Das Wikipedia Lexikon

Das Wikipedia-Lexikon präsentiert die am häufigsten gesuchten Stichwörter der Online-Wikipedia. Bestellen Sie die gedruckte Ausgabe für nur 19,95 !

Die Texte des Wikipedia-Lexikons unterliegen der GNU-Lizenz für freie Dokumentation und wurden von diesen Autoren geschrieben.


Zigarre
Eine Z. (v. span. cigarro, abgeleitet von Maya zic, zicar “Tabak/Rauchen”; möglicherweise aber auch von span. cigarra “Zikade” wegen der längl. Form) ist ein aus Tabak gerolltes Genussmittel, das geraucht wird. Maschinengefertigte, kurze, aber dicke Zigarren werden im süddt. Raum, der Schweiz u. Österreich auch häufig u. oft abwertend als Stumpen bezeichnet. Eine Z. besteht aus einer Einlage aus getrockneten u. fermentierten Tabakblättern, die von einem Umblatt umschlossen werden. Diesen Teil der Z. nennt man Wickel. Für die Einlage werden je nach Format geschnittene oder ganze Tabakblätter verwendet. Das Deckblatt ist das äußerste, exakt geschnittene Tabakblatt. Die Einlage wird vom Umblatt in ihrer Form gehalten. Über dem Umblatt liegt dann das Deckblatt. Der bedruckte Ring aus Papier, der manchen Zigarrensorten umgelegt wird, wird Bauchbinde oder Banderole genannt.
Zigeuner
Als Z. werden seit dem 15. Jh. die aus Indien zugewanderten Gruppen der Roma (einschl. der Sinti) bezeichnet, in der weiteren Bedeutung auch andere “Fahrende”. Im dt. Sprachraum war der Ausdruck Z. im 18. u. 19. Jh. ein polizeil. Ordnungsbegriff, der seit dem 19. Jh. zunehmend ethnisch umgeprägt wurde. Neben der diskriminierenden entwickelte sich seit dem 19. Jh. auch eine romantisch verklärende Sicht auf Z. u. deren Kultur. Z. u. Zigeunermischlinge waren während der Zeit des Nationalsozialismus Opfer systematischer, rassisch u. sozialhygienisch begründeter Vernichtungspolitik, während sonstige “Fahrende” zwar nicht zur Vernichtung vorgesehen waren, aber als “Asoziale” mit sozialhygienischer oder eugen. Begründung in Arbeitslager interniert, zwangssterilisiert u. in großer Zahl ebenfalls ermordet wurden. Weil das Wort Z. aufgrund seiner Geschichte mit negativen Konnotationen u. rassist. Stereotypen behaftet ist, wird es heute im öffentl. Sprachgebrauch meist nicht mehr für die Bez. von Bevölkerungsgruppen verwendet, sondern durch die Bez. “Roma” ersetzt
Zille, Heinrich
Heinrich Rudolf Zille (* 10. Januar 1858 in Radeburg; † 9. August 1929 in Berlin) war ein Grafiker, Lithograf, Maler, Zeichner u. Fotograf. In seiner Kunst bevorzugte der “Pinselheinrich” genannte Zille Themen aus dem Berliner “Milljöh”, das er ebenso lokalpatriotisch wie sozialkritisch darstellte – seine Figuren u. Szenen stammten vornehmlich aus der sozialen Unterschicht bzw. aus Randgruppen u. aus den Berliner Mietskasernen.
Zille-Milieu
Unter Z. (berlinernd auch Milljöh geschrieben) werden proletarisch geprägte Berliner Stadtteile verstanden, die hauptsächlich aus Mietskasernen bestanden, sowie das Leben darin, das der Maler, Zeichner, Fotograf u. Schriftsteller Heinrich Zille im frühen 20. Jh. ebenso einfühlsam wie sozialkritisch dargestellt hat. Das Z. war sozial nicht vertretbar. Schon zur Zeit der Weimarer Republik gab es daher ein soziales Wohnbauprogramm, um die tristen, oft dunklen u. feuchten Mietskasernen aus den Gründerzeittagen zu modernisieren. Das Kerngebiet des Zille-Milieus befand sich um dem Wilhelminischen Ring in Berlin.
Zillertal
Das Z. ist das breiteste südl. Seitental des Inntals im österr. Bundesland Tirol. Es hat seinen Namen vom Fluss Ziller, der es von S nach N durchläuft.
Zillertaler Türkenjäger
Die Z. T. waren ein neonazist. Musikprojekt, welches Mitte der 1990er Jahre ins Leben gerufen wurde. Der Name spielt auf die österr. Schlagergruppe Zillertaler Schürzenjäger an. Der Erfolg in der dt. Neonazi-Szene lockte auch einige Nachahmer wie “Die Härte”, “Die faschistischen Vier” oder “Kommando Freisler” an. Die einzige CD der Z. T. ist wegen volksverhetzender Inhalte bundesweit beschlagnahmt u. eingezogen worden. Die Verbreitung u. Bewerbung des Tonträgers steht unter Strafe.
Zimmer, Hans Florian
Hans Florian Zimmer (* 12. September 1957 in Frankfurt a. M.) ist ein dt. Filmkomponist. Er vertonte u. a. “Rain Man” u. “Gladiator”.
Zimmer 1408
Z. 1408 (Originaltitel: 1408) ist ein US-amerikan. Horrorfilm von Mikael Håfström aus dem Jahr 2007. Das Drehbuch von Scott Alexander, Matt Greenberg u. Larry Karaszewski beruht auf der Kurzgeschichte 1408 von Stephen King aus seinem Sammelband “Im Kabinett des Todes”.
Zimmermann
Ein Z., auch Zimmerer (weibl. Bez.: Zimmerin, nicht etwa “Zimmerfrau”), ist ein Holz-Handwerker. Die Mehrzahl lautet Zimmerleute.
Zimmerpflanze
Eine Z. ist eine Pflanze, die im Gegensatz zu einer Garten- oder Freilandpflanze oder landwirtschaftl. Kulturpflanze üblicherweise ganzjährig im Haus gepflegt wird - dies unterscheidet sie von Kübelpfanzen, die normalerweise während des Sommerhalbjahres im Freien gehalten werden. Die meisten Zimmerpflanzen werden in Töpfen kultiviert, da ein natürl. Boden nicht zur Verfügung steht. Im Bereich der Innenraumbegrünung existieren auch Beetsysteme zum Teil mit Anschluss an das natürl. Erdreich.
Zimper, Walter
Walter Zimper (* 29. April 1942 in Markt Piesting, Niederösterreich; † 13. Jänner 2008 in Sankt Pölten) war ein österr. Politiker der ÖVP.
