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Gebärdensprache
Als G. bezeichnet man eine eigenständige, visuell wahrnehmbare natürliche Sprache, die insbesondere von gehörlosen und stark schwerhörigen Menschen zur Kommunikation genutzt wird. G. besteht aus kombinierten Zeichen (Gebärden), die vor allem mit den Händen, in Verbindung mit Mimik u. Mundbild (lautlos gesprochene Wörter oder Silben) u. zudem im Kontext mit der Körperhaltung gebildet werden. Bei der taktilen G. für blinde Gehörlose werden die Gebärden gefühlt.
Gebärmutter
Die G. – lat. Uterus, griech. μέτρα (metra)  – ist ein weibl. Geschlechtsorgan, in welchem die befruchteten Eizellen vor der Geburt zum geburtsreifen Fetus heranreifen. Alle weibl. Säugetiere besitzen eine G. Für die Bez. von Prozessen innerhalb der G. verwendet man das Adjektiv intrauterin.
Gebäude
Ein G. - umgangssprachlich auch oft als Haus bezeichnet - ist ein Bauwerk, das Räume umschließt, betreten werden kann u. zum Schutz von Menschen, Tieren oder Sachen dient. Ein G. besitzt nicht zwingend Wände oder einen Keller, jedoch immer ein Dach. Ansonsten treffen die Eigenschaften eines Bauwerks auch auf ein G. zu.
Gebet
Das G. (abgeleitet von dem dt. Substantiv Bitte) bezeichnet eine zentrale Glaubenspraxis vieler Religionen. Es ist eine mit Worten u. begleitenden Handlungen verbundene Anrede eines transzendenten Wesens (Gott, Gottheit, Göttin) oder Fürsprechers (Engel, Prophet, Guru).
Gebietskörperschaft
Eine G. ist eine Körperschaft des öffentl. Rechts, die die Gebietshoheit auf einem räumlich abgegrenzten Teil des Staatsgebietes besitzt. Diese Hoheit umfasst auch die Ew., wobei die wahlberechtigten Ew. (Bürger) gesetzl. Vollmitglieder der Körperschaft sind.
Gebirge
G. ist ein in sich zusammenhängendes Relief der Erdoberfläche, das sich aus der flacheren Umgebung erhebt, u. ist durch den Gebirgsfuß gekennzeichnet.
Gebirgsjäger
G. sind die infanteristisch kämpfenden Soldaten der Gebirgstruppe. G. sind speziell für den Kampf in schwierigem Gelände (u. a. Gebirge) u. unter ungünstigen klimat. Bedingungen ausgebildete u. ausgerüstete Soldaten. G. bilden im dt. Heer zusammen mit der Jägertruppe u. den Fallschirmjägern die Truppengattung Infanterie.
Gebrüder Horten
Die Brüder Reimar (* 2. März 1915; † 14. März 1994) u. Walter (* 13. November 1913; † 9. Dezember 1998 in Baden-Baden) Horten lebten in Bonn-Poppelsdorf. Sie waren Pioniere bei der Entwicklung der Nurflügel-Flugzeuge (engl. Flying wing), die sie auf dem Flughafen Bonn-Hangelar erprobten.
Geburt
Die G. eines Kindes (auch Entbindung oder Niederkunft) ist der Prozess am Ende der Schwangerschaft, bei dem ein Fötus die Gebärmutter der Mutter verlässt. Exakt zum berechneten Geburtstermin kommen nur vier Prozent der Kinder zur Welt. Bei einem überschrittenen Geburtstermin oder wegen medizinischer Notwendigkeit kann durch eine Geburtseinleitung eine natürliche Geburt künstlich begonnen werden.
Geburtstag
Im christl. Raum waren Geburtstagsfeiern bis ins 19. Jh. nur vereinzelt in höheren Gesellschaftsschichten üblich. Die Feier des G. verbreitete sich zunächst eher in protestantischen Gebieten, während im kathol. Raum bevorzugt der Namenstag gefeiert wurde. In manchen konservativen Strömungen des Islam gilt der G. als christl. oder jüd. Brauch. Lediglich der G. des Religionsgründers Mohammed ist weit verbreitet.
Geburtstagsparadoxon
Das G., manchmal auch als Geburtstagsproblem bezeichnet, ist ein Beispiel dafür, dass bestimmte Wahrscheinlichkeiten (u. auch Zufälle) intuitiv häufig falsch abgeschätzt werden. Dieser Effekt hat eine Bedeutung bei kryptograph. Hash-Funktionen, die einen eindeutigen Prüfwert aus einem Text ergeben sollen. Es ist dabei viel einfacher, zwei zufällige Texte zu finden, die denselben Prüfwert haben, als zu einem vorgegebenen Text einen weiteren zu finden, der den selben Prüfwert aufweist.
Geburtsurkunde
Die G. ist eine amtl. Bescheinigung über die Geburt – mit Name, Geschlecht, Datum u. Ort. Außerdem werden die zum Zeitpunkt der Ausstellung der Urkunde rechtlich geltenden Eltern (nicht zwingend die leibl. Eltern, z. B. bei Adoption) eingetragen. Sie wird in den meisten Staaten vom Standesamt des Geburtsortes ausgestellt u. sodann an jenes des Wohnbezirkes der Eltern mitgeteilt. Früher war diese Beurkundung u. auch die Führung des Personenstands in der Verantwortung der Kirche. Sie ging in Deutschland u. der Schweiz im Jahr 1876 auf staatl. Behörden über, in Österreich 1939.
Geckos
G. (Gekkonidae) sind eine Familie der Schuppenkriechtiere (Squamata). Sie bevölkern seit etwa 50 Millionen Jahren die Erde u. haben sich im Laufe ihrer Entwicklung weltweit ausgebreitet. Dank ihrer hervorragenden Anpassungsfähigkeit haben die G. die verschiedensten Lebensräume erobert u. sind sowohl in den gemäßigten Zonen als auch in den Wüsten der Erde u. den Tropen anzutreffen. Dort haben sie es zu einer schier unüberschaubaren Artenvielfalt gebracht.
Gedächtnis
Unter G. versteht man die Fähigkeit des Nervensystems von Lebewesen, aufgenommene Informationen zu behalten, zu ordnen u. wieder abzurufen. Die gespeicherten Informationen sind das Ergebnis von bewussten oder unbewussten Lernprozessen, die Fähigkeit zur Gedächtnisbildung ist Ausdruck der Plastizität von neuronalen Systemen. Im übertragenen Sinne wird das Wort G. auch allgemein für die Speicherung von Informationen in anderen biologischen u. technischen Gebieten benutzt. Auch primitive Nervensysteme sind zu einfachen Lernprozessen befähigt. Komplexität u. Umfang der Gedächtnisleistung nehmen mit der Evolution u. der Entwicklung des Zentralnervensystems zu.
