges, Jorge Luis
Jorge Luis Borges [ˈxorxe ˈlwis ˈβorxes] (* 24. August 1899 in Buenos Aires; † 14. Juni 1986 in Genf, Schweiz; mit vollem Namen Jorge Francisco Isidoro Luis Borges Acevedo) war einer der bedeutendsten argentin. Schriftsteller. Er verfasste eine Vielzahl von phantast. Erzählungen, Gedichten u. Essays. Literarisch beeinflusst wurde Borges vor allem durch Franz Kafka u. Macedonio Fernández. Seine philosoph. Anschauungen, die dem erkenntnistheoret. Idealismus verpflichtet sind u. sich in seinen Erzählungen u. Essays wiederfinden, bezog Borges vornehmlich von George Berkeley, David Hume u. Arthur Schopenhauer.
Borgnine, Ernest
Ernest Borgnine (* 24. Januar 1917 in Hamden, Connecticut), geboren als Ermes Effron Borgnino, ist ein US-amerikan. Schauspieler. Borgnine zählt seit den 1950er Jahren zu den bekanntesten Charakterdarstellern in Hollywood u. war oft in profilierten Nebenrollen zu sehen. Bislang trat er in mehr als 180 TV- u. Kinofilmen auf u. ist auch heute noch als Schauspieler aktiv.
Borgward
B. war von 1929 bis 1961 ein dt. Automobilhersteller mit Sitz in Bremen, Gründer war Carl F. W. B.
Borkenkäfer
Die B. (Scolytinae) bezeichnet eine Unterfamilie der Rüsselkäfer (Curculionidae). In Europa gibt es etwa 154, weltweit 4.000 bis 5.000 Arten. Als Wirtspflanzen dienen den Käfern überwiegend holzartige Gewächse. Nur wenige Arten sind an krautigen Pflanzen zu finden. Als Primärkonsumenten bzw. Destruenten spielen sie eine wichtige Rolle im Stoffkreislauf des Ökosystems Wald. Der allg. Öffentlichkeit bekannt sind die B. jedoch in erster Linie durch die starken Schäden, die einige Arten von ihnen nach Massenvermehrungen in Wäldern anrichten können.
Borkum
B. ist die westlichste u. mit knapp 31 km² die größte der sieben Ostfriesischen Inseln. Sie liegt nördlich der Emsmündung, der niederländ. Küste näher als dem dt. Festland. B. hat etwa 5.500 Ew. Die Nachbarinseln sind Rottumeroog (Niederlande) im W sowie Juist u. die Kachelotplate im O. Teile der Insel u. das angrenzende Watt gehören zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. B. ist seit 1830 Badeort u. hat vier bewachte Badestrände.
Borland Delphi
Delphi ist zum einen der Name einer von der Firma Borland entwickelten objektorientierten Programmiersprache, die ursprünglich aus der von Niklaus Wirth erstellten Programmiersprache Pascal hervorgegangen ist, u. zum anderen die Bez. einer ebenfalls von der Firma Borland entwickelten Entwicklungsumgebung. Im November 2006 wurden die Entwicklerteams der Entwicklungswerkzeuge, darunter auch Delphi, von Borland in eine neue Tochtergesellschaft namens CodeGear ausgegliedert.
Bormann, Martin
Martin Bormann (* 17. Juni 1900 in Wegeleben bei Halberstadt; † 2. Mai 1945 in Berlin) war in Deutschland zur Zeit des Nationalsozialismus Leiter der Parteikanzlei der NSDAP im Rang eines Reichsministers u. ab 1943 Sekretär Hitlers. Angesichts seiner aussichtslosen Lage im eingekesselten Berlin beging er am 2. Mai 1945 Selbstmord. Seine Leiche konnte erst 1998 durch eine DNA-Analyse endgültig identifiziert werden. Bormann gehörte zu den 24 im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Militärgerichtshof angeklagten Personen u. wurde in Abwesenheit am 1. Oktober 1946 in zwei von drei Anklagepunkten schuldig gesprochen u. zum Tod durch den Strang verurteilt.
Born, Max
Max Born (* 11. Dezember 1882 in Breslau; † 5. Januar 1970 in Göttingen) war ein dt. Mathematiker u. Physiker. Für seine grundlegenden Forschungen in der Quantenmechanik wurde er 1954 mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet.
Born 2 Die
B. 2 D. (alternativ: Born To Die; engl.: “Geboren um zu sterben”) ist ein US-amerikan. Actionfilm von Regisseur Andrzej Bartkowiak aus dem Jahr 2003.
