Empvsa

[993] EMP ÉSA, æ, Gr. Ἔμπουσα, ης, nach einigen, so viel, als die Hekate selbst, Gyrald. Synt. XII. p. 361. nach andern aber ein Gespenst, womit sie Menschen zu fürchten macht. Hesych. ibid. p. 360. Schol. ad Aristoph. Ran. 295. Es soll ganz mit Blute gefärbet seyn; Aristoph. Eccles. 1049. sein Gesicht von lauter Feuer glänzen, Id. in Ran. 295. und, nach einigen, nur einen Fuß, und daher auch seinen Namen haben. Eustath. ap. Gyrald. l. c. Nach andern hat es zwar wohl zween Füße, doch soll der eine ein eiserner, Aristoph. l. c. 296. oder, nach andern, ein Eselsfuß seyn. Gyrald. l. c. et Schol. ad Aristoph. l. c. daher es auch Onoskelides genannt wird. Id. ad Eccles. l. c. Dabey soll es sich in allerhand Gestalten, als in eine Pflanze, Kuh, Schlange, Fliege, schöne Frau und dergleichen verwandeln können, Aristoph. Ran. 290. sqq. et Epicharm. ap. Nat. Com. l. VIII. c. 8. p. 844. Daher ist denn das Sprichwort Empusa mutabilior entstanden. Erasm. Adag. Chil. p. 344. Es soll vornehmlich den Reisenden erscheinen und durch Schelten und Schimpfen zu verjagen seyn. Philostrat. vit. Apollon. L. II. c. 4. Der Namen soll von ἐν und παῳ für φάω oder φαίνω herkommen, weil sie nichts als eine Erscheinung oder ein Blendwerk ist. Struchtmeyer Theol myth. L. V. c. 6. §. 41.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 993.
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