Gedeck, Martina
Martina Gedeck (* 14. September 1961 in München) ist eine dt. Schauspielerin. U. a. spielte sie (2007) in “Das Leben der Anderen” u. “Der Baader-Meinhoff-Komplex” (2008) mit.
Gedenkmünzen der Bundesrepublik Deutschland
Als G. d. B. D. werden die seit dem Jahr 1953 ausgegebenen Münzen bezeichnet, die auf ein erinnerungswürdiges Ereignis verweisen u. im Allg. nicht für den normalen Geldumlauf vorgesehen sind. Der Bund als Inhaber des Münzrechts beauftragt die Prägeanstalten der Länder mit der Herstellung, die Münzen stellen danach auf der Bildseite jeweils eine Illustration im Zusammenhang mit dem Ausgabezweck dar. Die Wertseite zeigt einen Adler in einer dem Motiv angepassten Form. Die Aufsicht hat das Bundesministerium der Finanzen. Euro-Gedenkmünzen sind nicht im gesamten Währungsgebiet gültig, sondern nur im Land der Ausgabe. Eine Ausnahme machen dabei die 2-Euro-Gedenkmünzen; sie sind gültiges Zahlungsmittel in allen Ländern der Eurozone.
Gedichtinterpretation
Als G. i. w. S. lässt sich jede systematische, verstehensorientierte Beschäftigung mit lyrischen Texten bezeichnen. Eine bedeutende Sammlung von Gedichtinterpretationen deutschsprachiger Autoren ist die Frankfurter Anthologie.
Geek
Der Ausdruck G. [giːk] (engl. umgangssprachlich für Streber, Stubengelehrter) hat sich im Laufe der Zeit gewandelt in die Bez. für eine Person, die sich durch großes Interesse an wissenschaftlichen oder fiktiven Themen auszeichnet – üblicherweise, aber nicht ausschließlich, von elektronischer oder phantast. Natur.
Gefahrensymbol
Ein G. ist ein Piktogramm, das zusammen mit einer bestimmten Gefahrenbezeichnung einen ersten, leicht erkennbaren Hinweis auf die Gefahren gibt, die von einem Gefahrstoff ausgehen (siehe auch: Gefahrstoffkennzeichnung). Weitere Informationen für den Umgang mit den damit gekennzeichneten Stoffen geben die R- u. S-Sätze, mit denen alle Verpackungen der als Gefahrstoff eingestuften Stoffe gekennzeichnet werden müssen.
Gefahrgut
Als G. (engl. Dangerous goods, amerik. engl. Hazardous material, kurz hazmat) bezeichnet man Stoffe, Zubereitungen (Gemische, Gemenge, Lösungen) u. Gegenstände, welche Stoffe enthalten, von denen aufgrund ihrer Natur, ihrer physikalischen oder chem. Eigenschaften oder ihres Zustandes beim Transport bestimmte Gefahren für * die öffentliche Sicherheit oder Ordnung, insbesondere für die Allgemeinheit, * wichtige Gemeingüter, * Leben u. Gesundheit von Menschen, Tieren u. anderen Sachenausgehen können u. die aufgrund von Rechtsvorschriften als gefährliche Güter einzustufen sind. Bezettelung ist die Kennzeichnung eines Gefahrguttransports mit Warntafel u. Großzetteln (Placards). Das dient dem schnellen Erkennen der nötigen Maßnahmen insbes. im Falle eines Gefahrgutunfalls.
Gefahrstoffe
G. sind chem. Stoffe oder Zubereitungen (Stoffgemische), die in der EU harmonisiert nach ihrem Gefährdungspotential eingestuft werden. Die Gefährlichkeit eines Stoffes oder einer Zubereitung wird durch Gefahrensymbole (auch Gefahrenkennzeichen genannt) sowie durch R- u. S-Sätze angegeben. Als zusätzl. Gefährdungspotential gilt die Einstufung als CMR-Stoff (cancerogen, mutagen, reproduktionstoxisch, in Deutschland entspr. der Gefahrstoffverordnung auch "KMR")
Gefahrstoffkennzeichnung
Die G. ist nach der Gefahrstoffverordnung geregelt. Diese besagt, dass Gefahrstoffe mit Namen, Gefahrensymbol u. -namen sowie R- u. S-Sätzen gekennzeichnet sein müssen. Eine eindeutige Zuordnung der Gefahr über die Gefahrensymbole ist nur in Zusammenhang mit den R-Sätzen möglich. Die G. ist innerhalb der Europäischen Union, im Anhang II der Richtlinie 67/548/EWG einheitlich vorgeschrieben u. wird vom European Chemicals Bureau (ECB) standardisiert u. kontrolliert. Etliche Substanzen haben jedoch auch eine G., sind aber nicht im Anhang I der Richtlinie 67/548/EWG gelistet.
Gefangenendilemma
Das G. ist ein Paradoxon, das zentraler Bestandteil der Spieltheorie ist. Bei dem Dilemma handelt es sich um ein klassisches symmetrisches “Zwei-Personen-Nicht-Nullsummen-Spiel”, das in den 1950er Jahren von zwei Mitarbeitern der RAND Corporation formuliert wurde. Um ihre abstrakten theoretischen Resultate zu veranschaulichen, beschrieben Merrill Flood u. Melvin Dresher ein soziales Dilemma als Zweipersonenspiel, das zeigt, wie individuell rationale Entscheidungen zu kollektiv schlechteren Ergebnissen führen können. Die Bezeichnung G. stammt von Albert William Tucker von der Universität Princeton.
Gefängnis
G. ist die früher oft übliche amtl. Bez. für ein Gebäude zur sicheren Unterbringung von Untersuchungsgefangenen oder wegen einer Straftat verurteilten Strafgefangenen. Offiziell heißen Gefängnisse heute in Deutschland Justizvollzugsanstalt (JVA), in der Schweiz Strafanstalt u. in Österreich Justizanstalt. In der Sprache internationaler Organisationen – wie zum Beispiel dem Committee for the Prevention of Torture – beginnt sich der Terminus Haftort durchzusetzen. Psychisch kranke oder suchtkranke Straftäter werden unter bestimmten Umständen im Maßregelvollzug untergebracht.
Geflügel
G. ist der Oberbegriff für alle Vogelarten, die als Nutztiere gezüchtet u. gehalten werden sowie für Wildvögel, die gezielt zum Verzehr gejagt werden. Die meisten der heute in Europa gegessenen Geflügelarten gehören zu den Hühnervögeln oder den Gänsevögeln. Einige Arten werden als Haustiere gehalten (Hausgeflügel) u. stellen eine wichtige Nahrungsquelle dar. Nicht gegessen wird Ziergeflügel.
Gefreiter
G. ist ein Dienstgrad eines Soldaten in der Laufbahngruppe der Mannschaften. Er wird einem Soldaten der Bundeswehr allg. nach dreimonatiger Dienstzeit übertragen, wenn er mit dem Dienstgrad Soldat eingestellt wurde.