Borneo
B. ist eine Insel im Indonesischen Archipel. Mit einer Fläche von 743.122 km² ist sie nach Grönland u. Neuguinea die drittgrößte Insel der Welt. Politisch ist sie auf drei Staaten aufgeteilt: Im N liegen die beiden malays. Provinzen Sabah u. Sarawak sowie das souveräne Sultanat Brunei; der größere Südteil gehört unter dem Namen Kalimantan zu Indonesien.
Bornholm
B. ist mit seinen Nebeninseln Christiansø, Frederiksø u. Græsholm die östlichste Insel u. Gemeinde Dänemarks. Die Ostseeinsel liegt zwischen Schonen u. Hinterpommern, etwa 150 km südöstlich von Kopenhagen, 80 km nordöstlich von Rügen, aber nur etwa 40 km von der Südküste Schwedens entfernt.
Borsäure
B. (auch: Orthoborsäure), H3BO3, ist die einfachste Sauerstoffsäure des Bors. Ihre Salze heißen Borate. B. ist u. a. ein Zwischenprodukt zur Herstellung von Porzellan, kommt in Flammschutzmitteln u. Beizen vor u. wird in Kernkraftwerken mit Druckwasserreaktoren eingesetzt. Die wässrige Lösung (“Borwasser”) dient als Desinfektions- u. Konservierungsmittel.
Börse
Eine B. ist ein organisierter Markt für Aktien, Anleihen, Devisen oder bestimmte Waren (Wertpapierhandel: engl. Brokerage). Ebenso werden hiervon abgeleitete Rechte gehandelt. An der B. setzen Makler während definierter Handelszeiten Kurse (Preise) fest, die sich aus den bei ihnen vorliegenden Kauf- u. Verkaufsaufträgen (Orders) ergeben. Durch Angebot u. Nachfrage kommt es so zu einem Handel.
Börsengang
Unter einem B., engl. Initial Public Offering oder kurz IPO (früher auch “Going Public” genannt), versteht man das erstmalige Angebot der Aktien eines Unternehmens auf dem organisierten Kapitalmarkt. Die Abwicklung des Börsengangs wird in der Regel vom Konsortium, das aus einer oder mehreren Investmentbanken (sog. underwriters) besteht, vorgenommen. Das Gegenteil eines IPO ist das Going Private oder Delisting.
Börsenkrach
Als B. oder Börsencrash wird ein extremer Kurseinbruch bezeichnet, der sich in einem kurzen Zeitraum z.B. einem Tag oder einer Woche an Börsen ereignet. Dem Crash folgt dann meist eine weitere, länger andauernde Abwärtsbewegung. Ursache ist oft das Platzen einer sog. Spekulationsblase: Nachdem steigende Kurse zuvor immer mehr Anleger veranlasst hatten auf den fahrenden Zug aufzuspringen u. dies die Bewertung der entspr. Spekulationsobjekte weiter in die Höhe getrieben hatte, “platzt” die Blase, indem erste Verkäufe rasch weitere Anleger dazu bewegen, sich aus diesen – meist anerkannt risikoreichen – Beteiligungen zurückzuziehen. Bei der gleichzeitigen Zurückhaltung potentieller Käufer löst dies letztlich einen Kurssturz aus.
Borussia Dortmund
Der Ballspielverein Borussia 09 e.V. Dortmund (kurz: B. D., BVB oder BVB 09) ist ein Fußballverein aus Dortmund. Der Verein zählt zu den erfolgreichsten Clubs Deutschlands: Neben sechs dt. Meisterschaften u. zwei DFB-Pokalsiegen gewann der BVB 1966 den Europapokal der Pokalsieger (u. damit als erster dt. Verein überhaupt einen Europapokal) u. 1997 die Champions League. Im selben Jahr konnte auch der Weltpokal nach Dortmund geholt werden. Die erste Herrenmannschaft der Borussia spielt aktuell in der Fußball-Bundesliga.
Borussia Mönchengladbach
Borussia Verein für Leibesübungen 1900 e.V. (kurz B. M.) ist ein in Mönchengladbach am Niederrhein beheimateter Sportverein u. einer der erfolgreichsten Clubs in der dt. Fußball-Bundesliga. Ihre beste Zeit hatte die Borussia in den 1970er Jahren, als sie die Liga zusammen mit dem FC Bayern München dominierte u. insges. fünf Meistertitel, zwei DFB-Pokalsiege u. zwei UEFA-Pokalsiege erringen konnte.
