Fors

[1122] FORS, tis, ein Beynamen der Fortuna, unter welchem sie insonderheit von den Römern mit verehret wurde. Es hatte ihr bereits Servius Tullius einen Tempel erbauet, neben welchem hernach Carvilius im I. R. 459. von der Beute, die er von den Samnitern erhalten, noch einen setzete. Liv. l. Χ, c. 46. Es stunden dieselben in der XIV. Region der Stadt, und also auf der andern Seite der Tiber; Victor. Reg. XIV. & Nardin. l. VII. c. 11. jedoch soll ihr noch ein dergleichen Tempel unter dem Tiberius seyn erbauet worden. Tacit. op. Nardin l. c. Allein, wie nicht wohl zu begreifen, warum Carvilius einen Tempel solcher Göttinn neben dem andern gesetzet: also steht auch nicht so eigentlich darzuthun, ob letzterer Tempel ein ganz neuer und besonderer gewesen, oder ob nur einer von den alten wieder erneuret worden. Nardin. l. c. Das Fest, welches dieser Fortuna gefeyret wurde, fiel den 24 Jun. ein, wobey sich denn der gemeine Mann zu Rom an und auf der Tiber nach eigenem Belieben lustig machte, auch nicht leichtohne einen guten Rausch wieder nach Hause wanderte. Ovid. Fast. VI. 775.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 1122.
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