Aeson

[123] AESON, ŏnis, Gr. Αἴσων, ονος, ( Tab. XXV.) des Cretheus und der Tiro Sohn, Apollod. lib. I. c. 9. §. 11. & 16. heurathete die Amphinone, Diod. Sic. lib. IV. p. 188. oder, nach andern, die Alcymede, Hygin. Fab. 12. 13. welches die gemeinste Meynung ist, Meziriac Comment. sur les Epit. d'Ovide T. II. p. 17. oder auch Polymede, Apollod. l. c. §. 16. die von andern Polymele, Polymile, oder Polypheme genannt wird, Mezir. l. c. p. 18. und zeugete mit ihr den Jason und Promachus. Als sein Vater Cretheus starb, so hätte er, als der ältere von dessen Söhnen, in dem Königreiche Thessalien folgen sollen: er mußte aber solches dem Pelias, seinem Stiefbruder, lassen, der ihn gleichwohl zu Iolkos als eine Privatperson leben ließ. Indessen veranlassete solcher doch den Jason, nach Colchis zu gehen, und das goldene Vließ daher wieder zurück zu holen. Als nun darauf die Zeitung durch Thessalien lief, die Argonauten wären insgesammt umgekommen, so zwang er den Aeson, Ochsenblut zu trinken, wovon er umkam, die Amphimede aber erstach sich selbst, und ihr anderer Sohn, Promachus, ungeachtet er nur noch ein Knabe war, wurde mit dem Schwerte hingerichtet. Diodor. l. c. Jedoch melden auch einige, er habe bey der Argonauten Zurückkunft noch gelebet, und sey durch der Medea Künste wieder so jung gemachet worden, als ein Mann von 40 Jahren; Ovid. Met. VII. v. 262.–293. allein, da des Pelias Töchter dergleichen auch an ihrem Vater versuchen wollen, habe sich Medea davon gemachet, daher solcher Tyrann dem Tode zu Theile bleiben müssen. Id. ibid. v. 297. seqq. Sonst hatte von diesem Aeson auch die Stadt Aeson [123] in Thessalien den Namen, Steph. Byz. in Αἴσων. die aber auch gar bald wieder unbekannt geworden ist.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 123-124.
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