Bosch, Hieronymus
Hieronymus Bosch /je'ronimus bs/ (eigentl. Jeroen Anthoniszoon van Aken /jə'run an'toniːzoːn van 'aːkən/; * um 1450 in 's-Hertogenbosch (Herzogenbusch); † August 1516 ebenda) war ein Maler des ausgehenden MA an der Schwelle zur Neuzeit. Er hat ein bis heute faszinierendes u. nachwirkendes Gesamtwerk hinterlassen, das sich in der Interpretation jeder einfachen Deutung entzieht. Einige wenige seiner rätselhaften Darstellungen sind entschlüsselt, da Bosch aber keine schriftl. Aufzeichnungen zu seinen Werken hinterlassen hat, hat er so manches Geheimnis mit ins Grab genommen.
Bosco, Giovanni
Giovanni Melchiorre Bosco (* 16. August 1815 in Becchi/Castelnuovo Don Bosco; † 31. Januar 1888 in Turin) war ein italien. Priester u. Ordensgründer. Meist wird er nur “Don Bosco” genannt. Ziel der Orden war die Erziehung u. Fürsorge für arme u. benachteiligte Jugendliche. 1929 wurde Don Bosco durch Papst Pius XI. selig-, 1934 heiliggesprochen.
Bose-Einstein-Kondensat
Das B. ist ein extremer Aggregatzustand eines Systems ununterscheidbarer Teilchen, in dem sich der überwiegende Anteil der Teilchen im selben quantenmechan. Zustand befindet. Dies ist nur möglich, wenn die Teilchen Bosonen sind u. somit der Bose-Einstein-Statistik unterliegen. Bose-Einstein-Kondensate sind makroskop. Quantenobjekte, in denen die einzelnen Atome vollständig delokalisiert sind. Die Wahrscheinlichkeit jedes Atoms, es an einem bestimmten Punkt anzutreffen, ist also überall innerhalb des Kondensates gleich. Der Zustand kann daher durch eine einzige Wellenfunktion beschrieben werden. Daraus resultieren Eigenschaften wie Suprafluidität, Supraleitung oder Kohärenz über makroskop. Entfernungen. Letztere erlaubt Interferenzexperimente mit Bose-Einstein-Kondensaten sowie die Herstellung eines Atomlasers, den man durch kontrollierte Auskopplung eines Teils der Materiewelle aus der das Kondensat haltenden Falle erhalten kann.
BOS-Funk
Der BOS-Funk ist ein nichtöffentlicher mobiler UKW-Landfunkdienst (nömL) in Deutschland, der von Behörden u. Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) verwendet wird. Er ist durch die BOS-Funkrichtlinie reglementiert, deren Neufassung am 2. Mai 2006 durch das Bundesministerium des Innern erlassen wurde.
Bosnien
B. (serbokroat. Bosna) ist der nördl. Landesteil des Staates B. u. Herzegowina u. umfasst etwa zwei Drittel des Staatsgebiets. Es bildet heute keine administrative Einheit mehr, sondern ist innerhalb des Staates B. u. Herzegowina auf die Republika Srpska u. die Föderation B. u. Herzegowina aufgeteilt. Den Namen bekam es von dem Fluss Bosna, der bei Sarajevo entspringt u. über Zenica u. Doboj bei Bosanski Šamac in die Save (Sava) fließt.
Bosnienkrieg
Unter dem Begriff B. wird der Krieg in Bosnien u. Herzegowina 1992 bis 1995 verstanden. Infolge des Auseinanderbrechens der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien sowie der damit verbundenen krieger. Auseinandersetzungen bes. in Kroatien wuchsen in den Jahren 1990 u. 1991 auch die Spannungen zwischen den Ethnien in Bosnien u. Herzegowina. Der Krieg brach zw. den drei großen Volksgruppen aus nach der Anfang März 1992 verkündeten Unabhängigkeit der Republik Bosnien u. Herzegowina (RBiH) u. der Ausrufung einer bosnisch-serb. Republik. Die militär. Übermacht der bosn. Serben führte dazu, dass diese teilweise bis zu 70 Prozent des Territoriums von Bosnien u. Herzegowina kontrollierten. Auch internationale Vermittlungsbemühungen sowie der Einsatz von UN-Truppen konnten über lange Zeit den Krieg nicht eindämmen. Insbesondere die bosn. Serben vertrieben Angehörige der anderen Volksgruppen (“ethnische Säuberung”). Erst polit. Druck der USA u. Militärschläge der NATO gegen die bosn. Serben führten zu einem Waffenstillstand u. im Nov. 1995 zum Dayton-Vertrag. Mit dem Vertrag wurden die beiden Entitäten Föderation Bosnien u. Herzegowina u. Republika Srpska als Bestandteile von Bosnien u. Herzegowina festgeschrieben. Gleichzeitig wurde eine internationale militärische u. zivile Kontrolle des Landes vereinbart, die bis heute anhält. Der B. forderte etwa 100.000 Tote.