Gegen die Wand
G. d. W. ist der vierte Spielfilm des deutsch-türk. Regisseurs Fatih Akın. Der Film schildert die Liebesgeschichte einer jungen in Deutschland geborenen u. aufgewachsenen Türkin, die eine Scheinehe mit einem älteren, alkoholkranken Landsmann eingeht, um den Moralvorstellungen ihrer Eltern zu entkommen.
Gegenreformation
Als G. bezeichnet man allg. die Reaktion der kath. Kirche auf die von Martin Luther in Wittenberg ausgehende Reformation, die sich im Bereich der Theologie u. der Kirchen abspielte u. meist auf geistige Auseinandersetzungen beschränkt blieb. Der Begriff G. bezeichnet außerdem die Versuche der röm.-kath. Kirche seit ca. 1540, den sich sowohl politisch als auch in seinen institutionell etablierenden Protestantismus insges., auch gewaltsam, zurückzudrängen, nachdem die theologisch-geistl. Argumente sich erschöpft hatten. Die Gegenmaßnahmen des Katholizismus erstreckten sich seither sowohl auf den kirchlichen als auch auf den polit. Bereich u. umfassten zugleich Maßnahmen der Rekatholisierung prot. Territorien einschl. des Dreißigjährigen Krieges.
Gehalt
Das G., oder genauer Arbeitsentgelt, ist die Leistung, in der Regel ein Geldbetrag, die ein Arbeitgeber einem Arbeitnehmer aufgrund eines zwischen den beiden geschlossenen Arbeitsvertrages schuldet. Nach dem Grundsatz der Vertragsfreiheit ist die Höhe der Vergütung des Arbeitnehmers im Arbeitsvertrag frei vereinbart (soweit kein gesetzlicher Mindestlohn existiert). Der Gesetzgeber vermutet jedoch ein strukturelles Ungleichgewicht zwischen dem Arbeitgeber u. dem Arbeitnehmer, das bei uneingeschränkter Vertragsfreiheit möglicherweise zu sittenwidrigen Niedriglöhnen führen könnte. Aufgrund dessen gibt es die Entgelthöhe regulierende Bestimmungen.
Geheimbund
Der Begriff G. oder Geheimgesellschaft bezeichnet eine Organisation oder auch Vereinigung mit einem konspirativen Hintergrund. Geheime Gesellschaften bilden ein Sammelbecken verschiedener gemeinsamer Interessen, die von aufklärerischen, politischen, ökonomischen, spirituellen, religiösen, mystizierenden, okkultistischen oder esoter. Zielen motiviert sein können. Da sich Geheimbünde in der Regel aus konspirativen Gründen zusammenfinden, ist ihr Wissen nicht für die Öffentlichkeit bestimmt u. unterliegt der Geheimhaltung.
Geheime Staatspolizei
Die G. S., auch kurz Gestapo genannt, war ein kriminalpolizeil. Behördenapparat u. die polit. Polizei in der Zeit des Nationalsozialismus (1933-1945). Ihre ausschl. Aufgabe seit 1936 war die Bekämpfung der pol. u. ideol. Gegner von Regime u. Nationalsozialismus. Dabei verfügte sie über ein breites Instrumentarium, das bei Geldstrafen anfing u. in den seriellen Exekutionen politischer Gegner des NS-Regimes eine extreme Zuspitzung erfuhr. Alle diese Maßnahmen wurden ohne Überprüfung der Gerichte oder anderer Verwaltungsbehörden angeordnet u. durchgeführt. Zudem war die Gestapo während des Zweiten Weltkriegs federführend bei der Verfolgung, Deportation u. Ermordung der europäischen Juden.
Gehirn
Als G. (Hirn, lat. cerebrum) bezeichnet man den im Kopf gelegenen Teil des Zentralnervensystems (ZNS) der Wirbeltiere. Es liegt geschützt in der Schädelhöhle u. wird umhüllt von der Hirnhaut.
Gehirnwäsche
G. ist ein Konzept zur so genannten psycholog. Manipulation. Ältere psycholog. Theorien vermuteten, dass “Gehirnwäschen” Wertevorstellungen u. Selbstauffassung einer Person nach bestimmten Zielsetzungen ändern könnten. Dabei wurde vermutet, dass in seltenen Fällen eine Vertrauensbasis zwischen dem Manipulator u. der zu manipulierenden Person entstünde, während der weit überwiegende Teil der “Gehirnwäsche-Methoden” darauf beruhe, den psych. Widerstand mit gewaltsamer Einwirkung zu brechen. Theorien der G. entstanden zunächst im Kontext totalitärer Staaten, später wurden sie auch auf Religionen, insbes. auf so genannte Sekten angewandt.
Gehobener Dienst
Der gehobene Dienst (gD) ist eine Laufbahngruppe im dt. Beamtenrecht – unterteilt in den gehobenen technischen Dienst (z. B. Feuerwehr) u. den gehobenen nichttechnischen Dienst (z. B. allg. Verwaltung oder Polizei), ferner in die Laufbahnen bes. Fachrichtung. Arbeitnehmer (Arbeiter u. Angestellte) der Entgeltgruppen 9 bis 12 TVöD werden analog dem gehobenen Dienst zugeordnet. Die Aufgabenbereiche des gehobenen Dienstes der Beamten erstrecken sich von der Sachbearbeiterebene bis hin zur Leitung von Sachgebieten, Tätigkeiten als Amtsleiter, Dezernenten, ständige Vertreter von Dezernatsleitern, Referenten u. stellvertretenden Referatsleitern in Bund, Ländern u. Gemeinden sowie den sonstigen Körperschaften, Anstalten u. Stiftungen öffentlich-rechtlicher Art (Letzteren muss die Befugnis mittels Gesetz zugewiesen sein).
Gehry, Frank Owen
Frank Owen Gehry (* 28. Februar 1929 in Toronto; eigentl. Ephraim Goldberg) ist ein kanadisch-US-amerikan. Architekt u. Designer, der seit 1947 in Kalifornien lebt.
Geigerzähler
Der G. (auch Geiger-Müller-Indikator oder Geiger-Müller-Zählrohr) zeigt eine mögliche ionisierende Strahlung an. Er wurde von dem Physiker Hans Geiger erfunden, von seinem Assistenten Walther Müller wesentlich verbessert u. darum nach beiden benannt.
Geilheit
Das Adjektiv geil u. das davon abgeleitete Substantiv G. gehen wahrscheinlich auf eine indogerm. Wurzel mit der Bedeutung “aufschäumend”, “heftig”, “übermütig”, “ausgelassen” u. “lustig” zurück. Im Althochdeutschen (seit dem 8. Jahrhundert) wurde “geil” im Sinne von “übermütig”, “überheblich” verwendet. Im Mittelhochdeutschen (seit dem 12. Jahrhundert) stand es für “kraftvoll”, “mutwillig”, “üppig”, “lustig”, “froh”, “fröhlich” oder “schön”.