Zimt
Der Z. (v. mittelhochdt zinemin; lateinisch cinnamomum, altgriechisch κιννάμωμον (kinnámōmon), aus dem Semitischen; niederdt., vor allem für den Stangenzimt, auch Kaneel, französisch cannelle “Röhrchen”) ist ein Gewürz aus der getrockneten Rinde von Zimtbäumen, insbes. des Echten oder Ceylon-Zimtbaums (Cinnamomum verum J. S. Presl). Zur Gewinnung von Zimtöl werden auch die Blätter verwendet. Z. kommt gemahlen als typisch braunes Pulver oder ganz als Zimtstange oder Stangenzimt (zusammengerolltes, röhrenförmiges Rindenstück) in den Handel.
Zink
Z. ist ein chem. Element mit dem Symbol Zn u. der Ordnungszahl 30. Es ist ein bläulich-weißes sprödes Metall u. wird unter anderem zum Verzinken von Eisen u. Stahlteilen sowie für Regenrinnen verwendet.
Zinn
Z. (mittelhochdeutsch bzw. althochdeutsch zin “Zinn”; wohl von germanisch "tina"; verwandt mit althochdeutsch "zein": 'Stab', 'Stäbchen', 'Zweig'; in Bezug auf das Auftreten von Z. in Form von "Stäbchen") ist ein chem. Element im Periodensystem der Elemente mit dem Symbol Sn (lat. stannum “Zinn”) u. der Ordnungszahl 50. Das silberweiß glänzende u. sehr weiche Schwermetall lässt sich mit dem Fingernagel ritzen. Auffällig sind sein niedriger Schmelzpunkt u. die relativ hohe Siedetemperatur.
Zins
Z. (von lat. census, Abgabe) ist das Entgelt für ein über einen bestimmten Zeitraum zur Nutzung überlassenes Sach- oder Finanzgut (Geld), das der Empfangende (Schuldner) dem Überlasser (Gläubiger) zahlt. Rechtliche Grundlage dazu sind Verträge (z. B. Darlehensvertrag, Mietvertrag). Die Höhe des Zinses bestimmt sich in einer Marktwirtschaft nach Angebot u. Nachfrage.
Zinseszins
Der Z. ist der Zins, der für bereits gutgeschriebene Zinsen eines früheren Berechungszeitraumes gezahlt wird.
Zinsrechnung
Die Z. beschreibt ein mathemat. Verfahren zur Berechnung von Zinsen, die als Entgelt auf geliehene Geldbeträge erhoben werden. Grundsätzlich unterteilt sich die Z. in die “Einfache Z.”, bei der anfallende u. nicht ausgezahlte Zinsen sowie der zu verzinsende Geldbetrag, z. B. Kredit, Darlehen oder Spareinlage, nicht aufaddiert werden u. die Zinseszinsrechnung, die nicht ausgezahlte Zinsen zum Grundbetrag aufaddiert.
Zinssatz
Der Z. ist der in Prozent ausgedrückte Preis für geliehenes Kapital, also der Zins als Prozentangabe. Manchmal wird präzise Zinsfuß u. Z. wie folgt unterschieden: Zinsfuß p = Wert (z. B. 10) Zinssatz i = p/100 (z. B. 0,1 = 10%) Man unterscheidet verschiedene Arten von Zinssätzen z. B.: * Nominalzins: reiner Z., mit dem der Zinsbetrag errechnet wird * Realzins: Bereinigung des Zinssatzes um die Wirkungen der Inflation * Effektivzins: Einbeziehung von Auszahlungskurs, Nebenkosten u. unterperiodigen Zinszahlungen.
Zinsswap
Der Z. ist eine Vereinbarung zwischen zwei Vertragspartnern, zu bestimmten zukünftigen Zeitpunkten Zinszahlungen auf einen bestimmten Geldbetrag auszutauschen. Die Zinszahlungen werden meist so festgesetzt, dass eine Partei einen heute zu fixierenden Festzinssatz zahlt, die andere Partei hingegen einen variablen Zinssatz. Dieser variable Zinssatz orientiert sich an den üblichen Referenzzinssätzen im Interbankengeschäft. Ein Z. kann sowohl zur Absicherung gegen Zinsänderungsrisiken, wie auch als Spekulationsinvestment genutzt werden.
Zion
Z. bezeichnete ursprünglich eine im AT der Bibel erwähnte befestigte, vorisrael. Stadt der Jebusiter auf dem südöstl. Hügel von Jerusalem (2 Sam 5,7). Später wurde Z. zum Begriff für die Heiligtümer Jerusalems (Jes 10,12) sowie auf den von König David u. Salomo bebauten nordöstl. Hügel, insbes. den Palast- u. Tempelbezirk, ausgedehnt u. schließlich auf die gesamte Stadt Jerusalem übertragen. Heute wird auch der vor der heutigen Stadtmauer gelegene Südwesthügel als “Zionberg” (“Mount Zion”, “Har Zijon”) bezeichnet, da dieses Gebiet im MA irrtümlich für die david. Stadt gehalten wurde.
Zionismus
Z. (von Zion) ist die Bez. für eine während der zweiten Hälfte des 19. Jh. entstandene jüdische Nationalbewegung, die sich für die Wiedererrichtung eines eigenen jüdischen Staates in Palästina einsetzte. Der jüdische Journalist Nathan Birnbaum aus Wien prägte den Begriff ca. 1890. Der moderne Z. entstand als Folge der jüdischen Aufklärung in der europ. Diaspora. Er sieht sich selbst als die zeitgemäße Form des jahrtausendealten jüdischen Traums von Freiheit u. einem eigenen Staat im Land Israel, das allen Juden gemeinsam gehören u. gerecht verteilt sein sollte. Diese Idee gab es in der jüdischen Gemeinschaft schon, seit das Römische Reich den Zweiten Tempel im Jahre 70 zerstörte. Ihre Ursprünge gehen auf zahlreiche bibl. Verheißungen zurück.
ZIP (Dateiformat)
Das ZIP-Dateiformat ist ein offenes Format zur komprimierten Archivierung von Dateien. Die Archivdateien tragen üblicherweise die Endung .zip. Der MIME-Typ ist application/zip.
ZIP Code
Der ZIP C. [ˈzip koud] (Abk. für Zone Improvement Plan) ist der Postleitzahlen-Code des Postdienstleisters der Vereinigten Staaten, United States Postal Service. Es handelt sich dabei um einen 5-stelligen Code. Jede der ca. 30.000 Poststellen hat dabei eine eigene Nummer. Die kleinste Nummer liegt an der Ostküste - 01001 in Agawam, Massachusetts - u. die Größte liegt im W − 99.950 für Ketchikan, Alaska. Jede Adresse hat zusätzlich noch vier Nummern, um den Sortiervorgang zu erleichtern. In jeder Adresse muss neben dem ZIP Code auch der Name der Stadt u. die Abk. des Staates enthalten sein.