Bosnien und Herzegowina
B. u. H. (in latein. Schrift Bosna i Hercegovina, kurz BiH; kyrillisch Босна и Херцеговина; dt. auch Bosnien-Herzegowina) ist ein Staat in Südosteuropa. Es grenzt im O an Serbien, im SO an Montenegro, im N, W u. SW an Kroatien sowie auf wenigen Kilometern bei Neum an das Mittelmeer. Die unabhängige Republik ging 1992 aus dem ehem. Jugoslawien hervor u. hat heute wieder die Grenzen, die dem Land 1878 auf dem Berliner Kongress zugeteilt wurden. B. u. H. besteht seit dem Dayton-Vertrag aus drei weitgehend autonomen Verwaltungseinheiten: der Föderation B. u. H., der Republika Srpska u. dem Brčko-Distrikt.
Bosporus
Der B. (griechisch für Kuh- oder Ochsenfurt, türk. Boğaz, “Schlund”, bzw. Karadenizi Boğazı für “Schlund des Schwarzen Meeres”; veraltet “Straße von Konstantinopel”) ist eine Meerenge zwischen Europa u. Kleinasien, die das Schwarze Meer (in der Antike: Pontos Euxeinos) mit dem Marmarameer (in der Antike: Propontis) verbindet; daher stellt er einen Abschnitt der südl. Innereurasischen Grenze dar. Auf beiden Seiten der Meerenge befindet sich die Stadt Istanbul. Der B. hat eine Länge von ca. 30 km u. eine Breite von minimal 700 m u. maximal bis zu 2,5 Kilometer. In der Mitte variiert die Tiefe zwischen 36 u. 124 m (bei Bebek).
Boßeln
B. ist ein Spiel bzw. eine Sportart, die überwiegend in den norddt. Küstenregionen, aber auch weltweit gespielt wird. Andere Verbreitungsgebiete sind die Niederlande, Irland, Italien oder manche Gebiete der USA, in die es durch dt. Auswanderer eingeführt wurde. Die B. (plattdeutsch für Kugeln, allg.: Kloote) waren in der Anfangszeit des Sports aus einem schweren Holz (Pockholz) gefertigt; mittlerweile kommen jedoch auch Kloote zum Einsatz, die aus synthet. Materialien gefertigt sind. Außerdem werden Gummikloote benutzt.
Boston
B. ist die größte Stadt in Neuengland u. Hptst. des Bundesstaates Massachusetts an der Ostküste der Vereinigten Staaten. B. ist eine der ältesten, wohlhabendsten u. kulturell reichsten Städte der USA. Sie beheimatet in ihrem Großraum sowohl die weltberühmte Harvard University (Cambridge) als auch das ähnlich bedeutende Massachusetts Institute of Technology (MIT). Im kulturellen Bereich sind die Symphony Hall (eines der drei akustisch besten Konzerthäuser weltweit) u. das in ihr (neben dem B. Pops Orchestra) residierende B. Symphony Orchestra weltbekannt. – 590763 Ew.
Boston Legal
B. L. ist eine amerikan. Justizserie von David E. Kelley (Ally McBeal, The Practice, Picket Fences, Boston Public). Sie wird von 20th Century Fox Television für das Fernsehnetwork ABC produziert, wo sie seit dem 3. Oktober 2004 ausgestrahlt wird.
Boston Public
B. P. ist eine amerikan. Fernsehserie von David E. Kelley (Ally McBeal, Picket Fences, Boston Legal). Sie entstand zwischen 2000 u. 2004 u. brachte es auf 81 Folgen. Sie wird in Deutschland vom Fernsehsender VOX ausgestrahlt.
Boston Tea Party
B. T. P. ist die Bez. für einen Akt zivilen Ungehorsams im Hafen der nordamerikan. Stadt Boston am 16. Dezember 1773. An diesem Tag drangen symbolisch als Indianer verkleidete Bostoner Bürger in den Hafen ein u. warfen Ladungen Tee der engl. East India Trading Company von drei dort vor Anker liegenden Schiffen ins Hafenbecken. Sie protestierten damit gegen die engl. Steuerpolitik u. forderten, im engl. Parlament vertreten zu werden.
