Enceladvs

[994] ENCELĂDVS, i, Gr. Ἐγκέλαδος, ου, ( Tab. V.) des Tartarus und der Erde, Hygin. praef. p. 3. oder auch Titans und der Erde Sohn, Paullus ap. Boccacc. lib. IV. c. 23. Er war einer der grausamsten Riesen, welchen aber in dem Gefechte mit den Göttern Minerva mit ihrem Wagen zu Boden fuhr. Pausan. Arcad. c. 47. p. 530. Nach andern erschlug ihn Jupiter mit dem Blitze, und setzete hernachmals den Berg Aetna in Sicilien auf ihn; daher denn auch, wenn er sich von einer Seite zur andern wälzet, ganz Sicilien erschüttert wird. Virgil. Aen. III. v. 578. Man hält ihn mit dem Typhon der Aegypter für einerley Person; und er soll sein Namen aus dem Hebräischen Akalathon haben, welches krumm heißt. Bochart. Phal. L. IV. c. 32. p. 292. Indessen wird er nicht unwahrscheinlich für einen der Fürsten gehalten, welche sich wider den Jupiter aufgelehnet, der aber zuletzt gezwungen worden, sich in den Höhlen des Berges Aetna zu verstecken, woher denn die Fabel entstanden, als ob dieser auf ihn gesetzet worden. Banier Em. tret. V. ou P. I. p. 103. Sieh Gigantes.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 994.
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Hederich-1770: Enceladvs [1]