Delphinivs

[885] DELPHINIVS, i, Gr. Δελφίνιος, ου, ein Beynamen des Apollo, welchem mit seiner Schwester zu Athen Aegeus, das Delphinium widmete, welches ein Gerichtsort war, worinnen sich hernach Theseus, wegen der von ihm hingerichteten Straßenräuber und Pallantiden selbst verantworten mußte. [885] Pollux lib. VIII. c. 10. sive Segm. 119. & Pausan. Att. c. 28. p. 32. Es soll aber Apollo diesen Beynamen daher bekommen haben, weil er in Gestalt eines Delphins ehemals dem Kastalius den Weg aus Kreta in den krissäischen Meerbusen zeigete, von dem hernach auch die Stadt Delphi den Namen erhalten, Homer. Hymn. in Apoll. v. 400. & 494. cf. Tzetz. ad Lycophr. v. 208. oder auch weil Python, welchen er erlegete, eigentlich Delphines geheißen. Heliodor. ap. Tzetz. ad loc. cit.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 885-886.
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