Gein, Edward Theodore
Edward Theodore Gein, genannt Ed Gein, (* 27. August 1906 in La Crosse, Wisconsin; † 26. Juli 1984 in Waupun, Wisconsin) war ein Mörder, der mindestens zwei Frauen umbrachte, Gräber schändete u. sich aus Leichenteilen Kleidungsstücke, vier Sitzbezüge für Korbsessel u. neun Gesichtsmasken aus getrockneter Haut fertigte. Seine Taten waren Vorbild für 16 Filme, u. a. für das Buch “Das Schweigen der Lämmer”.
Geisha
Eine G. [ˈgeːʃa] (jap. Person der Künste) ist eine japan. Unterhaltungskünstlerin, die traditionelle japan. Künste darbietet. Die Blütezeit der Geishas war im 18. u. 19. Jh.
Geißelspinnen
Die G. (Amblypygi) sind eine Ordnung der Kieferklauenträger u. zugleich der Spinnentiere (Arachnida). Weltweit sind nur 100 Arten dieser Tiere bekannt, die eine Körpergröße von 10 bis 45 mm erreichen. Fast alle G. leben in den Tropen u. Subtropen, die meisten in Regenwäldern. Im Mittelmeerraum kommen zwei Arten vor, eine davon auch in Europa. Durch ihren flachen Körper sind die G. in der Lage, sich unter Steinen zu verstecken. Sie bewegen sich meist langsam u. ertasten mit ihren Fühlerbeinen die Umgebung, häufig bewegen sie sich dabei seitwärts. Ihre Beute (Grillen, Motten u. andere kleine Gliederfüßer) ertasten sie mit Hilfe dieser Beine u. packen sie blitzschnell mit den zu Fangzangen umgewandelten Pedipalpen.
Geissen, Oliver
Oliver Geissen (* 21. August 1969 in Hamburg) ist ein dt. Fernsehmoderator.
Geist
G. ist ein uneinheitlich verwendeter Begriff der Allgemein- oder Umgangssprache. Im Deutschen kann mit dem Ausdruck G. auch Gespenst gemeint sein; Heiliger G. wird in der christl. Vorstellungswelt dagegen der "G. Gottes" genannt. Im Zusammenhang mit Bewusstsein kann man grob zwischen zwei Bedeutungskomponenten des Begriffs G. unterscheiden: Bezogen auf die allgemeinsprachlich "geistig" genannten kognitiven Fähigkeiten des Menschen bezeichnet G. das Wahrnehmen u. Lernen ebenso wie das Erinnern u. Vorstellen sowie das Phantasieren u. sämtl. Formen des Denkens. Mit religiösen Vorstellungen von einer Seele bis hin zu Jenseitserwartungen verknüpft, umfasst G. die oft als spirituell bezeichneten Annahmen einer nicht an den leibl. Körper gebundenen Geistigkeit, die als von Gott geschaffen gedacht wird. Die Frage nach der “Natur” des Geistes ist somit ein zentrales Thema der Metaphysik.
Geisterjäger John Sinclair
G. J. S. ist die Hauptfigur der gleichn. deutschsprachigen Romanserie. Mit 312 Bänden, die zw. 1981 u. 2007 erschienen, wurde sie zur erfolgreichsten dt. Gruselserie mit wöchentl. Erscheinungsrhythmus.
Geisterstadt
Unter G. versteht man für gewöhnlich eine völlig aufgegebene, meist abgelegene Siedlung. Typische Geisterstädte bestehen aus halbverfallenen Gebäuden. Demgegenüber werden meist im Mittelalter aufgegebene, heute vollkommen zerstörte Siedlungen oder Wirtschaftsflächen Wüstung genannt.
Geisteswissenschaft
Geisteswissenschaften sind Wissenschaften, die sich mit kulturell-geistigen Themen auseinandersetzen. Der Ausdruck G. bekommt seine Prägnanz wesentl. durch Wilhelm Dilthey (Einleitung in die Geisteswissenschaften, 1883). Während die Naturwissenschaft versuchte, die Natur aufgrund ewiger Gesetze zu erklären, sah man es als Aufgabe einer historisch ausgerichteten G., das Geistesleben vergangener Völker in ihrer Einmaligkeit zu verstehen.
Geistige Behinderung
Der Begriff g. B. bezeichnet einen andauernden Zustand deutlich unterdurchschnittlicher kognitiver Fähigkeiten eines Menschen sowie damit verbundene Einschränkungen seines affektiven Verhaltens. Eine eindeutige u. allg. akzeptierte Definition ist jedoch schwierig. Medizinisch orientierte Definitionen sprechen von einer Minderung oder Herabsetzung der maximal erreichbaren Intelligenz. Demnach lässt sich – rein auf die Intelligenz bezogen – eine g. B. quasi als Steigerung u. Erweiterung der Lernbehinderung verstehen. In anderen Definitionen rückt statt der Intelligenz eher die Interaktion des betroffenen Menschen mit seiner Umwelt in den Blick. Der alters- oder krankheitsbedingte Verlust einmal besessener Fähigkeiten (u. damit auch der Intelligenz) wird als Demenz bezeichnet.
Geistiges Eigentum
G. E. (engl. intellectual property (IP), frz. propriété intellectuelle, Synonym intellektuelles Eigentum) ist ein nicht im Naturrecht wurzelnder Begriff, der Ausschluss-Rechte an immateriellen Kulturgütern beschreibt u. auch als Immaterialgüterrecht bezeichnet wird. Immaterialgüter sind z. B. Ideen, Erfindungen, Konzepte, geistige Werke, Informationen. Diese Güter sind jedoch nicht generell rechtlich geschützt, sondern nur wenn die Rechtsordnung einer Person entspr. Rechte zuweist, z. B. durch Patent-, Gebrauchsmuster-, Geschmacksmuster- oder Urheberrechte. Inhaber eines solchen Rechts ist z. B. der Anmelder eines Patents oder der Schöpfer eines urheberrechtl. Werks. Die Theorie vom geistigen Eigentum entstand größtenteils erst in der Neuzeit, vor allem ab dem 18. Jh. u. dort im Zusammenhang mit dem Nachdruck von Büchern.
Geländewagen
G. sind Automobile zum Befahren von schwierigem Gelände abseits von asphaltierten Straßen. In den Anfangsjahren des Automobils waren asphaltierte Straßen die Ausnahme u. alle Fahrzeuge mit hoher Bodenfreiheit ausgestattet. Die ersten speziellen G. waren die Halbkettenfahrzeuge aus den 1920er Jahren von André Citroën.