Zippo
Zippos sind benzinbetriebene Sturmfeuerzeuge, die in annähernd unveränderter Bauform seit 1932 von der Zippo Manufacturing Co. in Bradford, Pennsylvania (USA) hergestellt werden. Sie gelten als die Kult-Feuerzeuge schlechthin u. sind daher auch ein beliebtes Sammlerobjekt.
Zirbeldrüse
Die Z. oder selten die Zirbel (dt. Bez. wohl nach der Zirbelkiefer u. der Form ihrer Zapfen) ist ein kleines Organ im Epithalamus (einem Teil des Zwischenhirns). In der Z. wird von den Pinealozyten das Hormon Melatonin produziert. Die Hormonproduktion findet überwiegend nachts statt. Über das Melatonin werden der Schlaf-Wach-Rhythmus u. andere zeitabhängige Rhythmen des Körpers gesteuert. Bei Missfunktion bewirkt sie - außer einem gestörten Tagesrhythmus - entweder sexuelle Frühreife oder Vergrößerung bzw. Hemmung der Geschlechtsentwicklung.
Zirkon
Z. ist ein Mineral aus der Mineralklasse der Silikate u. der Gruppe der Inselsilikate. Die chemische Formel ist ZrSiO4. Z. kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem (Kristallklasse: 4/m 2/m 2/m) u. hat eine vergleichsweise hohe Mohshärte von 6,5 bis 7,5. Die natürliche Farbe von Z. variiert von farblos, goldgelb, rot bis braun, kann aber auch grün, blau oder schwarz sein. Strichfarbe ist weiß. Exemplare, die aufgrund ihrer Größe u. Reinheit Edelsteinqualität zeigen, sind ein beliebter Ersatz für Diamanten, mit denen sie zuweilen verwechselt werden.
Zirkonia
Z. ist eine beliebte Diamantimitation für Schmuck. Es handelt sich um künstlich hergestellte monokline Kristalle aus Zirconiumdioxid (Baddeleyit). Cubic Z., oder CZ abgekürzt, sind erstmals ca. 1937 in Erscheinung getreten. Aufgrund ihrer Härte von 7-7,5 auf der Mohs'schen Härteskala u. einem fortgeschrittenen Produktionsprozess, entwickelten sie sich zu hoch-qualitativen, kostengünstigen Schmucksteinen u. sind heutzutage ein gefragter Artikel in der Schmuckindustrie.
Zirkumzision
Die Z. (lat. circumcisio) oder Beschneidung ist die teilweise oder vollständige Entfernung der männl. Vorhaut. Gründe für die Beschneidungen sind neben medizin. Indikationen häufig kultureller Natur.
Zirkus
Ein Z. (lat.: Kreis, Plural: Zirkusse) – oder auch Circus – ist ein Unterhaltungsunternehmen oder eine Gruppe von Artisten, die eine Vorstellung mit verschiedenen artist. Darbietungen (Akrobatik, Clownerie, Zauberei, Tierdressuren) zeigt. Die Schreibweise “Circus” benutzen die meisten Zirkusse wegen des lateinischen Ursprungs. Sie wird jedoch nur als Eigenname wie zum Beispiel in “Circus Sarrasani” benutzt. Die amtliche Schreibweise in Deutschland ist Z. Das deutsche Wort Z. wird vom griechischen “kirkos” oder lateinischen “circus” hergeleitet. Beide Begriffe bezeichneten im antiken Griechenland u. Rom eine kreis- oder ellipsenförmige Arena, in der in erster Linie Wagenrennen u. seltener Tierkämpfe der Gladiatoren stattfanden (Circus Maximus).
Zisterzienser
Die Z. (lat. Ordo Cisterciensis, kurz: OCist; früher: Sacer Ordo Cisterciensis, kurz: SOC) sind ein monast. Orden in der römisch-katholischen Kirche. Er ist durch Reformen aus dem Benediktinerorden entstanden u. zeichnete sich durch besondere Strenge u. Einfachheit in der Lebensführung aus. Die verschiedenen Zweige der Z., die sich dem geistl. Erbe des Mutterklosters Cîteaux verpflichtet wissen, bilden die Zisterzienserfamilie (Familia Cisterciensis). Dazu zählt neben dem Ordo Cisterciensis noch der Zisterzienserorden der strengeren Observanz (Trappisten).
Zitadelle
Eine Z. ist der am stärksten ausgebaute Teil einer Festung. Die Bez. wurde in der Frühen Neuzeit von der italien. Bez. “cittadella” entlehnt, was “kleine Stadt” bedeutet.
Zitat
Das Wort Z. kann aus dem latein. Wort citare (= herbeirufen) hergeleitet werden u. hat die Bedeutung einer wörtlich übernommenen Stelle aus einem Text oder ein Hinweis auf eine bestimmte Textstelle. Ein Z. ist also ein expliziter Hinweis auf einen anderen Autor. Zitate werden durch eine Quellenangabe oder einen Literaturnachweis belegt, in dem sein Autor u. die genaue Textstelle genannt wird.
Zither
Die Z. ist ein Zupfinstrument u. als Konzertzither in der Volksmusik der Alpenländer genauso gebräuchlich wie an den Orten der bürgerl. Musikausübung in städt. Zentren. Sie zählt zu der Familie der Saiteninstrumente (Chordophone).
Zitrone
Die Z., Citrone oder Limone (von arabisch laimun für ‚Zitrone’) (Citrus × limon) ist die etwa faustgroße Frucht des gleichn. Baumes aus der Gattung der Zitruspflanzen (Citrus). Es handelt sich um eine ganze Gruppe von Sorten, sie ist aus einer Kreuzung zwischen Bitterorange (Citrus × aurantium) u. Zitronatzitrone (Citrus medica) entstanden, wahrscheinlich im N Indiens. Um das Jahr 1000 sind erste sichere Nachweise sowohl in China als auch im Mittelmeerraum zu finden. Die immergrünen Bäume bringen ovale Früchte mit gelber oder grüngelber Schale, sehr saurem Geschmack (Zitronensäure) u. hohem Vitamin-C-Anteil hervor.
Zitronensäure
Z. (fachsprachlich vorwiegend: Citronensäure, systematisch nach IUPAC: 2-Hydroxypropan-1,2,3-tricarbonsäure) ist eine farblose, wasserlösl. Festkörpersäure. Mit dem Begriff Citrat bezeichnet man ein Salz der Z. sowie das darin enthaltene Anion der Z., also die deprotonierte Form. Neben der wasserfreien Variante existiert das Zitronensäuremonohydrat (C6H8O7 · H2O), das pro Molekül Z. ein Molekül Kristallwasser enthält.
