Baptae

[524] BAPTAE, arum, Gr. Βάπτες, hießen die weichlichen und weibischen Pfaffen der Göttinn Kotytto, von βάπτω, besprenge, wasche, weil sie entweder mit allen Arten der Unreinigkeit besprengt waren, oder auch solche durch bloßes Wasser wieder abzuwaschen und zu reinigen glaubeten. Sie wurden für die schandbarsten Menschen gehalten. Angel. Politian. Miscell. c. 10. und ihre Unzucht und Schandthaten mußten auch in der That sehr groß seyn, weil Juvenal saget, sie ermüdeten selbst ihre Göttinn der Geilheit. Sat. II. 92. Eupolis hatte unter diesem Namen eine Komödie geschrieben, worinnen er die unzüchtigen Athenienser nach Art der Weiber tanzen ließ, und sonderlich den Alcibiades durchzog, von dem er deswegen auch hingerichtet wurde. Vet. scholiast. ad h. l. c. & varior. Not. ap. Hennin.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 524.
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