Gelatine
G. ist ein geschmacksneutrales tier. Eiweiß (Polypeptid), welches überwiegend zum Gelieren von Nahrungsmitteln eingesetzt wird. G. findet sich insbes. in den Nahrungsmitteln Gummibärchen, Götterspeise u. Sülze. Außerdem verwendet man sie zur Herstellung von fotograf. Schichten (vor allem Filme u. Fotopapier) u. zur Herstellung arzneilicher (Weich- u. Hart-)Kapseln, um die wichtigsten Einsatzgebiete zu nennen. Für die vegetar. Ernährung ist G. nicht geeignet, weil sie aus Bindegewebe (das nur in Tier u. Mensch vorkommt) hergestellt wird. Vegetarische (technologisch aber nur bedingte) Alternativen zu G. sind Agar-Agar sowie Pektin u. Carrageen.
Gelb
G. ist jener Farbreiz, der wahrgenommen wird, wenn Licht mit einer spektralen Verteilung ins Auge fällt, bei der das Maximum im Wellenlängenintervall zwischen 560 u. 590 nm liegt. Licht mit dieser Eigenschaft kann auch als Körperfarbe remittiert sein. Die Kennzeichnung von G. erfolgt meist als Y (en: yellow), in der Elektrotechnik wird die Farbe mit gb abgekürzt.
Gelbfieber
Das G., auch Ochropyra oder Schwarzes Erbrechen genannt, ist eine Infektion mit dem Gelbfieber-Virus, die in tropischen u. subtrop. Gebieten in Südamerika u. Afrika, aber nicht in Asien vorkommt. Die Infektion äußert sich zunächst in einer Fieberkrankheit mit Kopf- u. Gliederschmerzen, Schüttelfrost u. Übelkeit. In etwa 15 % der Fälle folgt anschließend eine zweite Krankheitsphase, diesmal begleitet von einer Gelbsucht infolge der Leberschädigung. Eine deutliche Gelbfärbung der Haut, verbunden mit einer starken Blutungsneigung an allen Schleimhäuten, zeigt ein toxisches Leberversagen an. Dieses endet in etwa 50 % der Fälle tödlich. Insgesamt sterben etwa 10-20 % der an Gelbfieber Erkrankten.
Geld
G. – von ahd. gelt (= Zahlung, Vergütung) – ist ein Zwischentauschmittel, welches sich von anderen Tauschmitteln dadurch unterscheidet, dass es nicht unmittelbar den Bedarf eines Tauschpartners befriedigt, sondern aufgrund allg. Anerkennung zum weiteren Tausch eingesetzt werden kann. G. ist heute in der Regel spezifisch staatlich organisiert. Name u. organisator. Regeln zusammen werden als Währung bezeichnet. G. ist ein Studienobjekt der Wirtschaftswissenschaft, ferner auch von Soziologie u. Philosophie.
Geldanlage
Unter einer G. (engl. financial investment) versteht man die Investition von Geldbeträgen. Ziel ist es im Idealfall einen Wertzuwachs oder einen Ertrag zu erwirtschaften, mindestens aber den realen Wert zu erhalten. Durch die Anlage verzichtet der Kapitalgeber auf die unmittelbare Nutznießung (z. B. Konsum) seines Kapitals. Für diesen Verzicht wird er vom Kapitalnehmer mit einer Rendite in der Mindesthöhe des derzeit am Kapitalmarkt gültigen risikolosen Zinssatzes entschädigt. Wenn der Schuldner nicht die höchste Bonität aufweisen kann, bekommt der Kapitalgeber einen weiteren Zinszuschlag für die Abgeltung von schuldnerbedingten Risiken wie z. B. mögliche künftige Zahlungsunfähigkeit oder Konkurs des Geldnehmers, oder Unsicherheit bezüglich der Höhe künftiger Kapitalrückflüsse (z. B. bei Dividenden). Da die Zinsrisiken mit der Laufzeit der Kapitalanlage wachsen, wird der Kapitalgeber für eine längere Laufzeit auch einen höheren risikolosen Zinssatz verlangen als bei einer nur kurzfristigen G. Für einen gegebenen Zeitpunkt bilden die unterschiedlichen Zinssätze für unterschiedliche Laufzeiten die Zinsstrukturkurve.
Geldbaum
Der G. oder Pfennigbaum (Crassula ovata) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Dickblatt (Crassula). Er ist eine dauerhafte u. beliebte, da pflegeleichte Zimmer- oder Zierpflanze. Seine Heimat sind das südl. Afrika (Kapland, Namibia, Natal), Madagaskar u. die Trockengebiete in Ostafrika. Er ist ungiftig. Fälschlicherweise wird umgangssprachlich oder volksetymologisch auch die Bez. Fetthenne benutzt, die er mit anderen ähnlich aussehenden Sukkulenten-Arten trägt, so dass eine Verwechslung möglich ist.
Geldbeutel
Ein G. (Geldbörse, Geldtasche, Geldsack, Portemonnaie, Portmonee /prtmˈneː/) ist eine kleine Tasche oder ein Beutel, in dem in erster Linie Bargeld aufbewahrt wird.
Geldmenge
Unter der G. versteht man in der Ökonomie den gesamten Bestand an Geld, der in einer Volkswirtschaft zur Verfügung steht u. entspricht immer der gleichen Summe aller laufenden Kredite. Die Summe aus Bargeld u. Sichteinlagen wird auch reale G. genannt.
Geldof, Bob
Robert Frederick Zenon Geldof (* 5. Oktober 1954 in Dún Laoghaire, Irland) ist ein irischer Musiker. Mit seiner Band “Boomtwon Rats” feierte er 1979 seinen grÂáten Hit “I don't like Mondays”.
Geldpolitik
Als G. (auch Geldmarktpolitik) bezeichnet man zusammenfassend alle wirtschaftspolit. Maßnahmen, die die Zentralbank ergreift, um ihre Ziele zu verwirklichen. In der EWWU nimmt die Europäische Zentralbank die G. wahr. I. e. S. ist eine Verknappung der Geldmenge eine kontraktive / restriktive G.; eine Ausdehnung der Geldmenge eine expansive G.
Geldschöpfung
Mit dem Vorgang der G. wird Geld erzeugt u. dem Wirtschaftskreislauf zugeführt. Dies geschieht durch Kreditaufnahme von Unternehmen u. Privatpersonen bei Geschäftsbanken oder von Geschäftsbanken bei Zentralbanken. Durch Tilgung der Kredite wird das geschöpfte Geld wieder vernichtet. G. ist neben der Geldvernichtung ein Element zur Steuerung der Geldmenge, deren Kontrolle Aufgabe der Zentralbank eines Landes oder Währungsraums ist. Diese Kontrolle ist notwendig, um die Geldwertstabilität u. somit die Wirtschaft eines Währungsraumes zu sichern.