Zitruspflanzen
Die Z. (Citrus) sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Rautengewächse (Rutaceae). Sie stammen aus dem tropischen u. subtrop. SO Asiens. Die Vertreter dieser Gattung liefern die Zitrusfrüchte, weshalb sie heute weit verbreitet in den warmen Gebieten der Erde angebaut werden. Diese Früchte stellen eine Sonderform der Beere dar, die charakteristisch für die Gattung Citrus ist.
Zittau
Z. als Kreisstadt des Ldkrs. Löbau-Zittau liegt am Fuße des Zittauer Gebirges im äußersten SO der Oberlausitz u. Sachsens im Dreiländereck “Deutschland-Polen-Tschechien”. 1945 kam ein Teil von Z. an Polen. – 29.361 Ew.
Zivilcourage
Z. setzt sich aus den beiden Wörtern zivil (lateinisch civilis, 1. bürgerlich – nicht militärisch, 2. anständig, annehmbar) u. courage (französisch “Mut”) zusammen. Z. ist der Mut, die eigene Meinung zu vertreten.
Zivildienst
Der Z. ist die häufigste Form des Wehrersatzdienstes. Der Zivildienstleistende (ZDL, im österr. Sprachgebrauch "Zivildiener", umgangssprachlich auch “Zivi”) lehnt aus Gewissensgründen den (Kriegs-)Dienst mit der Waffe ab u. leistet stattdessen den Z. In Österreich sind Zivildiener ab Feststellung der Zivildienstpflicht nicht mehr wehrpflichtig u. können somit (zeitlebens) nicht zum Präsenzdienst einberufen werden. Der Z. umfasst in der Regel Tätigkeiten im sozialen Umfeld, wie etwa in Krankenhäusern, Jugendhäusern, Altenheimen, im Rettungsdienst u. Krankentransport oder in der Behindertenbetreuung. Seltener werden Zivildienstleistende Organisationen im Bereich des Umweltschutzes, der Landwirtschaft oder der Verwaltung zugewiesen. Z. kann aber auch Versorgungstätigkeiten umfassen, somit ist der Dienst z. B. auch in Jugendherbergen ableistbar.
Zivilisation
Als Z. (von lat. civis = Bürger) werden die durch Fortschritt von Technik u. Wissenschaft geschaffenen Lebensbedingungen bezeichnet.
Zodiac – Die Spur des Killers
Z. – D. S. d. K. ist ein US-amerikan. Thriller des Regisseurs David Fincher aus dem Jahr 2007. Er ist eine Co-Produktion von Paramount Pictures, Warner Bros. u. Phoenix Pictures im Verleih von Paramount in den USA/Kanada u. der Warner Bros. GmbH in Deutschland. Der Film kam am 2. März 2007 in die US-amerikan. u. am 31. Mai 2007 in die dt. Kinos. Er schildert die Taten des Serienmörders Zodiac, der Ende der 1960er Jahre in San Francisco mehrere Menschen ermordete, sowie die Ermittlungen von offizieller u. privater Seite. Z. – D. S. d. K. basiert auf den Büchern Zodiac u. Zodiac Unmasked von Robert Graysmith, einem Karikaturisten der Tageszeitung San Francisco Chronicle, bei der einige Briefe des Zodiac-Killers eintrafen.
Zodiac-Killer
Z. war das Pseudonym eines Serienmörders in den USA. Zodiac ermordete im Raum San Francisco zwischen Dezember 1968 u. Oktober 1969 fünf Menschen, zwei weitere überlebten verletzt. Die Identität des Zodiac konnte nicht festgestellt werden. Über mehrere Jahre sandte der Täter bizarre Briefe an Lokalzeitungen, einige davon mit Symbolen u. mittelalterl. Zeichen codiert. Diese Codes sind teilweise bis heute nicht entschlüsselt worden. Den Namen Zodiac gab er sich selbst u. spielte damit auf das Zodiak-Symbol an. Seine Opfer waren meist junge Paare oder Frauen, denen er an einsamen Plätzen in der San Francisco Bay Area auflauerte.
Zodiak
Als Z. (lat./gr. von Zodiakos) oder Tierkreis bezeichnet man eine etwa 20 Grad breite Zone um die Ekliptik, innerhalb der die scheinbaren Bahnen von Sonne, Mond u. Planeten verlaufen. Die Ekliptik bildet dabei die Mittellinie. Innerhalb des Zodiaks befinden sich die zwölf Tierkreissternbilder, die Sternbilder, nach denen die Tierkreiszeichen benannt wurden.
Zoey 101
Z. 101 ist eine von Nickelodeon produzierte Jugendserie, die bisher aus vier Staffeln (65 Episoden) besteht. Die Serie startete in den USA u. in Deutschland im Jahr 2005. Seit dem 27. Januar 2008 wird in den USA die 4. u. letzte Staffel gesendet.
Zola, Émile
Émile Zola (* 2. April 1840 in Paris; † 29. September 1902 ebenda) war ein französ. Schriftsteller u. Journalist. Zola gilt als einer der großen französ. Romanciers des 19. Jh. u. als Leitfigur der gesamteurop. literar. Strömung des Naturalismus. Zugleich war er ein sehr aktiver Journalist, der sich auf einer gemäßigt linken Position am polit. Leben beteiligte. Sein Artikel J'accuse…! (Ich klage an…!) anlässlich der Dreyfus-Affäre war ein wichtiges Element bei der schließl. Rehabilitierung des fälschlich wegen Landesverrats verurteilten Offiziers Alfred Dreyfus. Sein Hauptwerk ist der 20-bändige Romanzyklus “Die Rougon-Macquart. Die Natur- u. Sozialgeschichte einer Familie im Zweiten Kaiserreich”.
Zöliakie
Die Z. (Synonyme: glutensensitive oder gluteninduzierte Enteropathie, intestinaler Infantilismus; bei Erwachsenen auch nichttropische oder einheim. Sprue, Glutenunverträglichkeit, Heubner-Herter-Krankheit) ist eine chron. Erkrankung der Dünndarmschleimhaut auf Grund einer Überempfindlichkeit gegen Gluten, das in vielen Getreidesorten vorkommende Klebereiweiß. Die Unverträglichkeit bleibt lebenslang bestehen, sie ist zum Teil genetisch determiniert u. kann derzeit nicht ursächlich behandelt werden.
Zölibat
Der Z. (von lat. caelebs “allein, unvermählt lebend”; umgangssprachlich gelegentlich auch das Z.) bezeichnet das Versprechen, für das weitere Leben die Verpflichtung zur Ehelosigkeit zu übernehmen. Der Begriff wird insbesondere innerhalb der römisch-katholischen Kirche verwendet. Dort ist der Z. vor der Weihe zum Diakon vorgeschrieben. Ordensleute sind vom Tag ihres Ordenseintrittes implizit zum Z. verpflichtet, explizit nach dem Feierlichen (Ewigen) Gelübde. Es handelt sich formal um keine “auferlegte” Verpflichtung, sondern um eine freiwillig gewählte; diese stellt jedoch eine Vorbedingung für die Priesterweihe dar.
