Ephesia

[1004] EPHESIA, æ, Gr. Ἐφεσία, ας, ein bekannter Beynamen der Diana, welchen sie von der Stadt Ephesus führet, als woselbst sie den so prächtigen Tempel hatte, daß er auch für eines der sieben Wunderwerke der Welt geachtet wurde; Hygin. Fab. 223. Anonym. ap. Galeum c. 2. & Chevreau Hist. du Monde L. VII. chap. 6. jedoch wurde sie unter eben diesem Beynamen auch an mehrern Orten in der Welt verehret. Spanh. ad Callim. Hymn. in Dian. v. 36. Buonar. Osserv. sopra alc. Medagl. p. 240. sq. Das Bildniß dieser ephesischen Diana trifft man noch auf vielen Münzen, geschnittenen Steinen und andern alten Denkmaalen an. Montfauc. Ant. expl. T. I. P. I. tab. 93–96. So mannichfach [1004] verändert solches aber auch seyn mag, so machen es doch die vielen Brüste, und daß sie unter denselben mit verschiedenen Binden, so zu sagen, bis auf die Füße eingewickelt ist, allezeit kenntlich Die ausgebreiteten Hände werden gemeiniglich von einem Paar Stützen unterstützet, die nicht selten Leuchter oder Fackeln vorstellen, und neben denselben zu ihren Füßen stehen ein Paar Hirsche. Auf den Binden um ihren Leib sind auch Brüste oder zuweilen allerhand Thierköpfe abgebildet. Ueberhaupt ist sie vielfältig eine pantheische Figur, die allerhand Kennzeichen an sich hat, welche die Natur abbilden. Lipperts Dactylioth. I Taus. p. 92. Auf einer Medaille des Severus Alexander steht sie auf einem Wagen, der von zweenen Hirschen gezogen wird, und hat das Bild des Glückes in der rechten Hand. Buonarotti l. c. Zuweilen findet man sie auf den ephesischen Münzen auch wohl als die Jägerinn. Beg. Thes. Brnd. T. II. p. 741.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 1004-1005.
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