Drude

[131] Drude, die, ist altnordisch als Thrûdhr der Name einer Schlachtjungfrau, althochdeutsch in zahlreichen Frauennamen erhalten: Alpdrût, Regindrût, Irmindrût, Amaldrût, Gêrdrût, Sigidrût, Trûdhilt. Mit Einführung des Christentums ging der Name der halbgöttlichen Jungfrau in den von Hexe, Unholdin über, besonders diejenige, welche als Alp die Schlafenden drückt. Ihre ursprünglich gute Bedeutung ist in Tirol erhalten, wo man sie noch für eine schöne Frau hält; an anderen Orten sind es alte, in Waldlöchern hausende Weiber, hässlich anzuschauen. Sie treiben nächtliche Künste, kommen nachts als Alp mit leisen Schritten an das Bett des Schlafenden, auch in Gestalt eines weissen Bündels, legen sich auf den Schlafenden, drücken ihn, dass er sich nicht regen, nicht atmen, nicht rufen kann. Ein anderer Name ist Mare, Mahrt, Nachtmar. Grimm, Wörterb., Art. Drude.Wuttke, Aberglaube, § 402 ff.

Quelle:
Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 131.
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