Geldwäsche
G. (Österreich u. Schweiz: Geldwäscherei) bezeichnet die Einschleusung illegal erwirtschafteten (schwarzen) Geldes in den legalen Finanz- u. Wirtschaftskreislauf. Dieses illegale Geld ist entweder das Ergebnis illegaler Tätigkeiten (z. B. Drogenhandel, Waffenhandel, in Deutschland auch Steuerhinterziehung) oder soll der Finanzierung illegaler Tätigkeiten dienen (z. B. Terrorismus). G. ist ein Straftatbestand sowohl nach dt. Strafrecht als auch nach dem Strafrecht anderer Länder. Die Bekämpfung der G. wird als wichtiges Element im Kampf gegen Organisierte Kriminalität u. Terrorismus betrachtet.
Gelelektrophorese
G. (Wortteile: Gel|elektro|phorese - letzterer abgeleitet von phorein, griech. = tragen) ist eine analyt. Methode der Chemie u. Molekularbiologie, um verschiedene Arten von Molekülen zu trennen. Dabei wandert eine Mischung aus zu trennenden Molekülen unter Einfluss eines elektr. Felds (siehe dazu: Elektrophorese) durch ein Gel, welches in einer ionischen Pufferlösung liegt. Je nach Größe u. Ladung der Moleküle bewegen sich diese unterschiedlich schnell durch das als Molekularsieb wirkende Gel. Dabei wandern kleine, negativ geladene Moleküle (Anionen) am schnellsten in Richtung der positiv geladenen Anode u. positiv geladene Moleküle (Kationen) in Richtung der negativ geladenen Kathode.
Gelenk
Ein G. ist eine bewegl. Verbindung von mindestens zwei Körpern. Der Begriff findet vor allem in der Medizin u. in der Technik Verwendung.
Geller, Uri
Uri Geller (geboren als Gellér György, am 20. Dezember 1946 in Tel Aviv, damals Britisches Mandatsgebiet Palästina) ist ein israelischer, in Reading (England) lebender Bühnenmagier, der von sich behauptet, übersinnl. Kräfte zu besitzen.
Gelsenkirchen
G. (westfälisch: Gelsenkiärken) ist eine Stadt im Ruhrgebiet in Nordrhein-Westfalen. Die kreisfreie Stadt im Reg.-Bez. Münster ist in der Landesplanung als Mittelzentrum ausgewiesen. Heute liegt G. mit seinen rd. 270.000 Ew. auf Platz elf der 30 Großstädte des Bundeslandes. Früher hatte G. auf Grund der vielen Fackeln, über die der Bergbau das Grubengas abfackelte, den Beinamen “Stadt der 1000 Feuer”.
GEMA
Die Gesellschaft für musikal. Aufführungs- u. mechan. Vervielfältigungsrechte (GEMA) ist eine Verwertungsgesellschaft, die in Deutschland (Hauptsitze Berlin u. München) die Aufführungs- u. Vervielfältigungsrechte von denjenigen Komponisten, Textdichtern u. Verlegern von Musikwerken vertritt, die in ihr Mitglied sind. In der Schweiz ist die SUISA u. in Österreich unter anderem die AKM dafür zuständig.
Gemälde
Ein G. (von mittelhochdeutsch gemælde, althochdeutsch gimâlidi) ist ein auf einen Träger (Papier, Leinwand o.Ä.) aufgebrachtes Bild. Nach heutiger Definition grenzt sich ein G. von einer Zeichnung dadurch ab, dass die Farben vor dem Auftragen auf den Bildträger gemischt werden.
Gemäldegalerie (Berlin)
Die G. am Kulturforum Berlin ist eine Spezialsammlung der Staatlichen Museen zu Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK), u. beherbergt einen der bedeutendsten Bestände alter europ. Malerei vom 13. bis zum 18. Jh. Sie ist in ihrer jetzigen Form das Ergebnis einer ambitionierten Sammlungspolitik, voller Erfolge u. auch schmerzl. Einschnitte, die anhand ihres Bestandes auch das polit. Geschehen der letzten zweihundert Jahre widerspiegelt.
Gemäßigte Zone
Als G. Z. bezeichnet man die Klimazonen zwischen den Subtropen u. den Polarkreisen. Gemäßigte Zonen weisen eindeutige Jahreszeiten auf u. existieren auf der Nordhalbkugel u. der Südhalbkugel. Das Klima reicht von mildem maritimen Klima, das durch geringe Temperaturschwankungen u. große Niederschlagsmengen geprägt ist, bis zum Kontinentalklima, das sich durch hohe Temperaturschwankungen u. relative Trockenheit (Aridität) auszeichnet. Meteorologisch wird der größte Teil der gemäßigten Zone durch die Westwindzone beschrieben.
Gemeinde
Als G., polit. G. oder Kommune bezeichnet man diejenigen Gebietskörperschaften, die im öffentlich-verwaltungsmäßigen Aufbau von Staaten die kleinste räumlich-administrative, also politisch-geograph. Entität, darstellen. Das entspricht der LAU-2-Ebene der Europäischen Union.
Gemeine Esche
Die G. E. (Fraxinus excelsior L.) gehört zur Gattung der Eschen. Im Jahr 2001 war sie Baum des Jahres. Volkstümlich trägt sie auch die Namen Asche, Geisbaum, Oesch oder Wundbaum. In der nord. Mythologie spielt sie als Weltenbaum Yggdrasil eine wichtige Rolle.
Gemeine Hasel
Die G. H. (Corylus avellana), auch Haselstrauch oder Haselnussstrauch genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Birkengewächse (Betulaceae). Sie ist ein meist rd. fünf Meter hoch werdender sommergrüner Strauch, der in Europa u. Kleinasien heimisch u. in Mitteleuropa sehr häufig ist. Bekannt ist sie für ihre essbaren, seit Jahrtausenden vom Menschen genutzten Früchte, die Haselnüsse. Der Großteil der im Handel erhältl. Haselnüsse stammt jedoch von der nahe verwandten Lambertshasel (Corylus maxima).
Gemeine Küchenschabe
Die G. K. (Blatta orientalis), auch bekannt als Kakerlak(e), Bäckerschabe oder Orientalische Schabe, ist eine Art der Schaben (Blattodea), die vor allem durch ihre Lebensweise in menschl. Behausungen als Vorratsschädling bekannt ist. Neben der Deutschen Schabe (Blattella germanica) u. der Amerikanischen Großschabe (Periplaneta americana) gehört sie zu den weltweit am häufigsten in Haushalten anzutreffenden Schaben, die unter dem Begriff Küchenschaben (engl. cockroach, span. cucaracha) zusammengefasst werden. Sie ist wie alle Schaben sehr lichtscheu u. hat eine rotbraune Körperfarbe. Mit einer Laufgeschwindigkeit von bis zu 5,4 km/h gilt die G. K. außerdem als das schnellste krabbelnde Insekt.
Gemeinfreiheit
Die G. (engl.: public domain) bezeichnet alle schöpferischen Werke (siehe Wertschöpfung), welche keinem Urheberrecht mehr unterliegen oder ihm nie unterlegen haben.
