Crëvsa [2]

[798] CRË ÉSA, æ, Kreons, Königs zu Korinth, Tochter, welcher solche dem Jason zur Gemahlinn geben wollte. Weil aber Medea darüber von dem Jason, als dessen bisherige Gemahlinn, verstoßen werden sollte, so suchte sie sich auf alle Art deswegen zu rächen. Sie schickete daher durch ihre mit dem Jason erzeugeten Söhne zuförderst der Kreusa eine dem Ansehen nach schöne Krone zu: allein so bald diese solche aufsetzete, fieng sie an zu brennen, und mußte also sie und ihr Vater in solchem Feuer elendiglich verderben, in welchem auch das ganze Königliche Schloß mit aufgieng. Hygin. Fab. 25. Einige wollen, das Geschenk sey nicht so wohl eine Krone, als ein Kleid, gewesen, und zwar, nach einigen, eine Palla, Horat. Epod. V. v. 65. nach andern aber eine Tunica, Schol. ad Horat. Epod. III. v. 13. und, nach den dritten, ein Peplum; Apollod. lib. I. c. vlt. §. 28. Sie soll dasselbe mit Naphtha bestrichen haben, Plutarch. ap. Muncker. ad Hyg. l. c. welches die Eigenschaft hat, daß es sich von einem Lichte entzündet, wenn es auch gleich einige Schritte davon steht. Indessen nennen sie einige auch Glauce für Kreusa, Hyginl. c. & Muncker. l. c. und andere wollen fast lieber, daß der Namen Kreusa [798] nichts mehr, als ein Ehrennamen sey, von κρείω, ich herrsche, und daher κρείουσα so viel, als Königinn, heiße, Abel Hist. Mon. lib. II. c. 1. §. 18. p. 642. Könnte also Glauce wohl ihr rechter Namen gewesen seyn, ob sie gleich unter dem Namen Kreusa am bekanntesten ist. Wenigstens geben ihr einige an einem Orte beyde. Hygin. l. c.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 798-799.
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