Bot
Unter einem B. (vom Begriff robot abgeleitet) versteht man ein Computerprogramm, das weitgehend autonom ständig gleichen, sich wiederholenden Aufgaben nachgeht. Es handelt sich dabei meist um ein eher simples, aber effektives Programm (Skript), das auf einem Computer ohne sonderl. Interaktion mit einem menschl. Benutzer läuft. Gebräuchlich ist die Bez. auch für quasi-selbständige Programme im Bereich der künstl. Intelligenz.
Botanik
Die B. (griech. botaníké [epistémé]: Pflanzenkunde, vom griech. botáné 'Weide, Futterpflanze') erforscht als Teilgebiet der Biologie das Reich der Pflanzenwelt; der Begriff B. wurde von Dioskurides geprägt. Die B. befasst sich mit dem Lebenszyklus, Stoffwechsel, Wachstum u. Aufbau der Pflanzen; ferner mit ihren Inhaltsstoffen (s. Heilkunde), ihrer Ökologie u. ihrem wirtschaftl. Nutzen (s. Landwirtschaft). Aus histor. Gründen werden manchmal auch Pilze, Flechten u. manche Mikroben (Prokaryonten u. Archaeen) als Pflanzen angesehen.
Botnet
Unter einem B. oder Botnetz versteht man eine Gruppe von Software-Bots. Die Bots laufen auf vernetzten Rechnern, deren Netzwerkanbindung sowie lokale Ressourcen u. Daten ihnen zur Verfügung stehen. Betreiber illegaler Botnetze installieren die Bots ohne Wissen der Inhaber auf Computern u. nutzen sie für ihre Zwecke. Die meisten Bots können von einem Botnetz-Operator (auch Botmaster) über einen Kommunikationskanal überwacht werden u. Befehle empfangen. Dieser wird in der Fachsprache zutreffend als Command and Control-Server bezeichnet; Kurzform: C&C.
Botsuana
B. (offizielle dt. Schreibweise laut StAGN u. Auswärtigem Amt), nach internationaler Schreibweise Botswana, ist ein Land im südl. Afrika. Der Name leitet sich von der Bez. des Volkes der Tswana ab. Nationalfeiertag ist der 30. September, Tag der Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich (1966). B. grenzt im S u. SO an Südafrika, im W an Namibia, im N an Sambia u. im NO an Simbabwe. Etwa 24% (Stand 2005) der Erwachsenen sind mit HIV infiziert – die zweithöchste Rate der Welt nach Swasiland.
Bott, Nina
Nina Bott (* 1. Januar 1978 in Hamburg) ist eine dt. Schauspielerin.
Böttcher, Monika
Monika Böttcher (* 13. April 1958) ist eine dt. Krankenschwester, die wegen der Ermordung ihrer beiden Kinder Melanie u. Karola Weimar nach einem Indizienprozess im Jahre 1988 zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Der Fall sorgte bis Ende der 1990er Jahre für großes Medieninteresse. Zudem ist die Chronologie der Gerichtsverfahren gegen Monika Böttcher (vormals Weimar, von Boulevardzeitungen “Mutter Weimar” genannt) mit der wiederholten Aufhebung der Urteile, unter anderem durch den Bundesgerichtshof, bemerkenswert. Sie wurde am 18. August 2006 vorzeitig aus der Haft entlassen.
Botticelli, Sandro
Sandro Botticelli (* 1. März 1445 in Florenz; † 17. Mai 1510 ebenda; eigentl. Alessandro di Mariano Filipepi) war ein italien. Maler u. Zeichner der frühen Renaissance. Im Geist der Frührenaissance u. des Humanismus malte Botticelli, beeinflusst von Masaccio u. Antonio del Pollaiuolo, Bilder aus dem Themenbereich der griech. Mythologie sowie Allegorien mit Gegenwartsbezug. Sein Spätwerk trägt emotional expressive Züge mit Rückbezug auf die Gotik. Einige Elemente seiner Malerei werden später von den Präraffaeliten im 19. Jh. wieder aufgegriffen. Auch der Jugendstil nimmt in Linie u. Ornament Anleihen von ihm auf. Fast alle Informationen über das Leben Botticellis stammen aus der Biographiensammlung Giorgio Vasaris von 1550.
Bottom
B. (engl.: Unten oder Gesäß) bezeichnet im BDSM eine Person, die für die Dauer einer Spielszene (Session) oder innerhalb einer Beziehung die passive Rolle einnimmt. Die andere Person wird Top genannt. Sowohl B. als auch Top können entweder männlich oder weiblich sein; der Begriff sagt nur etwas über die gewählte Rolle aus. Menschen die nicht auf eine der beiden Rolle fixiert sind, nennt man Switch.