Gemeinkosten
G. sind Kosten, die einem Kostenträger (z. B. verkaufsfähiges Produkt oder Dienstleistung) nicht direkt zugerechnet werden können. Zusammen mit den Einzelkosten ergeben sie in der Kostenträgerzeitrechnung die Gesamtkosten eines Produktes. Sowohl Einzelkosten als auch G. sind Begriffe aus der Vollkostenrechnung.
Gemeinnützige GmbH
Die G. GmbH (gGmbH) ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung, der bes. Steuervergünstigungen gewährt werden. Sie ist keine eigene Gesellschaftsform u. unterliegt den Vorschriften des GmbH-Gesetzes. Die Inanspruchnahme der Steuervergünstigungen richtet sich nach den §§ 51 ff. der Abgabenordnung. Entsprechen Satzung u. tatsächl. Geschäftsführung den Anforderungen des Gemeinnützigkeitsrechts, dann wird die gGmbH von bestimmten Steuern ganz oder teilweise befreit. Ihre Gewinne sind dann weitgehend gebunden, d. h. sie dürfen grundsätzlich nicht an die Gesellschafter ausgeschüttet werden, sondern müssen für den gemeinnützigen Zweck verwendet werden.
Gemeinsame Agrarpolitik
Die G. A. (GAP) der Europäischen Union beruht auf zwei sogenannten Säulen: den Marktordnungen u. der Landentwicklung. Der Anteil der Agrarausgaben am EU-Budget ist zwar rückläufig, macht aber immer noch 38 Prozent aus. Zum Vergleich 1977 betrug der Anteil 76 Prozent (EG-Haushalt). Den größten Teil der Ausgaben verursachen die Marktordnungen u. die mit ihnen verbundenen Subventionen für die Landwirtschaft. Den Erzeugern landwirtschaftl. Produkte werden von der EU Mindestpreise garantiert. Da diese in der Vergangenheit mehrfach abgesenkt wurden, erhalten sie zum Ausgleich Direktzahlungen, die seit der Agenda 2000 weitgehend unabhängig von der produzierten Menge gewährt werden.
Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen
Der “Gemeinsame Europäische Referenzrahmen für Sprachen: Lernen, lehren, beurteilen” (GER) (kurz: Europäischer Referenzrahmen; Englisch: Common European Framework of Reference for Languages CEFR) des Europarats, legt eine für Sprachenlernende u. -lehrende umfangreiche Empfehlung vor, die den Spracherwerb, die Sprachanwendung u. die Sprachkompetenz von Lernenden bedarfsorientiert, transparent u. vergleichbar machen soll.
Gemeinschaft Europäischer Mentalisten
Die G. E. M. (GEM) e.V. ist eine Vereinigung, deren Mitglieder sich innerhalb der Zauberkunst überwiegend mit der Sparte Mentalzauberkunst beschäftigen.
Gemeinschaft Unabhängiger Staaten
G. U. S. (GUS) (russ. Содружество Независимых Государств (СНГ)/ Sodruschestwo Nesawissimych Gossudarstw (SNG); engl. Commonwealth of Independent States (CIS)) bezeichnet den Zusammenschluss verschiedener Nachfolgestaaten der Sowjetunion (UdSSR) seit dem 8. Dezember 1991. Ziel war die Wiederherstellung eines Wirtschafts- u. Sicherheitsraums, wie ihn die UdSSR dargestellt hatte. Die Gründung erfolgte durch die Staatsoberhäupter von Russland, Weißrussland u. der Ukraine. Das Hauptquartier der GUS befindet sich in der weißruss. Hptst. Minsk, die Versammlung tagt im Taurischen Palais in St. Petersburg.
Gemüse
G. ist ein Sammelbegriff für essbare Pflanzenteile wild wachsender oder in Kultur genommener, meist ein- oder zweijähriger krautiger Pflanzen. Im Gegensatz zu Pflanzen oder Pflanzenteilen, die vor allem wegen ihrer Speicherstoffe (Kohlenhydrate, Eiweiß u. Fette) genutzt werden u. deshalb die Grundkost in unserer Ernährung darstellen, wird G. als Beikost vor allem wegen seines Gehalts an Vitaminen, Mineralsalzen, Extraktstoffen u. äther. Ölen verzehrt u. wirkt zudem geschmacksbildend u. appetitanregend. Zudem haben G. aufgrund ihres hohen Anteils an Ballaststoffen eine wichtige Funktion für die Verdauung.
Gen
Ein G. ist ein Abschnitt auf der Desoxyribonukleinsäure (DNA), der die Grundinformationen zur Herstellung einer biologisch aktiven Ribonukleinsäure (RNA) enthält. Bei diesem Herstellungsprozess (Transkription genannt) wird eine Negativkopie in Form der RNA hergestellt. Es gibt verschiedene RNAs, die bekannteste ist die mRNA, von der während der Translation ein Protein übersetzt wird. Dieses Protein übernimmt im Körper eine ganz spezifische Funktion, die auch als Merkmal bezeichnet werden kann. Allgemein werden Gene daher als Erbanlage oder Erbfaktor bezeichnet, da sie die Träger von Erbinformation sind, die durch Reproduktion an die Nachkommen weitergegeben werden. Die Expression, das heißt die Ausprägung oder der Aktivitätszustand eines Gens, ist in jeder Zelle genau reguliert.
Gender
Der Begriff G. bezeichnet das “soziale” oder “psychologische” Geschlecht einer Person im Unterschied zum biolog. Geschlecht (engl. sex). Der Begriff wurde aus dem Englischen übernommen, um auch im Deutschen die Unterscheidung zwischen sozialem (gender) u. biologischem (sex) Geschlecht treffen zu können, da das dt. Wort Geschlecht in beiden Bedeutungen verwendet wird. Es dient vor allem als Terminus technicus in den Sozial- u. Geisteswissenschaften.
Gender Mainstreaming
Der Begriff G. M. (“Integration der Gleichstellungsperspektive”, “durchgängige Gleichstellungsorientierung”) bezeichnet den Versuch, die Gleichstellung der Geschlechter auf allen gesellschaftl. Ebenen durchzusetzen. Der Begriff wurde erstmalig 1984 auf der 3. UN-Weltfrauenkonferenz in Nairobi diskutiert u. später auf der 4. Weltfrauenkonfernz in Peking propagiert. Bekannt wurde G. M. insbes. dadurch, dass der Amsterdamer Vertrag 1997 das Konzept zum offiziellen Ziel der Gleichstellungspolitik der Europäischen Union machte. G. M. unterscheidet sich von expliziter Frauenpolitik dadurch, dass alle Geschlechter gleichermaßen in die Konzeptgestaltung einbezogen werden sollen. Das Ziel des G. M. wird in Deutschland von weiten Teilen des polit. Spektrums anerkannt u. von der Bundesregierung unterstützt.