Zoll (Abgabe)
Als Z. (Pl.: Zölle, abgeleitet aus dem spätlateinischen, gleichbedeutenden teloneum) bezeichnet man eine Abgabe, die beim körperl. Verbringen einer Ware über eine Zollgrenze entsteht. Zölle sind Steuern im Sinne der Abgabenordnung.
Zoll (Einheit)
Der Z. (gelegentlich auch “das Z.”, von mittelhochdeutsch: zol, abgeschnittenes Stück Holz) bezeichnet eine Vielzahl von alten Maßeinheiten im Bereich von zwei bis vier Zentimetern.
Zolpidem
Z., ein Imidazopyridin-Derivat, ist ein Wirkstoff, der in modernen Schlafmitteln eingesetzt wird u. eine andere chem. Struktur besitzt als Benzodiazepine, jedoch ähnlich wirkt. Es hat eine sehr kurze Halbwertszeit (2–3 Stunden) u. bildet keine pharmakologisch wirksamen Metaboliten. Es ist momentan das in den USA (unter dem Markennamen Ambien®) u. in Deutschland (Stilnox® oder seltener Bikalm®, sowie als Generikum) meistverordnete Schlafmittel.
Zombie
Als Z. wird die fiktive Figur eines zum Leben erweckten Toten (Untoter) oder eines seiner Seele beraubten, willenlosen Wesens bezeichnet. Der Begriff leitet sich von dem Wort Zumbi aus einer zentralafrikan. Sprache ab u. bezeichnet dort ursprünglich einen Totengeist.
Zombie, Rob
Rob Zombie (* 12. Januar 1966 in Haverhill, Massachusetts; gebürtig Robert Bartleh Cummings) ist ein US-amerikan. Rockmusiker u. Regisseur.
Zombie (Film)
Z. (Originaltitel: Dawn of the Dead, übers.: Morgendämmerung der Toten, Erwachen der Toten) ist der zweite Teil einer Horrorfilm-Reihe des US-amerikan. Regisseurs George A. Romero aus dem Jahr 1978. Der Film handelt von einer Gruppe von vier Personen, die sich während einer Zombie-Epidemie in einem Einkaufszentrum verschanzen u. von dort Zeuge des Untergangs der Menschheit werden. Der mit niedrigem Budget entstandene Horrorfilm war äußerst erfolgreich u. löste Ende der 1970er Jahre ein Aufblühen des Subgenres “Zombiefilm” aus, das bis zur Mitte der 1980er Jahre andauerte. Der Film selbst hat bis in die heutige Zeit weltweit zahlreiche Fans u. gilt unter Liebhabern des Horror-Genres als Kultfilm. Nicht zuletzt wegen seiner expliziten Gewaltdarstellungen u. Gore-Szenen stößt er jedoch auch auf heftige Ablehnung.
Zoologie
Die Z. (altgr. zóon, “Lebewesen, Tier”, u. lógos, “Lehre”), auch Tierkunde, ist der Zweig der Biologie, der sich u. a. mit der Gestalt u. dem Körperbau (Morphologie, Anatomie), Lebenstätigkeiten (Physiologie), Entwicklungs- u. Stammesgeschichte (einschließlich Paläontologie), Erbgeschehen (Genetik), Umweltbeziehungen (Ökologie), Verbreitung (Zoogeographie) u. Verhalten (Verhaltensbiologie) von Tieren befasst.
Zoophilie
Z. (von griech. ζώον, zóon, Lebewesen/Tier u. ϕίλειν, phileín, lieben) bezeichnet das sexuelle Hingezogensein zu Tieren u. gilt allgemein als Paraphilie (sexuelle Abweichung von der gesellschaftl. Norm).
Zoroastrismus
Der Z. bzw. Zarathustrismus (auch: Mazdaismus oder Parsismus) ist eine vermutl. zwischen 1800 v. Chr. u. 700 v. Chr. in Baktrien entstandene, monotheistische (in ihren frühen Ausprägungen auch dualistische) Religion, mit heute etwa 120.000−150.000 Anhängern, die ursprünglich im iran. Raum verbreitet war. Die Anhänger des Z. werden Zoroastrier oder Zarathustrier genannt, die Anhängerschaft im heutigen Indien bezeichnet man auch als Parsen. Der Religionsstifter war Zarathustra (griech. Zoroaster), über dessen Datierung in der Forschung bis heute Uneinigkeit herrscht. Im Zentrum des auf ihn zurückgeführten Glaubens, der aber auf ältere iran. Kulte zurückgeht, steht der Schöpfergott Ahura Mazda (daher manchmal auch “Mazdaismus”). Er wird begleitet von unsterbl. Heiligen (Amesha Spenta) sowie von seinem Widersacher, dem bösen Dämon Angra Mainyu (Ahriman). Obwohl die Zoroastrier mehrere Gottheiten (z. B. Anahita oder Mithra) kennen, ist die Religion grundsätzlich vom Dualismus zwischen Ahura Mazda u. Ahriman geprägt.
Zorro
Z. (spanisch für Fuchs) ist eine US-amerikan. Romanfigur. Die Geschichte des Rächers der Armen mit schwarzer Maske u. Umhang wurde seit den 1920er Jahren mehrfach verfilmt u. bildete die Vorlage für den Comic-Helden Batman.
Zucchini
Z. [tsuˈkiːni] (botan. Cucurbita pepo L. ssp. pepo convar. giromontiina; in der Deutschschweiz Zucchetti, sonst auch Gemüsekürbis oder Gurkenkürbis) sind eine Unterart des Gartenkürbis u. gehören zur Pflanzengattung der Kürbisse. Z. sind einhäusig, das heißt, sie haben sowohl die männlichen als auch die weibl. Blüten an einer Pflanze.
Zucker
Z., ursprünglich aus dem Sanskrit sarkura, woraus im späteren Verlauf das arabische sukkar (verb: sakkara) wurde u. von dort in den europ. Sprachraum gelangte, ist Nahrungsmittel u. gleichzeitig Genussmittel. Haushaltszucker (Saccharose) hat die Summenformel C12H22O11. Sein Energiegehalt beträgt 16,8 kJ pro Gramm (zum Vergleich: Alkohol liefert 29,8 kJ pro Gramm, Fette etwa 39 kJ pro Gramm), mit einer Dichte von 1,6 g/cm³ ist er schwerer als Wasser (1 g/cm³). Bei 20 °C sind 200 g Z. in 100 ml Wasser löslich, bei 100 °C 400 g in 100 ml.