Bottrop
Die kreisfreie Stadt B. liegt im NW des Ruhrgebiets in Nordrhein-Westfalen. Verwaltungsmäßig gehört sie zum Reg.-Bez. Münster. Sie ist Mitglied im Landschaftsverband Westfalen-Lippe u. im Regionalverband Ruhr. – 118975 Ew.
Botulinumtoxin
B. (BTX) ist ein neurotox. Protein u. ein pharmakologisch hochwirksames Exotoxin, welches auf neuronaler Ebene – insbes. bei der Signalübertragung vom Gehirn zu den Muskeln – im Körper wirkt. Das Toxin wird von dem Bakterium Clostridium botulinum ausgeschieden. Während insbes. früher das C. botulinum als Lebensmittelvergifter sehr gefürchtet war, wird das von ihm erzeugte Gift heutzutage auch zu medizin. Zwecken eingesetzt. Der LD50-Wert beträgt ab 30 pg/kg (je nach Serotyp/Mischung) intravenös oder subkutan u. 3 ng/kg durch Inhalation. Das B. stellt damit das stärkste bekannte Gift dar.
Botulismus
B. ist eine lebensbedrohliche, meist durch verdorbenes Fleisch hervorgerufene Vergiftung (hier auch “Fleischvergiftung”), die von Botulinumtoxin, einem vom Bakterium Clostridium botulinum (“botulus” ist das latein. Wort für Wurst) produzierten Giftstoff, verursacht wird. In der Lebensmittelherstellung wird das Wachstum des Bakteriums durch Pökeln verhindert. B. ist eine reine Vergiftung u. deshalb nicht ansteckend. Ursache ist meist der Verzehr verdorbener Lebensmittel, meist aus Konserven, in denen sich das anaerobe Botulinumbakterium vermehrt u. Botulinumtoxin produziert hat. Die Konserven sind dann in den meisten Fällen aufgebläht. B. u. der Verdacht auf B. sind meldepflichtig.
Bouche, Denise la
Denise La Bouche (* 22. Januar 1981 in Magdeburg; eigentl. Denise Pflug) ist eine dt. Pornodarstellerin.
Bouldern
B. (abgeleitet von engl. boulder = Felsblock) nennt man das Klettern ohne Seil u. Gurt an Felsblöcken, Felswänden oder in der Kletterhalle in Absprunghöhe, wobei “Absprunghöhe” ein individueller Begriff ist.
Boulevard Saint-Germain
Der B. S. ist eine Hauptverkehrsstraße am Rive Gauche, dem linken Seineufer in Paris. Ursprünglich das bevorzugte Wohngebiet des Adels wurde er im 20. Jh. erst zum beliebten Treffpunkt für Studenten u. heute zu einer Einkaufsstraße der gehobenen Preiskategorie.
Bounty (Schiff und Meuterei)
Die B. war ein Dreimaster der brit. Admiralität, der 1787 unter Führung von Leutnant William Bligh zu einer Expedition in die Südsee aufbrach, um Stecklinge des Brotfruchtbaums aus Tahiti zu den Antillen zu bringen. Auf der Rückreise kam es zur berühmten “Meuterei auf der B.”, die seither immer wieder Gegenstand von Romanen, Filmen, Theaterstücken u. Sachbüchern ist.
Bouquet, Carole
Carole Bouquet (* 18. August 1957 in Neuilly-sur-Seine, Frankreich) ist eine französ. Schauspielerin.
Bourbon
B. ist der Name eines alten französ. Geschlechts, das sich nach dem Schloss B. in der alten Landschaft Bourbonnais (Castrum Borboniense, jetzt Bourbon-l'Archambault) nannte. Die heutigen Bourbonen sind wie die Valois eine Nebenlinie der Kapetinger. Die Dynastie teilt sich im Laufe der Jahrhunderte in mehrere Unterlinien auf, die in einigen europ. Staaten regierten (Frankreich, Spanien, Sizilien u. kurzfristig Kastilien). Heute stellt nur noch der span. Zweig mit Juan Carlos I. ein Staatsoberhaupt.
Bourdain, Anthony
Anthony Bourdain (* 25. Juni 1956 in New York, NY, USA) ist ein US-amerikan. Koch u. Autor. Er hat mehrere Bücher veröffentlicht, die jedoch im Wesentlichen keine Kochbücher sind, sondern Kriminalromane u. Tatsachenberichte über die harte Welt der Gastronomie insbes. in New York.