Gender Studies
Die G. S. (selten dt. die Frauen- u. Geschlechterforschung) sind ein heterogenes Feld, in der es um die wissenschaftl. Analyse der Erzeugung, der Relevanz, der Geschichte u. der Praxis der Geschlechterdifferenz geht. Vor allem in den Sozialwissenschaften werden in den G. S. die Beziehungen der Geschlechter untereinander untersucht. Geschlecht wird in diesem Zusammenhang als soziokulturelle Konstruktion verstanden, die auch die Dimension Sexualität berücksichtigen muss (Gender). Gender ist also nicht das biolog. Geschlecht (siehe Gender).
Genealogie
G. (v. griech. γενεά “Abstammung” u. λόγος “Kunde, Lehre”; früher im Deutschen oft auch Sippenforschung genannt) ist i. w. S. der genet. Zusammenhang einer Gruppe von Lebewesen, i. e. S. die Familiengeschichtsforschung, volkstüml. Ahnenforschung, die eine histor. Hilfswissenschaft ist. Im übertragenen Sinne spricht man auch von G. als einer histor. Methode, die sich auf verschiedenste Sachverhalte der Gegenwart (z. B. Moral, Psychiatrie, sexuelle Orientierung, personale Identität) konzentriert u. deren histor. Genese erforscht u. analysiert. Dabei stehen weniger die sich wandelnden Vorstellungen bzw. Ideen von diesen Sachverhalten im Vordergrund, sondern die umgebenden Disziplinen, die diese Sachverhalte konstituieren.
Genealogisches Handbuch des Adels
G. H. d. A. (GHdA) ist der Name eines Nachschlagewerks, das seit 1951 vom Starke Verlag in Limburg (Lahn) herausgegeben wird. Es gibt seinen Lesern Aufschluss über die Abstammung vieler Namensträger u. Mitglieder aus Familien des ehem. deutschen Adels, über deren Stammlisten u. Familienwappen.
General
G., Plural Generale oder Generäle, bezeichnet im Militär einerseits den Sammelbegriff für die höchste Dienstgradgruppe, die Generalität, andererseits in den meisten Nationen den im Frieden höchsten Dienstgrad bei Heer u. Luftwaffe.
General Dynamics F-16
Die F-16 Fighting Falcon ist ein Mehrzweckkampfjet der amerikan. Firma General Dynamics, deren Militärflugzeugsparte mittlerweile zu Lockheed Martin gehört. Sie befindet sich weltweit im Einsatz für zahlreiche Länder u. wird manchmal auch als “Viper” bezeichnet, nach dem firmeninternen Codenamen während der Entwicklung.
General Electric
G. E. (GE, General Electric Company) ist einer der größten Mischkonzerne der Welt mit etwa 310.000 Mitarbeitern (2007). Der Stammsitz, jahrzehntelang in Schenectady, New York, befindet sich seit 1974 in Fairfield, Connecticut, USA. GE ist tätig im Finanzdienstsektor, in der Industrie, Infrastruktur, Gesundheitsbranche u. Unterhaltungsindustrie. 2006 betrug der Umsatz des Konzerns 163 Mrd. US-Dollar.
Generalfeldmarschall
Der Feldmarschall, auch G., (von ahdt. “marahscalc”, Marschall, Stallmeister oder Pferdeknecht), war im 16. Jh. der Führer der Reiterei. Im Dreißigjährigen Krieg war der Feldmarschall ein höherer Generalsrang. Seit dem Ende des 17. Jh. wurde die Bez. als höchster militär. Dienstgrad in vielen europ. Armeen verwendet. Heute wird der Titel in der Bundeswehr nicht mehr verwendet, höchster Dienstgrad ist General bzw. Admiral.
Generalisierte Angststörung
Die G. A. ist nach ICD-10 (F41.1) eine Form der "sonstigen Angststörungen". Dabei verselbständigt sich die Angst u. verliert ihre Zweckmäßigkeit u. Relation.
Generalleutnant
Der G. ist ein hoher Offiziersdienstgrad, dessen Stellung in der Hierarchie im Laufe der Geschichte wechselte. International ist der G. meist in der Ebene Armeekorps zu finden. In der Bundeswehr ist der G. der zweithöchste Generalrang nach dem General.
Generalmajor
G. ist ein militär. Rang u. bezeichnet den dritthöchsten Dienstgrad bei Heer u. Luftwaffe der Bundeswehr.
General Motors
Die G. M. Corporation, auch GM, ist ein global operierender US-amerikan. Automobilkonzern mit etwa 266.000 Mitarbeitern (2007), dem weltweit mehrere Marken gehören. GM produziert auch Fahrzeugkomponenten u. bietet über ihre ehem. vollständige Tochtergesellschaft GMAC auch Finanzdienstleistungen an. 2007 betrug der Umsatz von GM 181,1 Mrd. US-Dollar.
Generaloberst
G. ist ein militär. Dienstgrad. G. war die Bez. des höchsten regulär erreichbaren Generalsranges in der preuß. Armee. In heutigen Armeen entspricht der G. dem General.
General of the Army
G. o. t. A., oder informell Fünf-Sterne-General, ist der höchste Rang in der US Army u. wurde in dieser Form nur an fünf Personen vergeben. Er entspricht dem Rang eines Feldmarschalls. Vergleichbare Ränge existieren ebenfalls in den Armeen von Russland (u. der Sowjetunion), Frankreich u. einigen anderen Ländern. Das Äquivalent der US Navy ist der Fleet Admiral.
General Packet Radio Service
G. P. R. S. (GPRS) (dt.: “Allgemeiner paketorientierter Funkdienst”) ist ein paketorientierter Übertragungsdienst, der im Bereich des Mobilfunks eingesetzt wird.
Generalsekretär der Vereinten Nationen
Der G. d. V. N. (engl. Abk. UNSG) ist der Vorsitzende des UN-Sekretariats, eines der Hauptorgane der Vereinten Nationen. Der Generalsekretär wird auf Empfehlung des Sicherheitsrates durch die UN-Generalversammlung für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt.
Generalstab
Der G. ist die höchste militär. Kommandobehörde vieler Streitkräfte. Ihr Leiter ist der Generalstabschef. Der G. ist heute in den meisten Ländern dem Verteidigungsministerium nachgeordnet. Die entspr. Kommandobehörde von Seestreitkräften ist in vielen Staaten der Admiralstab bzw. die Admiralität. In der Bundeswehr ist ein G. nicht eingerichtet worden.
Generation
Eine G. ist in der Genealogie die Gesamtheit aller Lebewesen, die zu anderen Lebewesen, in aufsteigender oder absteigender Linie, durch Abstammung verbunden sind u. im selben Abstand stehen. In genealogischen Listen u. Tafeln ist es üblich, die Generationen durch vorgesetzte römische Zahlen (etwa vor den Kekulé-Zahlen) kenntlich zu machen.