Zuckerrohr
Z. (Saccharum officinarum) ist eine Pflanze aus der Familie der Süßgräser (Poaceae) u. wird dort der Unterfamilie Panicoideae mit etwa 3270 weiteren Arten zugeordnet.
Zuckerrübe
Die Z. (Beta vulgaris subsp. vulgaris var. altissima) ist eine landwirtschaftliche Kulturpflanze u. gehört zur Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae).
Zuckmayer, Carl
Carl Zuckmayer (* 27. Dezember 1896 in Nackenheim, Rheinhessen; † 18. Januar 1977 in Visp, Schweiz) war ein dt. Schriftsteller. Zuckmayer war erfolgreich mit lebensnahen u. Zeitprobleme behandelnden Stücken, u. a. “Schinderhannes”, “Der Hauptmann von Köpenick”. Verfasste das Drehbuch zu dem Film “Der blaue Engel”.
Zuckowski, Rolf
Rolf Zuckowski (* 12. Mai 1947 in Hamburg) ist ein dt. Musiker, Komponist, Produzent u. Autor von Kinderliedern.
Zufall
Umgangssprachlich wird der Begriff Z. – oder “reiner” Z. – verwendet, wenn ein Ereignis nicht kausal erklärbar ist. So sind die Phänomene der Quantenphysik ein Bereich, in dem es “reine” Zufälle gibt. Zum Beispiel ist der Zerfall eines einzelnen Atomkerns eines Radionuklids zeitlich nicht vorhersagbar, sondern lediglich die Mengenabnahme einer größeren Probe der Substanz mittels der Halbwertszeit. Der Begriff des Zufalls ist schwer gegen Unberechenbarkeit oder Unvorhersagbarkeit abzugrenzen u. wird davon nicht immer geschieden. Eine mehr oder weniger systemat. Untersuchung des Phänomens Z. geschieht * in der Philosophie (Was ist Z.?) * in der Mathematik (Wie lässt sich Z. quantitativ fassen (Stochastik)? Wie lässt sich Z. künstlich erzeugen (Zufallszahl u. Pseudozufallszahl)?) * in der Physik (Welche Prozesse sind zufällig, welche determiniert?) * in der Psychologie (Warum haben Menschen Erwartungen (u. welche) über das, was geschehen wird? Warum reagieren sie unterschiedlich, Beispiel Zwillinge?) * in der Soziologie (Wie entwickelt sich die Gesellschaft? Gibt es sozio-historische Gesetze?)
Zufallsvariable
Eine Z. oder Zufallsgröße (selten stochastische Variable oder stochastische Größe) ist ein Begriff aus dem mathemat. Teilgebiet Stochastik. Man bezeichnet damit eine Funktion, die den Ergebnissen eines Zufallsexperiments Werte (so genannte Realisationen) zuordnet.
Zugangsberechtigungssystem
Der Begriff Zugangsberechtigungssysteme (ZBS) (auch Verschlüsselungsstandards oder Verschlüsselungssysteme) bzw. engl. Conditional Access System (CAS) bezeichnet die beim Bezahlfernsehen eingesetzten Systeme zur Ver- u. Entschlüsselung der Programminhalte.
Zugewinngemeinschaft
Als Z. wird in Deutschland der gesetzl. Güterstand bezeichnet, der die Eigentumsverhältnisse während einer Ehe regelt, wenn die Eheleute oder Lebenspartner keine andere Vereinbarung getroffen haben (§ 1363 BGB). Dabei wird im Falle einer Scheidung das hinzugewonnene Vermögen (der Zugewinn), bis auf Ausnahmen, zu gleichen Teilen auf die Eheleute oder Lebenspartner aufgeteilt. Die anderen beiden Güterstände sind Gütergemeinschaft u. Gütertrennung.
Zugspitze
Die Z. ist mit 2962 m der höchste Berg Deutschlands. Sie gehört zum Wettersteingebirge in den Nördlichen Kalkalpen u. ist Grenzberg zwischen Deutschland u. Österreich. Ihren Namen erhielt die Zugspitze durch die vielen Lawinenzüge (Lawinenstriche) an den Steilhängen des Nord-Fußes.
Zugversuch
Der Z. ist ein genormtes Standardverfahren der Werkstoffprüfung zum Messen der Zugfestigkeit u. weiterer Werkstoffkennwerte. Er zählt zu den quasistatischen, zerstörenden Prüfverfahren. Im Z. werden Proben mit kleiner Querschnittsfläche bis zum Bruch gedehnt, wobei die Dehnung gleichmäßig, stoßfrei u. mit einer geringen Geschwindigkeit aufgebracht wird.
Zugvogel
Als Z. bzw. Zugvögel bezeichnet man eine Gruppe von Vogelarten, die verschiedene Jahreszeiten an verschiedenen Orten verbringen. Jährlich sind weltweit schätzungsweise 50 Milliarden Zugvögel unterwegs, davon etwa fünf Milliarden zwischen Europa u. Afrika.
Zuhälter
Ein Z. ist eine Person, die Prostituierte für sich arbeiten lässt u. von deren Einnahmen lebt. Strafbar sind die ausbeuterische Zuhälterei, die überwachende Zuhälterei u. die gewerbsmäßige Vermittlung der Prostitutionsausübung.
Zukunft
Die Z. ist die Zeit, die subjektiv gesehen der Gegenwart nachfolgt. Die Wissenschaft von der Z. ist die Futurologie.
Zulassungsbescheinigung
Die Z. ist eine amtl. Urkunde über die Zulassung von Personen u. Fahrzeugen zum Straßenverkehr. Sie ist in der Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) geregelt.
Zulu (Volk)
Die Z. (auch amaZulu) sind eine afrikan. Volksgruppe der Bantu mit heute ca. elf Millionen Menschen. Sie leben hauptsächlich in der Provinz KwaZulu-Natal, Südafrika. Die Sprache der Z. ist IsiZulu.
Zuma, Jacob Gedleyihlekisa
Jacob Gedleyihlekisa Zuma (* 12. April 1942 in Inkandla) ist ein südafrikan. Politiker des ANC u. war von 1999 bis Juni 2005 Vize-Präs. seines Landes. Seit dem 18. Dezember 2007 ist er Vorsitzender des Afrikanischen Nationalkongress (ANC).
Zündapp
Z., die Zünder- u. Apparatebaugesellschaft war einer der großen deutschen Motorradhersteller in der Zeit von 1917 bis 1984.
Zündkerze
Die Z. erzeugt in Ottomotoren u. beim Anlassen von Gasturbinen u. Strahltriebwerken die für die Zündung des Kraftstoff-Luft-Gemisches nötigen Zündfunken zwischen ihren Elektroden. Der von der Zündspule u. dem Unterbrecher (heute elektronische Zündanlage) erzeugte Zündfunken springt zwischen einer keramisch isolierten Mittelelektrode u. einer am Befestigungsgewinde fixierten Masseelektrode über u. startet damit den Verbrennungsvorgang.