Bourdieu, Pierre-Félix
Pierre Félix Bourdieu (* 1. August 1930 in Denguin (Dep. Pyrénées-Atlantiques), † 23. Januar 2002 in Paris) war ein französ. Soziologe. Anknüpfend an den Strukturalismus versuchte B., subjektive Faktoren mit objektiven Gegebenheiten zu verbinden.
Bourgeoisie
B. (französisch) heißt wörtlich übersetzt “Bürgertum” u. bezeichnete bis Ende des 18. Jh. / Anfang des 19. Jh. den bis zur Französischen Revolution von 1789 politisch eher einflusslosen so genannten dritten Stand der Gesellschaft – nach dem Klerus u. dem Adel. Durch die französ. Revolution wurde das Zeitalter des Absolutismus durch das bürgerl. Zeitalter, das bis zum Ersten Weltkrieg dauern sollte, abgelöst. Im übertragenen Sinne wird der Begriff auch abfällig wertend benutzt: Ein typischer Bourgeois ist demnach Angehöriger der Oberschicht, der eine konservative u. materialist. Gesinnung aufweist.
Bovine spongiforme Enzephalopathie
B. s. E. (BSE), zu dt. etwa “die schwammartige Gehirnkrankheit der Rinder” oder umgangssprachlich auch Rinderwahn genannt, ist eine Tierseuche. Die tödl. Erkrankung des Gehirns vor allem bei Hausrindern wird vermutlich durch Prionen (atyp. Eiweißkörper) verursacht, was jedoch bislang nicht sicher bewiesen werden konnte u. wogegen sich 2007 auch erneute Zweifel ergaben. Charakteristisch für die Erkrankung ist, dass die abnorm gefalteten Prionproteine vor allem im Gehirn den dort normalerweise vorhandenen Prionen mit gesunder Struktur ihre veränderte Struktur aufzwingen u. so dort einen verhängnisvollen biochem. Prozess auslösen, der letztlich zu einer Degeneration des Gehirns führt. Bei fortschreitender Erkrankung nimmt das befallene Gehirn eine schwammartig durchlöcherte Struktur mit fadenförmigen, proteinhaltigen Ablagerungen an. Es wird heute vermutet, dass die neue Variante der tödlich verlaufenden Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (heute als vCJD bekannt) beim Menschen durch den Verzehr von BSE-verseuchtem Rindfleisch hervorgerufen wird.
Bowes-Lyon, Elizabeth
Lady Elizabeth Angela Marguerite Bowes-Lyon (* 4. August 1900 in London; † 30. März 2002 in Windsor), Frau von König Georg VI., nach dessen Tod Queen Mum genannt, war die Mutter von Elizabeth II., der brit. Königin, sowie von deren jüngerer Schwester, Prinzessin Margaret.
Bowie, David
David Robert Heyward-Jones (* 8. Januar 1947 im Londoner Stadtteil Brixton), bekannt als David Bowie, ist ein brit. Musiker, Produzent, Schauspieler u. Maler. Er gilt als einer der bekanntesten u. einflussreichsten Pop-Künstler des 20. Jh. u. ist mit einem geschätzten Vermögen von 750 Millionen Euro auch einer der reichsten.
Bowling
B. ist eine aus den USA stammende Variante des Präzisionssports Kegeln. Während sich der Bowlingsport in den USA, Japan u. in vielen europ. Ländern sehr großer Beliebtheit erfreut, bleibt er in Deutschland immer noch eine Randsportart.
Bowling for Columbine
B. f. C. ist ein satir. Dokumentarfilm des US-amerikan. Regisseurs Michael Moore aus dem Jahr 2002. Er wurde mit einem Oscar u. zahlreichen anderen Preisen ausgezeichnet.
Bowman, Christopher
Christopher Bowman (* 30. März 1967 in Hollywood, Kalifornien, USA; † 10. Januar 2008 in North Hills, Kalifornien) war ein US-amerikan. Eiskunstläufer.
Bow Wow
Bow Wow, früher Lil’ Bow Wow (* 9. März 1987 in Columbus, Ohio; eigentl. Shad Gregory Moss) ist ein US-amerikan. Rapper u. Schauspieler.
Boxen
B. ist ein Kampfsport, bei dem sich zwei Personen derselben Gewichtsklasse unter festgelegten Regeln nur mit den Fäusten bekämpfen. Die Ursprünge des modernen Boxens liegen im England des 17. u. 18. Jh. Bei den Olympischen Spielen 1904 feierte der Boxsport seine Premiere als olymp. Sportart.
