Beichtbücher

[54] Beichtbücher, libri poenitentiales, sind in der merowingischen und karolingischen Zeit zuerst in England aufgekommen; aus der kirchlichen Praxis hervorgegangen, stellen sie in ähnlicher Form wie die Volksrechte (leges barbarorum) das weltliche Strafrecht, das herrschende System der Kirchenstrafen und Bussen dar, welches sich hinsichtlich der eigentlichen Verbrechen durchgängig an die germanische Auffassungsweise anschliesst. Die bedeutendsten sind die angelsächsischen Beichtbücher, darunter eines dem Beda venerabilis, ein anderes dem Columban, doch mit Unrecht, zugeschrieben wird; deutsche von Rabanus Maurus.

Quelle:
Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 54.
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