Zündwarenmonopol
Das Z. in Deutschland geht zurück auf das 1930 durch den Reichstag erlassene Zündwarenmonopolgesetz. Aufgrund dieses Gesetzes durften Zündhölzer im Deutschen Reich u. in der Folge auch in der BR Deutschland nur von der Deutschen Zündwaren-Monopolgesellschaft vertrieben werden. Die Markennamen waren Welthölzer u. Haushaltsware. Den dt. Herstellern wurden bei der Einrichtung des Monopols Produktionskontingente zugeteilt; Exporte oder die Neugründung von Firmen waren nicht erlaubt. Das Monopolgesetz entstand auf Betreiben des schwedischen Industriellen Ivar Kreuger, der an Deutschland, wie auch an 16 andere Länder, im Austausch dafür hohe Kredite zu günstigen Bedingungen vergab.
Zunft
Eine Z. – von althochdeutsch zumft “zu ziemen” – bezeichnet eine ständ. Körperschaft von Handwerkern, die im MA zur Wahrung gemeinsamer Interessen entstand u. bis ins 19. Jahrhundert existierte. In den Zünften wurden die Regeln der jeweiligen Handwerksberufe aufgestellt u. überwacht, beispielsweise Ausbildungsregeln, Arbeitszeiten, Produktqualität u. Preise. Neben dieser wirtschaftl. Funktion nahmen die Zünfte auch noch religiöse, soziale, kulturelle u. militär. Aufgaben wahr. Alle Handwerker des MA mussten zur Berufsausübung in der Stadt Mitglied ihrer Z. sein. Zünfte hatten ihren Sitz in größeren Orten oder dort, wo eine bestimmte Berufsgruppe bes. häufig anzutreffen war. Jede Z. hatte ein Zunfthaus oder eine Zunftstube in der einmal im Jahr ein Zunftmahl stattfand.
Zunge
Die Z. (Althochdeutsch zunga, lat. Lingua, griech. γλόσσα Glossa) ist ein länglicher, von Schleimhaut überzogener Muskelkörper, der auf dem Boden der Mundhöhle liegt u. diese bei geschlossenen Kiefern fast ganz ausfüllt. Sie nimmt am Kauen, Saugen u. Schlucken teil, ist mit Sinnesorganen für das Schmecken u. Tasten ausgestattet u. ist ein wichtiger Bestandteil der Sprachbildung.
Zungenkuss
Ein Z. ist ein Kuss, bei dem man die Zunge des Partners mit der eigenen Zunge berührt.
Zungenpiercing
Ein Z. ist eine Form der Körpergestaltung, bei der ein Schmuckstück in einen durch die Zunge hindurchgestochenen Kanal eingesetzt wird. Der Piercer muss beim Stechen darauf achten, nicht das Zungenbändchen zu verletzen, mit dem die Zunge am Unterkiefer verwachsen ist. Auch muss darauf geachtet werden, dass die Position des Piercings nicht dazu führen kann, die Zähne zu beschädigen.
Zürich
Z. (französisch/englisch: Zurich, italienisch: Zurigo, rätoromanisch: Turitg, Zürichdeutsch: Züri) ist die größte Stadt der Schweiz u. Hauptstadt des Kantons Z. Die Kernstadt – eine politische Gemeinde, die seit 1989 auch mit dem Bezirk Zürich deckungsgleich ist – zählt 373.646 Einwohner; in der Agglomeration leben 1.08 Mio. Menschen. Z. ist das wichtigste wirtschaftliche u. gesellschaftliche Zentrum der Schweiz. Laut einer Studie aus dem Jahr 2007 ist es die Stadt mit der weltweit höchsten Lebensqualität. Z. liegt im östl. Schweizer Mittelland, an der Limmat am Ausfluss des Zürichsees, in einem von Hügeln umschlossenen Becken. Das aus dem alt-röm. Stützpunkt Turīcum entstandene Z. wurde im 13. Jh. freie Reichsstadt u. 1351 Mitglied der Eidgenossenschaft. Die Stadt des Reformators Ulrich Zwingli erlebte im Industriezeitalter ihren Aufstieg zur Wirtschaftsmetropole der Schweiz. Z. ist mit seinem Hauptbahnhof, dem größten Bahnhof der Schweiz, u. dem Flugdrehkreuz Zürich-Kloten ein kontinentaler Verkehrsknotenpunkt u. dank der ansässigen Großbanken u. Versicherungen (u. a. UBS, Credit Suisse, Z. Versicherung u. Swiss Re) ein internationaler Finanzplatz. Die Stadt wird darum zu den Global Cities gezählt. Überdurchschnittlich viele Medienunternehmen, darunter das Deutschschweizer Fernsehen, haben hier ihren Sitz. Dank seiner Lage am Zürichsee, seiner gut erhaltenen mittelalterlichen Altstadt u. einem vielseitigen Kulturangebot u. Nachtleben ist es zudem ein Zentrum des Schweizer Tourismus.
Zurück in die Zukunft
Z. i. d. Z. ist der Name einer Science-Fiction-Film-Trilogie, aus den Jahren 1985, 1989 u. 1990. In allen drei Filmen führte Robert Zemeckis Regie. Die Trilogie zeigt die Zeitreisen des Jugendlichen Marty McFly (Michael J. Fox) u. seines Freundes Emmett L. “Doc” Brown (Christopher Lloyd) zwischen den Jahren 1885 u. 2015.
Zuschlagskalkulation
Die Z. ist ein betriebswirtschaftl. Instrument zur Angebotspreisermittlung.
Zuse, Konrad Ernst Otto
Konrad Ernst Otto Zuse (* 22. Juni 1910 in Berlin; † 18. Dezember 1995 in Hünfeld bei Fulda) war ein dt. Bauingenieur, Erfinder u. Unternehmer (Zuse KG). Mit seiner Entwicklung des Z3 im Jahre 1941 gilt er als der Erfinder des Computers.
Zustandsdiagramm (UML)
Das Z. (englisch state diagram) der UML ist eine der dreizehn Diagrammarten dieser Modellierungssprache für Software u. andere Systeme. Es stellt einen endlichen Automaten in einer UML-Sonderform grafisch dar u. wird benutzt, um entweder das Verhalten eines Systems oder die zulässige Nutzung der Schnittstelle eines Systems zu spezifizieren.
Zu versteuerndes Einkommen
Das zu ver- steuernde Einkommen (zvE) ermittelt sich nach § 2 Abs. 5 EstG aus dem Einkommen (im steuerl. Sinn), vermindert um die Freibeträge nach § 32 Abs. 6 EStG, den Haushaltsfreibetrag nach § 32 Abs. 7 EStG u. um die sonstigen vom Einkommen abzuziehenden Beträge.