Boxer (Hund)
Der B. oder Deutscher Boxer ist eine von der FCI (Nr. 144, Gr. 2, Sek. 2) anerkannte dt. Hunderasse.
Boxeraufstand
Unter dem B. versteht man eine chines. Bewegung gegen den europ., nordamerikanischen u. japan. Imperialismus. Im Frühjahr u. Sommer 1900 führten die Attacken der Boxerbewegung gegen Ausländer u. chines. Christen einen Krieg zwischen China u. den Vereinigten acht imperialistischen Staaten herbei, der mit dem Abschluss des sogenannten "Boxerprotokolls" im September 1901 endete. Da die Bez. "Boxeraufstand" einseitig die imperialist. Perspektive widerspiegelt (die chines. Regierung wurde von den Boxern ausdrücklich unterstützt), spricht man neuerdings häufig vom "Boxerkrieg" oder verwendet die chines. Bez.
Boxermotor
Der B. ist eine Bauform des Verbrennungsmotors. Die Zylinder oder auch Zylinderbänke sind dabei um 180° gegenüberliegend u. etwas versetzt zueinander angeordnet.
Boxplot
Der B. (auch Box-Whisker-Plot) ist ein Diagramm, das zur graph. Darstellung einer Reihe numer. Daten verwendet wird. Er fasst verschiedene Maße der zentralen Tendenz, Streuung u. Schiefe in einem Diagramm zusammen. Alle Werte der Fünf-Punkte-Zusammenfassung, also der Median, die zwei Quartile u. die beiden Extremwerte, sind dargestellt.
Boy George
B. G. (eigentl. George Alan O'Dowd; * 14. Juni 1961 in Bexleyheath im Londoner Stadtbezirk Bexley; aufgewachsen in Eltham im Londoner Stadtbezirk Woolwich) ist ein brit. Sänger u. House-DJ. Er war Frontmann der 1981 zunächst als Sex Gang Children gegr. brit. New-Wave-Band Culture Club, die in den frühen 1980er Jahren mehrere Top-Ten-Hits in den amerikanischen u. brit. Charts landeten.
Boykott
Ein B. ist die organisierte Verweigerung, von einer geächteten Person, Institution oder Nation etwas zu kaufen, zu importieren oder ein anderes Geschäft zu tätigen; oder die Weigerung, an gewissen polit. Vorgängen teilzunehmen. Insofern ist ein B. eine ökonomische oder polit. Waffe. Das Wort Boykott (boykottieren) geht auf Kapitän Charles Cunningham Boycott zurück, einen engl. Grundstücksverwalter in Irland, der einem durch die irische Landliga 1880 organisierten B. unterlag.
Bozen
B. (italien. Bolzano [bolˈtsano], örtlich [bolˈdzano], ladin. Bulsan [bulˈzan] oder Balsan, latein. Bauzanum) ist die Landeshauptstadt Südtirols, einer autonomen Provinz in Italien, u. als solche Sitz der Südtiroler Landesregierung u. des Südtiroler Landtags. Seit 1964 ist B. Bischofssitz der neugeschaffenen Diözese Bozen-Brixen.
BP (Konzern)
BP ist ein international tätiges Energieunternehmen mit Hauptsitz in London, Großbritannien. Vorstandsvorsitzender ist Tony Hayward nach dem Rücktritt von John Browne am 1. Mai 2007. In Deutschland betreibt BP ihre Geschäfte unter dem Namen Deutsche BP AG. Der Verwaltungshauptsitz in Deutschland ist Bochum, der steuerl. Hauptsitz Hamburg. Vorstandsvorsitzender der Deutschen BP AG ist Dr. Uwe Franke.
Brabus
B. ist ein Unternehmen für Fahrzeugtuning u. auch ein Fahrzeughersteller. Bekannt wurde B. vor allem durch Umbauten des Mercedes W 126.
Brachiosaurus
B. (“Armechse”) ist das größ- te Landtier, von dem ein vollständiges Skelett existiert. Nach wissenschaftl. Berechnungen ist er nach dem Argentinosaurus das zweitgrößte Landtier, das belegt ist. Er gehörte zu den Sauropoden. B. lebte im Oberjura, also vor etwa 155–135 Mio. Jahren, u. war ein Pflanzenfresser. Er bildet mit weiteren Gattungen aufgrund seiner typischen Bauweise mit den langen Vorderbeinen u. den hochliegenden Nasenöffnungen eine eigene Familie – die Brachiosauridae.