Zwangsstörung
Zwangsstörungen sind psych. Störungen, bei denen sich den Patienten Gedanken u. Handlungen aufdrängen, die zwar als quälend empfunden werden, aber dennoch umgesetzt werden müssen. Es besteht zumindest zeitweise Einsicht, dass die Zwangsgedanken oder -handlungen übertrieben sind. Durch die Störung ergeben sich deutl. Beeinträchtigungen des Alltagsleben oder Belastungen.
Zwangsversteigerung
Die Z. (Subhastation) ist ein Vollstreckungsverfahren, das im Gesetz über die Z. u. Zwangsverwaltung (ZVG) geregelt ist; gilt für Grundstücke u. deren Aufbauten sowie eingetragene Schiffe. Die Z. wird vom Amtsgericht als Vollstreckungsgericht durchgeführt.
Zwangsvollstreckung
Die Z. ist die Anwendung staatl. Gewalt zur Durchsetzung privatrechtl. Ansprüche des Gläubigers gegen den Schuldner auf Grundlage eines vollstreckbaren Titels. Vollstreckungsorgane sind Gerichtsvollzieher u. Vollstreckungsgericht.
Zwegat, Peter
Peter Zwegat (* 22. Februar 1950 in Berlin) ist ein Schuldnerberater aus Berlin. Er wurde bekannt durch die Doku-Soap Raus aus den Schulden, die seit 2007 vom Fernsehsender RTL ausgestrahlt wird.
Zweibrücken
Z. (frz. Deux-Ponts, lat. Bipontinum, pflz. Zweebrigge) ist eine kreisfreie Stadt in Rheinland-Pfalz, Deutschland. Sie ist mit etwa 35.000 Ew. die kleinste kreisfreie Stadt Deutschlands. Die Stadt hat einen Flugplatz, den größten Rosengarten Europas, das größte Factory-Outlet-Center Deutschlands, ist Sitz des Pfälzischen Oberlandesgerichts u. beherbergt das Landgestüt des Landes Rheinland-Pfalz. Der Name Z. stammt von einer im ausgehenden 12. Jh. erbauten Burg, die einen doppelten Wehrgraben hatte, der über zwei Zugbrücken überquert werden musste.
Zweierkomplement
Das Z. (auch 2-Komplement, Zweikomplement, B-Komplement, K2-Zahl, 2K-Zahl, two's complement) ist eine Möglichkeit, negative Zahlen im Dualsystem darzustellen. Dabei werden keine zusätzl. Symbole wie + u. − benötigt. Dies ist vor allem für Computer wichtig, deren Logik allein auf Bits, welche entweder wahr oder falsch bzw. 1 oder 0 sind, ausgerichtet ist. Das heißt, binäre Zahlen sind Folgen von 0 u. 1. Das Z. ist die vorherrschende Art, mit der negative ganze Zahlen im Computer dargestellt u. für Rechenoperationen mit Hilfe des Rechenwerks erschlossen werden.
Zweig, Stefan
Stefan Zweig (* 28. November 1881 in Wien; † 22. Februar 1942 in Petrópolis bei Rio de Janeiro) war ein bedeutender österr. Schriftsteller. Zweig emigrierte 1938 nach England, 1941 nach Brasilien, wo er 1942 Selbstmord beging. Sein schriftstellerisches Schaffen begann er mit Lyrik, Novellen u. Dramen, schließlich biograf. Essays. Zweigs Werk lässt Einflüsse Sigmund Freuds erkennen. Schrieb u. a.: “Sternstunden der Menschheit”, “Ungeduld des Herzens”, “Schachnovelle”.
Zwei glorreiche Halunken
Z. g. H. ist der dt. Titel des Spielfilms Il buono, il brutto, il cattivo (engl. Titel: The Good, the Bad and the Ugly) aus dem Jahr 1966. Der Film entstand unter der Regie von Sergio Leone u. gilt als Klassiker des Italo-Western. Er ist nach Für eine Handvoll Dollar u. Für ein paar Dollar mehr der dritte Teil von Leones (später oft so genannter) Dollar-Trilogie, in der jeweils Clint Eastwood eine der Hauptrollen spielt.
Zwei-plus-Vier-Vertrag
Der Z. oder offiziell Vertrag über die abschließende Regelung in Bezug auf Deutschland ist ein Staatsvertrag zwischen der Deutschen Demokratischen Republik u. der BR Deutschland sowie Frankreich, den Vereinigten Staaten, dem Vereinigten Königreich u. der Sowjetunion. Er regelte die Wiederherstellung der Souveränität des wiedervereinigten Deutschland u. wurde am 12. September 1990 in Moskau unterzeichnet u. trat am 15. März 1991 in Kraft.
Zweitaktmotor
Ein Z. ist ein Verbrennungsmotor, üblicherweise in der Bauart als Hubkolbenmotor, der für den thermodynam. Kreisprozess im Gegensatz zum Viertaktmotor nur eine Kurbelwellenumdrehung benötigt. Ein Takt ist die Bewegung des Kolbens von einem sogenannten Totpunkt zum anderen; die Kurbelwelle vollführt daher während eines Taktes eine halbe Umdrehung. Beispiele für Fahrzeuge mit Z. sind Motorräder, die meisten Mopeds u. immer noch viele Motorroller.
Zweite Kamtschatkaexpedition
Die Z. K. war eine zwischen 1733 u. 1743 durchgeführte Forschungs- u. Entdeckungsreise unter der Leitung des Marineoffiziers Vitus Bering, deren Teilnehmer Sibirien erforschten, die nördl. Küsten des Russischen Reiches vermaßen u. Seewege vom ostsibir. Ochotsk nach Nordamerika u. Japan erkundeten. Zu den unter zum Teil beachtl. Strapazen gewonnenen Ergebnissen der Expedition gehören die Entdeckung Alaskas, der Alëuten, der Kommandeurinseln u. der Beringinsel, die genaue kartograf. Erfassung der nördlichen u. nordöstl. Küsten Russlands u. der Kurilen, die Widerlegung der Legende von der Existenz sagenhafter Länder im Nordpazifik u. die ethnografische, historische u. naturwissenschaftl. Erforschung Sibiriens u. Kamtschatkas. Mit dem Scheitern einer Umrundung der nordöstl. Spitze Asiens auf dem Seeweg zerschlug sich der seit Beginn des 16. Jh. gehegte Wunsch einer wirtschaftl. Nutzung der Nordostpassage.
Zweiter Burenkrieg
Der Zweite Burenkrieg (auch Südafrikanischer Krieg) von 1899-1902 war ein Konflikt zwischen Großbritannien u. den Burenrepubliken Oranje Freistaat u. Südafrikanische Republik (Transvaal), der mit deren Eingliederung in das Britische Imperium endete.